Urlaub USA 2018, Westen

04.08. – 25.08.2018

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Reisetagebuch - Teil 3: Süden (Arches, Canyonlands, Grand Canyon, Yoahua Tree)

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Los Angeles - San Francisco - Glacier Nationalpark - Yellowstone Nationalpark - Grand Teton Nationalpark - Rocky Mountain Nationalpark - Moab (Arches, Canyonlands) - Grand Canyon - Joshua Tree Nationalpark - Zusammenfassung


So, 19.08.2018
Fahrt durch die Rocky Mountains nach Moab
Entlang des jungen Colorado (hier eher noch ein großer Bach) geht es durch die Rocky Mountains nach Moab.
Da wir heute einigs geplant haben und dies auch mutmaßlich der interessanteste Fahrtag war, starteten wir bereits um fünf Uhr. Dementsprechend gut kamen wir durch den Park, endlich konnte man die schöne Bergstraße mal genießen! Allerdings finden auch die Tiere hier die ruhige Zeit gut und nutzen die Straße für sich! Einige Male musste ich in die Eisen steigen, aber das lohnte sich auch.



Teilweise linsten die Tiere richtig ins Auto rein, da könnte es ja was zu futtern geben...



Als es dann hell wurde, waren wir bereits durch den Park durch und auf der Bundesstraße. Zeit für ein kleines Frühstück, wofür wir uns an den Straßenrand stellten. Prompt hielt ein Polizist an, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist - sehr freundlich!
Wir fuhren dann wenige Kilometer die Bundesstraße entlang, ehe es auf ein kleines Seitensträßchen hinunter ins Tal des Colorado ging. Das Sträßchen ist nicht asphaltiert, aber einfach zu fahren - und bietet sehr schöne Aussichten.



Immer wieder sieht man hier auch Tiere, vor Allem Gemsen, die mit den steilen Hängen überhaupt kein Problem haben.



Teilweise kommt man ihnen sehr nahe, könnte sie fast anfassen. Da es praktisch keinen Verkehr gibt, kann man auch problemlos jederzeit anhalten.



Unten im Tal angekommen, geht es dann immer das hier noch sehr überschaubare Flüsschen entlang. Es gibt eine Eisenbahn und die Piste, sonst nichts. Auf den ca. 100 Kilometern im und am Tal gab es einmal einige Kilometer richtiger Straße (mit Ort und ein paar Farmhäusern), einen Eisenbahn-Kreuzungspunkt und einen Campingplatz - ansonsten ist man hier wirklich ganz für sich allein!



Das Flüsschen beginnt so langsam, sich ins Gelände hineinzugraben. Noch fließt es aber ruhig und gemächlich, ideal für eine Paddeltour.



Die wenigen Stromschnellen sind noch sehr harmlos. Hier ist das perfekte Revier für Angler.



Weiter unten wird das Tal dann immer tiefer, so langsam sieht das nach Canyon aus.



Kurze Zeit später trifft der Colorado dann mit dem fast gleich großen Eagle River zusammen, in dessen tiefem Tal die Interstate 70 von Denver in Richtung Grand Junction, St. George und Las Vegas führt. Oben in den Bergen, bald 500 Höhenmeter höher, findet man die wohl bekanntesten Skiorte der USA, Aspen und Vail. Wir fuhren noch weiter bis Glenwood Springs. Dieser Ort "unten" im Tal (aber immer noch etwa 1800 Höhenmeter hoch) ist inzwischen ein Sommerferienort mit Freizeitbädern usw. - hier müssen wir auch mal etwas Zeit verbringen.
Wir hatten im Internet ein sehr gut bewertetes Cafe gefunden. Das war extrem voll, aber man kann sich in eine Warteliste eintragen. Über das Internet sieht man den Status, wir mussten mit etwa einer halben Stunde Wartezeit rechnen. Genau richtig, um etwas durch den Ort zu schlendern. Der Bahnhof ist, wie meist in den USA, für Europäer etwas gewöhnungsbedürftig. Und der Bach wird so langsam zum Fluss.



Das Cafe war dann extrem gut, super Kaffee und ein total leckeres (und sogar gesundes) Essen - die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt!



Die nächsten gut 100 Kilometer ging es auf der Interstate nach Grand Junction, dem einzigen größeren Ort weit und breit. Der Verkehr war überschaubar, es ist ja auch Sonntag. So machten wir einen Abstecher und fuhren durch das Colorado National Monument. Das ist ein kleines Gebirge von gut 30 Kilometer Länge und 5-10 Kilometer Breite, komplett geschützt (als State Park, das Nationalpark-Ticket gilt aber). Wir wollten etwas laufen, aber dafür war es jetzt (14 Uhr) viel zu heiß. So genossen wir die hübschen Sträßchen und die Aussicht.



Noch einmal ging es gut 80 Kilometer über die Interstate, ehe die kleine (kaum bekannte) den Colorado entlang führende Straße abzweigte. Ich weiß nicht, warum hier alle den Umweg über Crescent Junction machen. Das ist inzwischen mehr oder weniger Geisterstadt, es gibt nichts zu sehen. Hier hat man ein paar Kurven, aber jede Menge Dinge zu sehen! Es geht gleich los mit Cisco, einer Geisterstadt.



