Urlaub Asien 2023

28.11. – 24.12.2023

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Reisetagebuch - Teil 1: Hinflug und Hong Kong

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Hinflug, über Budapest - Hong Kong - Hanoi (Vietnam) - Bangkok (Thailand) - Rückflug (über Hong Kong, Budapest) - Zusammenfassung


Mo, 27.11.2023
Vorbereitung
Am Sonntsg kehrten wir aus den USA zurück, die Rückfahrt aus Düsseldorf war spannend: Wir hatten extremen Rückenwind und waren entsprechend pünktlich in Lissabon, auch der Weiterflug nach Düsseldorf klappte relativ problemlos. Allerdings war die Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt gesperrt, alle Züge wurden über das Rheintal umgeleitet! Die Züge hatten meist eine Stunde und mehr Verspätung, manche fielen auch komplett aus. Bei einigen stand "Ausgebucht". Wegen einstündiger Verspätung schafften wir aber noch einen ICE nach Karlsruhe, der uns ohne umsteigen nach Mannheim brachte. Daheim dann gleich ausgepackt (was ich nicht eh wieder brauchte) und die Post erledigt, dann so früh wie möglich ins Bett (um den Jetlag zu minimieren).
Am Montag dann im Garten Laub einsammeln (gerade noch vor dem großen Regen), dann in den Waschsalon (nur so war auch ein Trockner verfügbar) und dann gleich wieder packen. Gegen 3 Uhr ins Bett, da der Wecker um 5 Uhr klingelte.

Di, 28.11.2023
Europa - vor dem Flug nach Hong Kong
Um 5 Uhr bin ich aufgestanden (vor 2 Tagen war das noch der Abend), geduscht und dann um 6 Uhr das Haus verlassen. Die Fahrt zum Flughafen (mit dem Nahverkehr) verlief relativ gut, nur 10 Minuten Verspätung. In Mannheim war es zwar kalt, aber es gab nur leichten Regen. Ab Biblis schneite es dann aber. Und die vielen Pendler (im extrem vollen Zug nach Frankfurt) erzählten sich vom Chaos gestern rund um Frankfurt. Am Flughafen lief alles glatt, es war aber auffallend, das hunderte Menschen an den Schaltern anstanden - gestern waren ganz viele Maschinen ausgefallen (u.a., weil die Crews es oft nicht an den Flughafen schafften) und die wollten alle heute weiter. Die Maschine vor meiner nach Budapest war auch noch ausgefallen, dementsprechend voll war die Maschine dann. Das enteisen der Flügel kostete auch noch etwas Zeit. Mir konte das alles aber recht egal sein, im Gegensatz zu vielen der "Opfer" sichert mir mein Status immer einen Sitzplatz! Bis Budapest ging es ja noch in der Economy, aber ich hatte einen von nur 4 Notausgangs-Plätzen mit echter Beinfreiheit (besser als die Pseudo Business Class auf Europaflügen). In Budapest dann noch die dicke Winterjacke in den Koffer gepackt, ab da war ich dann in der "Blase der Glückseligen", weit weg von den Nöten der "normalen" Passagiere. Auf dem kurzen Flug gab es dann noch nette Lichtspiele (Sonne und Wolken) und das Schneechaos aus der Luft.



In Frankfurt wurde ich direkt von einem Guide erwartet, der mich in das First Clas Terminal schleuste. Da ist extrem viel Platz, die eigene Sicherheitskontrolle hat man für sich alleine - und das Terminal teilt man sich mit vielleicht 20 anderen Gästen (der Gast, der wenige Minuten nach mir kam, war mutmaßlich Didi Hamann).



Zum Essen gab es dann ein echtes Sterne-Menü, unter anderem mit Hummer, einer Champagnerprobe (mit einem 2010er Jahrgangssekt von Schneider in Ellerbach als Krönung!) und dann noch eine Whiskyprobe. Die Marken habe ich auch alle daheim, aber nicht in diesen Edel-Varianten (und so richtig sparsam wird hier auch nicht eingeschenkt). Etwaige Rechtschreibfehler hier sind damit entschuldigt... ;-))
Beeindruckend auch die sonstigen Einrichtungen. Schlafräume (um die Zeit natürlich voll belegt, einige Arbeitszimmer, Duschen und ein Bad mit allen Annehmlichkeiten (u.a. auch eine Schuhputzmaschine)...