Die nächsten 15-20 Kilometer fährt man auf dem Plateau in Richtung Fluss. Zuerst ist das Wüste, dann geht es langsam ins Tal. Da es dann auch Wasser gibt, sieht man einige wenige Farmen und Ferienhäuser. Alles echte "Old School"!



Von Cisco bis beinahe Moab hat man die Straße fast für sich allein, auf den ersten 80 der knapp 100 Kilometer begegneten uns nur eine Handvoll Autos! So konnten wir in aller Ruhe immer wieder anhalten und fotografieren. Das Tal wird so langsam zum Canyon.



Wir hatten die Wanderung zu den Fisher Towers geplant, zeitlich hätte das gut funktioniert. Wir kamen da gegen 16 Uhr an, und man kann das locker in weniger als 2 Stunden schaffen. Allerdings hatte es auch jetzt noch über 40°C, viel zu heiß! So machten wir ein paar Bilder und nahmen uns das für morgen früh vor - mal sehen, ob der Sonnenaufgang hier gut ist.



Ab hier ist das Tal jetzt deutlich belebter, es gibt auch ein paar Resorts. Auf dem Wasser nutzen die Anfänger das hier immer noch sehr harmlose Wasser, um raften zu üben. Hier muss man die Stromschnellen suchen - 20 Kilometer weiter geht es dann los mit dem echten Canyon und man kann den Stromschnellen nicht mehr ausweichen!



So um 17 Uhr waren wir dann im Hotel, nach 650 Kilometern meist auf Nebenstraßen. Wir fuhren gleich zum einkaufen zum Supermarkt (morgen soll es ja früh losgehen). Dann liefen wir zu Miguel's Baya Grill, "unserem" Standard-Mexikaner hier. Die Burritos sind klasse und die Margeritas unverschämt gut, deshalb muss man unbedingt laufen! ;-)



Mo, 20.08.2018
Moab
Heute sind zwei Wanderungen eingeplant, die zweite in der Wüste und ziemlich hart. Da muss man sehr früh los! Um 5:30 Uhr brachen wir auf, waren dann kurz nach 6 Uhr und pünktlich zur Dämmerung an den Fisher Towers.
Die hatten wir um diese Zeit ganz für uns alleine. Der Aufstieg, gut 3 Kilometer, ist um diese Zeit gar kein Problem. Es gibt ein paar ganz interessante Passagen mit Leitern und so, aber nichts wirklich schwieriges. Der Sonnenaufgang war nicht ganz so toll wie erhofft, die Sonne kommt von der falschen Seite und der Smog von den Waldbränden stört auch hier.



Die Aussicht vom Plateau, auf dem der Pfad endet, ist aber schon sehr schön. Wir waren schon einige Male hier, das gehört in Moab fast zum Pflichtprogramm!



Auf dem Rückweg wurde dann so langsam auch das Licht besser. So um 9 Uhr scheint hier eine gute Zeit zu sein, noch nicht zu heiß (aber gutes Licht)!



Die wenigen Kletterpassagen sorgten noch einmal für etwas Bespaßung, ein gutes Warm-Up für die zweite Wanderung.



Einige der Säulen hier sind inzwischen ganz offiziell Klettergebiet. Die Kletterer waren inzwischen auch aktiv und bereits oben angekommen. Im linken Bild ist der Zacken ganz links zu sehen.



Kurz nach 9 Uhr waren wir zurück am Auto, nach immerhin schon ca. 8 Kilometern Wanderung. Deutlich später als geplant, aber noch in Ordnung. Wir mussten uns jetzt aber beeilen, denn die nächste Wanderung ist eine Wüstenwanderung fast ohne Schatten!



Zuerst fuhren wir kurz zum Supermarkt, um uns noch etwas zum essen und trinken zu holen. Dann schnell in der Arches National Park. Am Eingang war leider ziemlich viel los, und auf der Parkstraße ging es wegen der vielen Touris auch nicht wirklich voran. So waren wir erst gegen 11 Uhr am Start der Wanderung - sehr grenzwertig! Aber wir entschlossen uns, das trotzdem zu machen (um ehrlich zu sein, habe ich Silke natürlich überredet... ;-) ).
Wir nahmen ziemlich viel Wasser mit, und es gab sogar eine Auffüllstation. Wir tranken einiges Wasser und füllten die Flaschen wieder auf, so hatte jeder ca. 3 Liter für die Wanderung dabei. Hört sich nach viel an - ist es aber nicht wirklich! Zuerst einmal geht es recht gemütlich das Tal hoch, anderthalb Kilometer, die jeder macht. Da sieht man den schönsten Arch im gesamten Park, den Landscape Arch. Bis vor einigen Jahrzehnten konnte man da noch rüberlaufen, ehe ein großes Stück unten abbrach.



Von da an geht es in echtes Gelände. Die nochmals knapp anderthalb Kilometer zum Double O Arch, ebenfalls ein Highlight, machen auch noch sehr viele Touristen. Der Weg ist jetzt sehr interessant, führt meist auf Graten nach oben. Die wenigen Schattenstellen sorgen für kleinere Staus.



Wir machten noch zwei Abstecher, zum Navajo Arch und Partition Arch. Letzterer ist wirklich toll, da kann man sich sehr schön hinsetzen und ins Tal blicken.



Danach wird der Pfad dann noch attraktiver, führt jetzt meist weit oben über die Felsen. Manchmal muss man etwas klettern, aber noch nichts kritisches.



Der Double O Arch ist recht groß, aber bietet keine Aussicht. Da verbrachten wir nicht viel Zeit, denn es war jetzt doch schon recht spät (fast ein Uhr) und der harte Teil der Wanderung befand sich ja noch vor uns!



Der Primitive Trail hat seinen Namen durchaus verdient (auch wenn das heutzutage nicht mehr vergleichbar ist mit dem, was wir vor 20 Jahren hier antrafen). Ganz selten läuft man entlang einer der Einkerbungen, dann hat man sogar etwas Grün und Schatten.



Meist läuft man aber oben auf den Graten oder quer darüber. Das bedeutet dann viel Sonne (bei jetzt über 40°C) und immer wieder nette Kletterpassagen.



Meist hat man als Passage Felsen, die sich bei Regen zu Wasserfällen entwickeln. Das Wasser gräbt den Sand unten gut ab, so dass man am Fels entlangrutschen muss. Hin und wieder gibt es auch die Möglichkeit, den "Pool" am Fels entlang zu umgehen. Bei Trockenheit ist das alles kein echtes Problem. Bei Nässe hat man aber doppelt Spaß: unten ist ein (teils recht tiefer) Pool und der (nicht immer vorhandene) Pfad am Fels entlang ist schön rutschig! So hatten wir das schon einige Male, dann muss man die Baumstämme nutzen und "über das Wasser" balancieren...



Es gibt auch einige etwas höhere Stufen, dann aber meist ohne Wasserloch darunter. Einige Meter am fast senkrechten Felsen hinunter sieht teilweise von oben wirklich kriminell aus, ist aber eigentlich gar nicht so schlimm. Einfach auf den Hintern setzen und hinunter rutschen, in der Hoffnung, dass die Hose das überlebt... ;-)



Das gilt insbesondere auch für die spannendste Passage, die klar macht, warum man diesen Weg nur in einer Richtung laufen sollte!



Nachdem man die vielen Stufen geschafft hat, kommt man unten in der Wüste an. Hier läuft man jetzt zuerst im sich weitenden "Flusstal" einen großen Bogen (im relativ tiefen Sand), bevor es aus dem Tal raus und zurück zum Hauptweg geht. Das sind zwar nicht einmal 100 Höhenmeter - die aber im Auf und Ab durch tiefen Sand, bei über 40°C und jetzt (nach 14 Uhr) praktisch ohne Schatten! Wir teilten uns das letzte verbleibende Wasser ein, um die nur 2 Kilometer hoch zum Landscape Arch (und dann noch anderthalb Kilometer runter zum Parkplatz) zu überstehen. Das gelang uns mehr schlecht als recht - während Silkes Schuh keine Lust mehr hatte!



Normalerweise ist das ja meine Spezialität. Heute hat es also auch mal Silke getroffen. Wir schafften es zurück zum Parkplatz, wo wir erst mal literweise Wasser tranken. Diese Wanderung, nur gut 10 Kilometer lang, verlangt einem wirklich alles ab (vor Allem, wenn man davor schon eine andere Wanderung gemacht hat)!
Anschließend ging es hinunter in den Ort, tanken und Wagenwäsche. Danach ins Hotel, eine Stunde zum duschen, abkühlen und Füße hochlegen.
Danach liefen wir auf Nebenstraßen durch den Ort (und einen Park), wo jetzt zur Dämmerug die Fledermäuse herauskamen. Wir waren auf dem Weg zur Hausbrauerei hier, da kam ein großes Gewitter auf. Google Maps hatte uns falsch geführt, so brauchten wir eine Weile, um die auch zu finden. Dann gab es endlich einiges vom leckeren Bier und einen guten Burger, das hatten wir uns verdient!
Um 22 Uhr war das Gewitter dann endlich vorbei und wir liefen (im nachlassenden Regen) zurück zum Hotel. Mit meinen Sandalen war das etwas herausfordernd, weil die Entwässerung hier direkt auf der Straße gemacht wird (wo jetzt ein nennenswerte Rinnsal floss). Aber auch die letzten gut zwei Kilometer haben wir geschafft. Das war jetzt ein kompletter Tag: knapp 20 Kilometer Wanderung in der Wüste und dann noch 7 Kilometer durch den Ort, es reichte durchaus! Insbesondere, weil wir morgen um 4:30 Uhr starten wollen...