Gleich werde ich dann mit der Limousine abgeholt und direkt zum Flieger gebracht. Da wird es dann mutmaßlich mit u.a. Beluga-Kaviar satt weitergehen (edel geht die Welt zugrunde)... ;-))

Mi, 29.11.2023
Flug nach Hong Kong
Gegen 22 Uhr ging es dann los, die Fahrt mit dem Limo-Service direkt zum Flugzeug. Eine A340, aber neu eingerichtet. Damit hat man nicht ganz den Platz wie in der A380 (die mit Abstand beste First Class), aber immer noch reichlich davon. Dann erst mal die "Uniform" angezogen (ein Pyjama), befor man sich dem Begrüßungschampagner (exzellent) widmen kann.



Kurz nach dem Start ging es dann los mit dem Abendessen - lange nichts mehr gegessen! Ich hatte ganz vergessen, wie exzellent der Kaviar in der Lufthansa First Class ist. Jetzt natürlich nicht mehr Beluga, aber trotzdem ganz stilecht und reichlich! Dazu u.a. wieder Hummer und exzrellenten Käse, dann noch Pralinen. Ich hätte noch mehr haben können, aber das wäre dann doch etwas übertrieben gewesen... ;-)



Wegen des Ukraine Kriegs muss die Maschine einen riesigen Umweg fliegen, Flugzeit 12 Stunden. Immerhin gibt es gratis Internet, das die ersten Stunden sogar gut ziemlich gut war (ich konnte dieses Update machen)! Jetzt erst einmal etwas schlafen, bevor es dann ein Frühstück gibt.
Die Ankunft ist gegen 17 Uhr, im Hotel sollte ich dann gegen 19 Uhr sein. Nach dem einchecken sollte es noch reichen, um nach einem kleinen Essen die Lichtshow zu bestaunen.



Danach habe ich dann noch 2 Stunden geschlafen, um die doch schon extremen Zeitverschiebung (13 Stunden vs. Florida, 7 Stunden vs. Mannheim) so schnell wie möglich zu verdauen. Gut, dass es in der First Class ein fast vollwertiges Bett gibt. Dann ein Frühstück (nach 15 Uhr Ortszeit), und wir waren auch schon da.
Nach der Landung in Hong Kong (gegen 18 Uhr Ortszeit) wurden wir dann gleich mal aus dem Flugzeug geschleust und mit einem Fahrdienst zur Immigration gebracht (das ist eine doch recht lange Strecke, weit über einen Kilometer). Ab da waren wir dann auf uns gestellt, hier gibt es keine Prioritäts-Schlange. Die Einreise ist hier aber recht effizient, insgesamt dauerte das nur einige Minuten (trotz recht beachtlicher Schlangen).




Draußen dann erst mal - noch im Sicherheitsbereich - Geld abgehoben (das kostet hier weniger als €2 Gebühren), dann draußen eine SIM-Karte gekauft und die Fahrt in die Stadt (mit Airport Express und U-Bahn) geplant. Das U-Bahn System ist hier schnell und sauber, die Preise angenehm (knapp €10 für die erste Hälfte im Express, unter €2 für die zweite Hälfte - mit umsteigen). Das umsteigen nutzte ich, um mir ein Abendessen zu kaufen (das Sushi aus den U-Bahn Stationen hatte ich auch vor 5 Jahren öfter). Nach 20 Uhr war ich dann im Hotel, mitten in der Stadt.



Das Hotel ist gut gelegen, sehr modern und recht preisgünstig. Die Zimmer sind aber dementsprechend sehr klein - ich habe zum Glück schon ein etwas größeres Zimmer reserviert (ich möchte nicht die normale Größe sehen)!

Do, 30.11.2023
Hong Kong - The Peak mit dem Bus und Abstieg zu Fuß
Heute, am ersten vollen Tag in Hong Kong, sollte es gleich mal zum vielleicht größten Highlight in Hong Kong gehen - The Peak. Denn in den kommenden Tagen soll das Wetter wie heute eher durchwachsen sein, heute war noch die beste Chance auf schöne Aussichten. So richtig toll waren die aber dann nicht, so fuhr ich statt mit der Bahn mit dem öffentlichen Bus nach oben (und lief runter) - eine sehr kostengünstige Alternative, die einem auch noch tiefe Einblicke in die Wohngebiete gibt (wenn man oben im Doppeldeckerbus sitzt)! Da die Sicht wirklich sehr eingeschränkt war, ließ ich auch die Aussichtsplattform aus. Bei dem Wetter kann man sich den Eintritt (ca. €9) auch sparen und die Gratis-Plattform im Einkaufszentrum direkt dahinter nutzen.