Di, 21.08.2018
Fahrt zum Grand Canyon
Diese Fahrt könnte man ebenfalls auf diverse Tage aufteilen. Natural Bridges, Valley of the Gods, Monument Valley und Lake Powell sind nur einige der potenziellen Stops. Aber es sind auch gut 500 Kilometer Fahrt, und am Ziel will man ja auch noch etwas Zeit haben! Wir starteten pünktlich um 4:30 Uhr, so dass wir die ersten 200 Kilometer durch die Nacht auf leeren Straßen fahren konnten. Bevor wir dann in Blanding die große Straße verließen, hieß es erst einmal tanken. Da das angegliederte Restaurant kurz danach (um 6 Uhr) öffnen sollte, warteten wir die paar Minuten. Dumm nur, dass man hier so früh noch nicht mit Gästen rechnet und deshalb erst sehr verspätet öffnete! Aber der Kaffee war dann doch sehr wichtig.
Auf der Seitenstraße in Richtung Natural Bridges und der (einzigen) Fähre über den Lake Powell ging es dann in den Sonnenaufgang und zum Muley Point. Das ist ein Aussichtspunkt hoch über dem San Juan Valley, einem der wichtigsten Nebenflüsse des Colorado. Man erreicht ihn über einen bald 10 Kilometer langen Weg, der nicht asphaltiert ist. Der Trick hier ist, schnell genug zu fahren - sonst merkt man jede Rille und jedes Schlagloch. Dementsprechend sieht man hier selten mehr als ein oder zwei Autos. Und das, obwohl die Aussicht grandios ist!



Das weite Gelände ist äußerst beeindruckend, wir haben hier auch schon einmal ein Gewitter erlebt (tolle Blitze). Heute hatten wir aber gutes Wetter, obwohl Regen angesagt war.



Auf dem 360° Bild kann man die Größe erahnen.



Die Tüte beinhaltete unser Frühstück, ein Picknick mit nicht zu toppendem Ausblick! Danach noch eine Runde die Kante entlanglaufen, bevor es wieder auf die Piste ging. Zurück auf der Straße, hat man zuerst einmal eine oft gefilmte Abfahrt. Wenn man in einem Kinofilm einen Lastwagen den Berg hinunter rasen und anschließend von der Straße fliegen sieht, ist das ganz oft hier gefilmt. Am Tag kann man die (wegen Splitt statt Asphalt) sehr interessante Abfahrt meist nicht wirklich genießen, weil die Touris hier meist im Schrittempo "fahren". Jetzt, noch vor 9 Uhr, war die Straße fast frei (die wenigen rollenden Hindernisse waren nicht mehr als "Slalomstangen")... ;-)



In Mexican Hat waren wir dann wieder zurück auf der Hauptstraße. Davor passierten wir das Valley of the Gods, das wir heute leider - wie auch das Monument Valley - links liegen lassen mussten.



Ein Bild von der Reise 2013 gibt einen Eindruck, was man hier aus der Nähe sehen könnte:



Die nächsten knapp 200 Kilometer ging es dann durch das große Indianerreservat. Die Straße führt durch ein Tal, das sich später zur Hochebene weitet. Ein großes Kohlebergwerk liefert die Kohle, die mit einer eigens erbauten zweispurigen (elektrifizierten!) Eisenbahnlinie nach Page am Lake Powell gebracht wird. Dort befindet sich ein großes Kraftwerk, das die ganze Region mit Strom versorgt (und die Haupteinnahmequelle der Indianer ist). In Tuba City, dem Hauptort des Reservats, war unser Mittagessen geplant. In einem Hotel gibt es einen sehr guten Diner, der unter Anderem auch ein gutes Salatbuffet bietet - äußerst außergewöhnlich für diesen Teil der USA!
Während des Essens konnten wir auch den schlimmsten Teil eines heftigen Gewitters aussitzen. Danach ging es weiter in Richtung Grand Canyon. Kurz vor Beginn des Nationalparks waren früher ganz viele Staände entlang der Straße, wo die Indianer selbst gemachten Schmuck u.ä. verkauften. Nun gibt es da den "Little Colorado River Overview", ein großer Parkplatz mit Aussichtspunkt.



Das ist natürlich noch nichts im Vergleich zum Grand Canyon. Wenn man den aber noch nie gesehen hat, ist das durchaus beeindruckend. Auch hier konnten wir wieder ein Gewitter aussitzen, bevor es dann in den Park hineinging. Gleich hinter dem Eingang kommt man zum Desert View Point, der auch bei durchwachsenem Wetter schöne Ausblicke bietet. Es gibt einen kleinen Aussichtsturm, ein Visitor Center (derzeit im Umbau), einen kleinen Supermarkt usw. - neben dem Grand Canyon Village der einzige Ort im Park mit gewisser Infrastruktur.



Auch der Grandview Point ist immer gut für schöne Ausblicke.



Danach ging es ins Grand Canyon Village, genuer zum großen Parkplatz am Visitor Center. Dort ging es erst mal zum Mather Point.



Von Westen (rechts) zog jetzt ein weiteres Gewitter heran. Noch war es trocken, so dass wir das ungewohnte Licht für weitere Fotos nutzen konnten.



Es wurde immer dunkler, und es kamen auch immer wieder schöne Blitze herunter. Auf Fotos habe ich das leider nicht, aber ein paar Szenen konnte ich aus Videos extrahieren (einen Blitz sogar in der Entstehung).



Hier auch zwei kurze Videos dazu:
Video 1 (27 Sekunden, 16MB), Video 2 (2 Sekunden, 2,5MB)

Als es dann stärker anfing zu regnen, verzogen wir uns erst einmal ins Visitor Center. Dort sahen wir einen Film und erkundigten uns über die Supai Falls (das fehlt uns noch), aber es regnete immer noch. Immerhin rissen die Wolken teilweise etwas auf, und dadurch gab es sofort einen tollen Regenbogen! Also wieder raus zum Mather Point, wo wir weitere sektakuläre Bilder machen konnten.