Ich wollte dann auf dem Rundweg (Lugard Road - bei guter Sicht für mich ein absolutes MUSS) zum Abstieg laufen. Da die Sonne aber weiterhin ausblieb, nahm ich statt dessen noch den Aufstieg zu den Funktürmen mit (beim letzten Besuch war es dafür viel zu heiß). Da oben gibt es die absoluten Luxus-Wohnanlagen (oft mit Dschungel-Feeling), nicht überall kann/soll man laufen. Man kommt aber bis zu den Funkanlagen durch, wo es aber dann nicht mehr weitergeht (einige der bei Komoot zu findenden Wege gibt es nicht mehr).



Ich kam dann aber doch noch runter zur Lugard Road. Von dort ging es auf der Hatton Road hinunter zu den ehemaligen Militäranlagen und dann zum Stadtrand. Der Weg ist sehr gut gepflegt - aber teils steil. Das geht schon in die Beine, kein Wunder, dass es hier auch Trimmdich-Pfade und Fitness-Geräte gibt. Weiter unten, wo es dann etwas flacher ist, sieht man dann primär Hundebesitzer. In der steilen Passage gibt es einige Abschnitte mit den bei Schmetterlingen besonders beliebten Pflanzen und Blüten. Auch Vögel kann man hier gut beobachten. Fotografieren ist aber unheimlich schwer.



Durch die recht elitären Wohnsiedlungen geht es dann bis zur großen Rolltreppe durch Soho, die bis fast hinunter zum Wasser führt - aber nur am Morgen (am Nachmittag gehen die Rolltreppen dann aufwärts). So musste ich dann noch einmal viele hundert Treppenstufen runter.



Dann kam ich endlich zu meiner "Kantine" in Hong Kong - Tsim Chai Kee Noodle. Das kleine Restaurant, in dem man zu wildfremden Menschen an den Tisch gesetzt wird, ist bekannt für seine Suppen (Michelin zeichnet sie immer wieder aus). Für ca. €8 bekommt man eine tolle Suppe mit z.B. Nudeln und King Prawn Dumplings, das hier typische Kohlgemüse und eine Cola.



Nach dem Essen war es dann auch schon dunkel - durch die hier typischen Straßenmärkte ging es runter in die Hochglanz-Straßen (Louis Vuitton, Prada, Cartier und viele mehr auf einem Haufen). Da gönnt sich ein Sportwagen-Besitzer auch schon mal sein Wunschkennzeichen: ROAARRR!



Die Hochhäuser hier sind Teil der Lichtspiele, es gibt also einiges zu sehen. Zielgerichtetes laufen ist aber nicht ganz so einfach, denn auf den Straßen geht nicht viel und die Fußgängerbrücken (ein riesiges System - wie auch z.B. in Bangkok) durch die ganzen Einkaufszentren sind nicht immer gut versehen mit Hinweisschildern. So gab es noch einige Ehrenrunden, ehe ich dann wieder bei der U-Bahn angekommen war.



Auch wenn die Strecke und die Höhenmeter sich jetzt nicht sonderlich dramatisch anhören, war ich da dann fix und alle - die inzwischen wohl Tausende Stufen gehen schon heftig in die Beine und die extreme Zeitverschiebung (13 Stunden versus Florida) machte sich jetzt doch bemerkbar. Siehe auch die Komoot Aufzeichnung.

Fr, 01.12.2023
Hong Kong - Tempel und Parks
Gestern Abend war ich dann doch richtig groggy - nicht nur wegen der durchaus anstrengenden Wanderung, aber auch dem Jetlag. 13 Stunden zwischen Florida und hier, das ist schon viel. Und in Richtung Osten ist es gerade für mich extrem schwer (so früh kann ich dann einfach nicht einschlafen). Darum habe ich das jetzt einfach umgedreht: Ich habe am Abend kurz geschlafen, binn dann um ein Uhr Ortszeit wieder aufgestanden, habe gegessen und den beeindruckenden Sieg des SC Freiburg gegen Piräus angesehen! Damit bin ich jetzt anders herum in der Zeitverschiebung, was deutlich weniger anstrengend ist.
Danach machte ich dann noch eine Tempel- und Parktour gar nicht so weit entfernt vom Hotel. Auf dem Weg dahin durchquerte ich zuerst einmal den Markt direkt neben dem Hotel. Dort sind natürlich insbesondere der Fleisch- und Fischmarkt interessant. Auf dem Fischmarkt gibt es auch viele noch lebende Fische, die Muscheln, Krebse, Garnelen usw. hüpfen auf den Verkaufstischen herum (und gerne auch mal runter) - siehe auch den Film (1:39, 97 MByte). Die ersten beiden Bilder zeigen den Blick aus dem Hotelzimmer.



Beim herauslaufen wurde es dann noch blutig: unten an der Treppe werden an einem Stand lebende Hühner verkauft. Eine Kundin hatte eines ausgesucht, das dann auch gleich vor Ort geschlachtet wurde (Kehle durchschneiden)! Da wurden Kindheitserinnerungen aufgefrischt - als kleiner Junge hatte ich mal das schlachten eines Huhns auf einem Bauernhof gesehen (Kopf ab mit Axt, danach rennt der Torso auf dem Hof rum und das Blut spritzt oben raus) - einer der Gründe, warum ich heute (fast) Vegetarier bin...
Ich dachte ja immer, dass so etwas mich gar nicht juckt und ich keinerlei Probleme mit vergangenen Dingen habe. Wie ich da feststellen musste, ist das nur zu 99% richtig. Daie Bilder gingen mir tatsächlich noch einige Zeit nach, und der gerade aufgekommene Hunger war auch für die nächste Stunde kein Thema mehr!
Mein Ziel heute war der Nan Lian Garten, davor packte ich aber noch einen Tempel bei der nächstgelegenen U-Bahn Station ins Programm. Der befindet sich direkt neben der nächsten U-Bahn Station. Es ist aber gar nicht so einfach, da hinzukommen - eine breite Straße liegt dazwischen. Es gibt nur zwei Fußgängerbrücken von der U-Bahn Station (mit großem Einkaufszentrum) über die Straße, aber die muss man erst mal erreichen. Der Tempel war dann extrem gut besucht, ganz viele BesucherInnen zünden Bambushölzer an und beten (und hinterlassen ihre Wünsche). Die geplanten Wege konnte ich oft nicht gehen, überall wird gebaut.



Der Weg von dort zur Chi Nin Nunnery (direkt neben dem Park) war dann ganz typisch - für Fußgänger extrem anspruchsvoll. Viele Baustellen und noch mehr Schikanen (hoch auf Brücken, oft ohne Rolltreppe, und wenige hundert Meter über der Straße laufen - im Zick-Zack; danach wieder runter). Wenn die gleich mehreren Schulbusse die SchülerInnen eines der riesigen Wohnblocks abladen, ist dort natürlich die Hölle los. Die Nunnery, wieder ein Tempel (sehr schön und weniger überlaufen), war dann gerade im Begriff, zu schließen (wie beim letzten Besuch).



So war ich dann etwas früher im Park als gedacht (und musste nach meiner ersten Runde noch eine halbe Stunde bis zur blauen Stunde aussitzen). Der Nan Lian Garden ist ein sehr schöner Park im Stil eines Japanischen Gartens. Am Tag ist er schon wirklich attraktiv, aber am Abend und in der Nacht wird das ob der sehr schönen Beleuchtung noch besser. Dementsprechend lohnt es sich, hier mindestens 2-3 Runden zu drehen. In der Abendsonne, zur blauen Stunde und dann noch einmal bei Dunkelheit. Da der Park derzeit um 20 Uhr schließt, klappt das sehr gut (viel los ist um diese Zeit auch meist nicht).
Runde im Abendlicht:



Blaue Stunde:



In der Dunkelheit:



Nach dem Park lief ich dann zur nächsten U-Bahn Station (wiederum nicht so einfach wie gedacht, Fußgänger haben hier keine Priorität und um diese Zeit sind viele Tore und Wege schon geschlossen). Nach einigem herumlaufen im angeschlossenen riesigen Einkaufszentrum (Komoot hat davon nichts mitbekommen, kein Empfang) rechte es dann auch - ich fuhr zurück ins Hotel.