Als dann wieder ein Wolkenbruch runterkam, fuhren wir in das Hotel, wo wir dann gegen 18 Uhr ankamen. Ein langer, aber interessanter Tag!

Mi, 22.08.2018
Fahrt nach Laughlin
Heute geht es über das (aus unserer Sicht) Kernstück der Route 66, zwischen Seligman und Kingman und dann durch Oatman. Seligman ist ein Ort in the middle of nowhere, Kingman eine typische Junction (wichtige Eisenbahnstation). Dazwischen geht es durch ein Indianerreservat, da trifft man maximal auf eine Handvoll Autos pro Stunde (oft hat man Stunden ohne Autos).
Auch heute war noch schlechtes Wetter, meist regnete es. So starteten wir erst gegen 9 Uhr, trotzdem war die Straße noch relativ wenig befahren. Die 80 Kilometer bis Williams auf der Landstraße waren noch etwas mühselig, dann kamen aber 70-80 entspannte Kilometer auf der Interstate 40. Dann beginnt die "echte" Route 66, die in Seligman abzweigt und (teilweise wieder durch ein Indianerreservat) nach Kingman führt. Zuerst machten wir aber in Seligman den typischen Stop, denn hier gibt es einen der besten Diner, die wir kennen! Westside Lilo's ist berühmt auch für seine Kuchen. Aufgebaut wurde es von einem Ex-Soldaten mit seiner Deutschen Frau (Lilo), dementsprechend gibt es überall Deutsche Spuren (z.B. sehr viele ausrangierte Nummernschilder).



Der Ort, der sich als "Herz" der Route 66 sieht, hat sich - seit er wegen der Interstate an Bedeutung verloren hat - ganz auf Touristen (plus ein paar Trucker) eingestellt. Relativ neu ist jetzt auch eine Wildweststadt-Kulisse.



Auf der Route 66 waren wir dann fast ganz für uns alleine. Es ging erst mal ganz gemütlich durch das Gelände, das Wetter wurde aber immer schlechter.



Schließlich waren wir in der Regenfront angekommen, da war "Land unter" angesgt - der Scheibenwischer hatte keine Chance! Der Regen kam zusammen mit einem Temperatursturz von weit über 10 Grad.



Nach durchqueren der Regenfront wurde das Wetter wieder etwas besser. Die extremen Temperaturunterschiede sind aber der ideale Nährboden für Tornados, wie wir hier hautnah erleben konnten!



Eigentlich hatten wir ja geplant, in Kingman in einen anderen extrem guten Diner (mit hausgemachtem Root Beer) zu gehen. Da wir aber wegen des Wetters praktisch durchgefahren sind, war das viel zu kurz nach dem letzten Essen. So fuhren wir weiter nach Chloride, einer ehemaligen Minenstadt. Wir kamen kurz nach 14 Uhr da an, inzwischen war es wieder heiß. In Chloride leben einige Aussteiger, trotzdem kann man das hier als Geisterstadt ansehen. Man ist aber auch hier dabei, wieder etwas auszubauen. Sogar ein Hotel hat aufgemacht, der Name ("Yesterdays") ist Programm.



Es gibt einige private Sammlungen mit alten Maschinen.



Hier gab es also mal einige Landwirtschaft, aber primär ist das doch Wüste, in der man einige Jahre Bergbau betrieb!



Einige der wenigen Bewohner haben sich der "Kunst" verschrieben, aus dem vielen Schrott hier wird mehr oder weniger kreativ etwas Neues geschaffen. Da staunt selbst die Kuh! Die war extrem neugierig, gleichzeitig aber auch ängstlich. Als wir uns ihr nähern wollten, gab sie Fersengeld.



Auch in Chloride hat man jetzt eine Art "Museum" aufgebaut, eine Kulisse mit Hütten, wie sie früher hier üblich waren. Die Inneneinrichtung ist teilweise überraschend realitätsnah gestaltet.



Nach fast zwei Stunden herumlaufen war es jetzt wirklich genug. Schnell zurück zum Auto, dann in Kingman tanken, bevor es in die Berge geht. Das ist der vielleicht schönste Teil der Route 66, hier ist es eine echte Bergstraße (ziemlich schmal). Otman, unser Ziel hier (Teil des Pflichtprogramms), ist ebenfalls eine ehemalige Bergarbeiterstadt. Es gibt nebenan noch eine einzige (große) Goldmine, der Ort war fast komplett entvölkert. Inzwischen gibt es wieder diverse Anwohner, Aussteiger und Personen, die sich den Touristen widmen.



Das mit den Touristen klappt gut wegen der Spezialität des Ortes, die ausgewilderten Esel! Inzwischen sind die gar nicht mehr so wild, laufen im Ort herum und lassen sich streicheln (und füttern). Wir wussten aus den Vorjahren, dss die Tiere Karotten sehr gerne haben. Also holte ich eine Tüte, die wir eh immer dabei haben. Kaum hatte ich angefangen zu füttern, kam die ganze Horde angerannt. Die bedrängten mich massiv, ließen mir keinen Ausweg! Am liebsten hätten sie mir die Tüte abgenommen, aber man ist ja nicht blöd (aus der Tüte raus hätten sie die Karotten nicht bekommen)...
Ich hatte geplant zu filmen oder fotografieren, aber keine Chance.



Dass die Esel sich offensichtlich gerade um die Fortpflanzung kümmern, waren sie noch etwas aktiver (und gieriger) als schon normlerweise.



Die Esel zogen sich jetzt in die Hinterhöfe zurück, wir liefen noch etwas durch den Ort. in den Seitenstraßen kann man nette Dinge finden, zum Beispiel einen ausrangierten Eiswagen. Man sieht auch politische Statements - auf den Schildern findet man Verweise auf die letzten großen Kriege sowie auf Arlington, den wichtigsten Soldatenfriedhof!



Als wir dann im Auto waren und durch den Ort fuhren, kamen die Kerlchen wieder raus. Die nasen gerne auch mal ins Auto rein, wenn es da irgendetwas Interessantes gibt. Da wir keine Karotten mehr hatten, wurde erst mal Silkes Kameratsche inspiziert - siehe das Video (4 Sekunden, 27 MB)!



Die Esel in Oatman sind immer sehenswert. Ein paar Impressionen aus den Vorjahren:


Wir fuhren dann weiter auf der Route 66, hinunter zum Colorado. Hier, am untersten Zipfel von Nevada, gibt es große Wasserflächen und deshalb auch einige Tiere. Wir hatten aber jetzt schon nach 19 Uhr, deshalb fuhren wir durch bis Laughlin. Das ist eine kleine Spielerstadt in Nevada (direkt am Colorado River), in der es einige Casinos gibt. Zielgruppe sind Wochenend-Gäste aus Los Angeles, Palm Springs oder Kingman, die spielen wollen, aber denen Las Vegas etwas zu weit ist. Dementsprechend kann man an Wochentagen für einen Spottpreis übernchten. Allerdings war das Hotel auch schon ein paar Jahre alt und der Nichtraucherschutz ist hier deutlich schlechter als in Las Vegas. Überall stinkt es nach Rauch, auch in unserem (Nichtraucher-) Zimmer. Wir wechselten in ein anderes Zimmer, aber dort war es keinen Deut besser. Es gibt überall Hinweise, dass das Rauchen auf dem Zimmer verboten und teuer ist. Das scheint aber hier niemanden zu kümmern - so ergaben wir uns in unser Schicksal und blieben halt hier.

Do, 23.08.2018
Fahrt zum Joshua Tree Nationalpark
Heute fuhren wir wieder etwas früher los, deutlich vor 6 Uhr. Denn auch im Joshua Tree Park, unserer letzten Station, haben wir nur eine Nacht - und wir haben eine Wüstenwanderung geplant. Die ersten 30-40 Kilometer ging es durch das hier wieder weite Tal des Colorado bis kurz vor Needles (leider dicht besiedelt), wo wir wieder auf die Interstate 40 trafen. Der mussten wir aber zum Glück nur 10 Kilometer folgen, bevor es wieder eine Route 66 gibt. Die ist hier wieder total verwaist, alle fahren auf der Autobahn. Man begegnet keinem Menschen (doch: ein Motorradfhrer) und die Häuser sind meist Ruinen - teilweise sogar stilecht mit Geiern!



60 oder 70 Kilometer weiter kreuzt die Route 66 noch einmal die Interstate 40, ehe es in die Wüste geht. Leider war die Strße aber ab da gesperrt, wir mussten noch einmal 70-80 Kilometer Autobahn fahren. Dann ging es runter auf eine Nebenstraße, die uns zur Route 66 und gleich darauf nach Amboy brachte. Das war früher mal ein sehr wichtiger Ort. Hier gibt es einen großen Salzsee (mit industriellem Abbau), einen Bahnhof und eine ehemals wichtige Kreuzung. Dementsprechend gab es hier Hotels, Tankstellen und viel mehr. Als dann aber die Interstate fertig wurde und niemand mehr auf der Route 66 fuhr, machte das alles dicht. Vor 20 Jahren gab es hier immerhin noch eine Tankstelle, ein letztes Hotel und ein Diner. Die machten dann aber alle zu, jetzt hat immerhin im ehemaligen Diner wieder ein Kiosk geöffnet! Das kommt dann immerhin mit eigenem Root Beer.



Quer durch den Salzsee ging es dann nach Twentynine Palms, hinten am Joshua Tree Nationalpark. Den besucht man normalerweise im Frühjahr, denn dann blüht die Wüste! Wir kommen aber immer hierher, schon weil wir hier vor vielen Jahren eines unserer schönsten USA-Bilder geschossen haben (und das damals geniale Licht wieder einmal finden wollten). Bilder von früheren Besuchen:



Das Bild damals (aus 2005) war mit einer der ersten verfügbaren Digitalkameras geschossen und daher leider nur in einer Auflösung von 2 oder 3 Megapixeln - gut genug als Desktop-Hintergrund, aber nix für ein Poster oder einen Kalender!
Das Problem war bei den darauffolgenden Besuchen, dass das Wetter oft nicht mitspielte. Das Licht war nicht gut genug und/oder es gab kein Wasser. Heute hatten wir das Glück, dass wir viel zu spät dran waren - und dann trotzdem noch losgingen! So war das Licht sogar noch ein bisschen besser und dank der Regenfällein den letzten Tagen (die den Smog weitestgehend aus der Luft gewaschen haben) gab es auch das nötige Wasser...



Um zum Damm zu kommen, läuft man auf einem relativ gut präparierten Pfad durch die Felsen hoch - nicht allzu weit, wenig spektakulär. Das versteckte kleine Tal, in dem man den Baker Dam findet, ist eigentlich auch eher langweilig. Das Licht und das Wasser machen den Unterschied, wie man gut an den zwei Panoramaaufnahmen sehen kann!



Der Damm wurde angelegt, um Wasser für die Tierzucht zu haben. Denn die paar Tage Regen, die man hier im Jahr hat, reichen selbst hier (wo es natürlicherweise etwas Wasser hat) nur für ganz wenig Grün, primär die berühmten Joshua Trees.



Ein anderes Highlight, das wir damals hier gesehen hatten, war ein Bighorn hoch oben auf dem Felsen. Halb im Gegenlicht, sah das damals genial aus - aber es war kaum zu fotografieren, weil man damals noch keinen wirklichen Zoom hatte und die Kameras mit Gegenlicht nicht zurecht kamen. Heute hatten wir aber noch einmal großes Glück: Eine größere Herde lief durch das Wüstental hinter dem Baker Dam, genau als wir das durchquerten!



Da offensichtlich gerade die Brunftzeit beginnt, waren die Tiere so beschäftigt, dass wir ihnen ganz nahe kamen (auch ohne tarnendes Auto)! Zwei Jungböcke versuchten hin und wieder, den "Platzhirsch" herauszufordern - das erstickte der aber immer sofort im Keim.



Wir beobachteten die Tiere längere Zeit, dann ging es weiter. Hnter dem Tal gibt es dann noch einige prähistorische Wandmalereien.



Von da geht es noch einmal durch die Felsen zurück zum Parkplatz. Bisher machten wir hier immer unabsichtlich einen riesigen Umweg (wodurch das zur recht harten Wüstenwanderung wurde), heute fanden und gingen wir den direkten Weg und waren dann schon um 12:30 Uhr zurück am Auto (gerade noch rechtzeitig vor der ganz großen Hitze).
Wir fuhren dann noch weiter zum Cactus Garden, im Frühjahr ein absolutes Muss. Dann blühen die Kakteen, und das ist ein buntes Blütenmeer.



Jetzt war das natürlich nicht vergleichbar, und es war auch viel zu heiß - wir hechelten da einmal durch und fuhren dann zum Hotel, wo wir schon vor 15 Uhr ankamen. Bisher hatten wir immer in einem Hotel nebenan übernachtet, das Resort war damals noch im Bau. Nun gibt es auch hier ein Spielcasino, das an Wochentagen sehr günstige Übernachtungen anbietet. Und das in Kalifornien! Möglich ist das, weil es auch hier ein kleines Indianerreservat gibt, Grundvoraussetzung für eine Casino-Lizenz (die es eigentlich in Kalifornien nicht gibt)...
Das Casino ist sehr modern und sauber, hier könnte man gerne mal einige Tage entspannen: Auch die Pools und Restaurants wirken sehr einladend und der Nichtraucherschutz wird hier ernst genommen!



So, 19.08.2018
Fahrt nach Los Angeles
Unser Flug von Los Angeles sollte ca. um 15 Uhr starten. Massig Zeit also, da die Fahrtstrecke von Indio / Palm Springs nach L.A. nur gut 200 Kilometer lang ist - komplett auf Interstates. Und die ganz großen Staus gibt es meist um Downtown L.A. und Hollywood herum, weniger schlim ist es südlich (am Flughafen).
Wir starteten deshalb ganz gemütlich um 9:30 Uhr im Hotel. Navi und Mobiltelefon waren sich einig, die Fahrt zum Flughafen L.A. sollte so um die 2 Stunden dauern. Wir wollten so um 13 Uhr am Flughafen sein, davor noch tanken und Auto abgeben. Massig Zeit also, nach ca. zwei Dritteln der Strecke gingen wir noch einmal etwas shoppen. Dann wieder auf die Interstate, die sich in den letzten Jahren offensichtlich doch deutlich verändert hat. So gibt es jetzt weniger der Carpool-Spuren (die man nur nutzen darf, wenn mindestens 2 Personen im Auto sitzen), dafür aber immer öfter Fast Lane Spuren - in der Mitte der Straße sind 2 Spuren pro Richtung nun Mautstrecke.

Gegen 12 Uhr waren wir dann am Flughafen, massig Zeit. Dumm nur, dass das Mobiltlefon über eine Stunde Fahrt bis zum Autovermieter anzeigte: In L.A. gibt man das Auto nicht wie sonst üblich in einem Parkhaus direkt am Flughafen ab, sondern irgendwo im Umland (Pendelbusse bringen die Passagiere vom und zum Terminal). Die Straße direkt am Flughafen, an der es auch einige Hotels gibt, ist schon ziemlich staugefährdet - aber über eine Stunde ist schon heftig. Denn dann braucht der Pendelbus ja auch so lange zurück zum Terminal...
Ich sah dann ein Schild "Car Rental Return". Hat man das jetzt geändert? Ich versuchte, über Google etwas herauszufinden - vergeblich. Ich rief beim Autovermieter an, ob man das Auto jetzt tatsächlich auch am Terminal abgeben kann - die hatten aber keinen Plan. Also fuhr ich da hin und fand tatsächlich auch unseren Autovermieter. Die Rückgabe verlief problemlos, in ein paar Minuten waren wir im Terminal. Das sah aber ganz anders aus wie gewohnt, und es gab auch fast nur nationale Flüge. Offensichtlich waren wir nicht im internationalen Teil. Wir folgten den Schildern, aber auch da wurde es nicht besser! Irgendwann einmal stellte jemand die richtige Frage: Sind wir auch am richtigen Flughafen? Wie sich herausstellte, waren wir am John Wayne Airport, der auch im Großraum L.A. liegt - aber mehr als 50 Kilometer südlich vom großen! So ist das, wenn man sich zu sehr auf Google Maps und die Navigationssoftware verlässt. Bei der Routenplanung hatte ich in Google Maps gestartet und dann zur Navigationssoftware importiert (wo der Flughafen ja eigentlich schon eingetragen ist). Da ich den Flughafen ja schon X mal angefahren hatte, habe ich da nicht mehr wirklich kontrolliert. Und rund um den Flughafen sah es wirklich so aus wie in L.A. - ehrlicherweise gilt das aber für fast jeden Flughafen in der USA!
Wir hatten jetzt noch zwei Stunden bis zum Abflug. Mit Auto wäre das wohl kein Problem gewesen (mit Business Class Ticket und entsprechendem Status hat man auch eine Stunde vor Abflug noch eine Chance), aber bei der Rückgabe des Autos hatte man mich dummerweise in keinster Weise auf den Fehler hingewiesen! So blieb nur ein Taxi und die Hoffnung auf sowohl keinen Stau als auch eine Verspätung des Fluges (was ja auch nicht unnormal ist)!

Wir schnappten uns ein Taxi und fuhren los. Der Flug-Check versprch eine kleine Verspätung, die ersten 40 Kilometer lief es auch sehr gut - der Taxifahrer, sehr freundlich, entsprach dem Klischee und holte alles raus, was möglich war. Der Verkehr wurde dann so 20 Kilometer vor dem Flughafen deutlich dichter, die letzten 10 Kilometer standen wir im Stau. Aber letztendlich waren wir dann eine gute halbe Stunde vor dem geplanten Abflug (und gut eine Stunde vor dem realen) im Terminal. Der Spaß hatte mich allerdings gut €100 Lehrgeld gekostet...
Das einchecken ging dann ganz schnell, wir machten uns sogar wieder Hoffnung auf einen Brunch in der Lounge (mit dem wir eigentlich geplant hatten)! Fehlte nur noch die Sicherheitsüberprüfung. Die Schlange war normal, sprich: So um eine halbe Stunde. Aber es gibt ja noch die Fast Lane, mit deutlich kürzerer Schlange. Dumm nur, dass direkt vor uns eine Arabische Großfamilie war. Mehrere Frauen, mehrere Babies, diverse Milchflaschen und andere Babynahrung! Viel dümmer noch, dass auch mein kleiner Koffer für die Kontrolle ausgewählt wurde! Die Kontrolle der Großfamilie dauerte sehr lange, und ich machte auf unser Problem aufmerksam. An diesem Flughafen kann die Reihenfolge der Kontrolle aber nicht geändert werden, so dass wir warten mussten! Letztendlich war es die Sonnenmilch, die ich beim umpacken übersehen hatte - die kostete uns insgesamt nochmals fast eine halbe Stunde!

Letztlich schafften wir es pünktlich zum Einstieg zum Gate - langweilige Wartezeit blieb uns so immerhin erspart. Wir stiegen ein und machten es uns auf unseren Sitzen bequem (etwas Champagner half, runterzukommen). Unsere "Sitznachbarn" hatten allerdings ein Problem, da ihre Kinder weiter hinten saßen (in einem anderen Abschnitt)! Wir wurden von der Stewardess gefragt, ob wir tauschen könnten. Ich hatte uns zwei Sitze ganz am Ende des Abschnitts reserviert, da hat man etwas mehr Privatsphäre. Deshalb sagte ich, dass wir die Plätze eigentlich lieber behalten würden - aber helfen könnten, wenn es keine andere Lösung gäbe. Letztlich wollten die Sitznachbarn der Kinder auch nicht tauschen, so dass wir dann doch noch umzogen. Die neuen Plätze befanden sich nur eine Reihe weiter hinten, ganz vorne im nächsten Abschnitt. Die waren mindestens genauso gut wie die vorher, also kein echtes Problem. Da ich allerdings vorher etwas rumgezickt hatte, kam später die Purserin zu mir (was ja mit meinem Status grundsätzlich passiert) und erkundigte sich noch einmal explizit, ob alles in Ordnung ist. Und sie fragte, ob wir als kleinen Dank eine Flasche Champagner aus der First Class akzeptieren - womit wir dann durchaus einverstanden waren (der Laurent-Perrier Grand Sièckle kostet weit über €100 pro Flasche und erhält bei Bewertungen in aller Regel die Maximalpunktzahl)! ;-)
Der Rückflug verlief dann ganz entspannt, auch mit Zug und Bus klappte alles problemlos - schon kurz nach 13 Uhr waren wir dann wieder zuhause.



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