Sa, 02.12.2023
Hong Kong - New Territories
Nach den ersten beiden - auch wegen des Jetlag recht anstrengenden - Tagen ließ ich es heute etwas ruhiger angehen. Am Vormittag erst einmal das Reisetagebuch auf den neuesten Stand gebracht, um dann am Nachmittag (als das Wetter stabiler wurde - am Morgen war sogar Regen angesagt, der aber weitestgehend ausblieb) noch eine kleine Wanderung zu machen. Vor der Fahrt dahin habe ich zuerst einmal noch den Metzger von gestern "dokumentiert". Da gerade keine Kundschaft da war, schlief der hinten auf einer Liege und ich konnte meine Schnappschüsse machen.



Heute war ich in den New Territories unterwegs, ganz weit draußen (da, wo Hong Kong Island aufhört). Geplant hatte ich eine eher kleine Tour. So klein war die aber dann gar nicht - siehe auch die Komoot Aufzeichung. Auch wenn 9 Kilometer (plus die vielleicht 2 Kilometer, die Komoot unterschlagen hat) und gut 300 Höhenmeter (waren in Realität eher 500) nicht so dramatisch klingen, ist das doch eine eher schwere Tour, die extrem in die Beine gehen kann! Viele An- und Abstiege sind auf Treppen, man hat Tausende Stufen. Das macht die Wege meist gut begehbar, aber nicht einfacher. Zum Glück war es heute relativ kühl, und auch die Luftfeuchtigkeit war nicht ganz bei 100% (trotzdem war ich am Ende komplett durchgeschwitzt). Bei Sonne und 30°C würde ich diese Tour nicht empfehlen!



Aber ganz von vorne: Mit der U-Bahn gibg es in eine sehr große Trabantenstadt, die sogar einer der U-Bahnen den Namen gibt. Ein guter Teil der Fahrt war überirdisch, so dass es einiges zu sehen gab. Das wiederholt sich aber alles, die Trabantenstädte sind - bis auf die Topografie - alle sehr ähnlich aufgebaut. Beim letzten Besuch hatte ich ein Hotel am anderen Ende der Stadt (in Richtung Macao), wo ich immer mit der U-Bahn hinfuhr - da war es zwar eher flach, aber ansonsten sieht es doch sehr ähnlich aus. Auch die U-Bahn Stationen sind eigentlich immer gleich aufgebaut, und die Auswahl der Geschäfte ist praktisch identisch. Hier verläuft die U-Bahn aber oberirdisch, was einen besseren Überblick verschafft.



In den Parks der Satellitenstädte gibt es u.a. Jogging-Parcours, Fahrrad-Autobahnen und Fitnessgeräte. Auch öffentliche Toiletten gibt es überall (meist sehr gepflegt). Und in den großen Malls (an praktisch jeder U-Bahn Station und oft auch in den Hochhaus-Gruppen) findet man wieder dieselben Geschäfte wie in den Malls zuvor - ein sehr hoher Wiedererkennungswert!
Größere Unterschiede kann es bei den Straßen geben. Wenn, wie hier, kein Platz ist, geht es einfach mal in die Höhe bzw. in die Tiefe!



Interessant waren heute, am Samstag, die Einblicke ins "Privatleben" der Anwohner. Die Hochhaus-Ansammlungen, oft eher Städte, sind oft zugangsbeschränkt, haben meist eigene Parkanlagen (oft hoch über der Straße) und gerne auch mal eigene Einkaufszentren. Dementsprechend verlassen viele Menschen diese Anlagen fast nie. Man trifft sich mit den Nachbarn, macht Sport oder seine Wäsche oder chillt irgendwo. Kinder habe ich erst einmal keine gesehen (außer einigen wenigen ganz kleinen). Später bekam ich eine Idee, woran das liegen könnte: Es gibt da auch gerne mal "Fortbildungen", man sorgt offensichtlich für Kader-Nachwuchs (paramilitrische Ausbildung)! Siehe auch das kurze Video (0:16, 8.5 MByte) - die Hintergrundmusik ist natürlich ein Witz.



Oberhalb der letzten Häuser dann noch ein öffentlicher Park, in den Urwäldern darüber schaffen sich viele Menschen ihre eigenen kleinen Welten. Das erinnert teilweise etwas an Schräbergärten oder Datschas. Wer in den Städten und Parks unterwegs ist, trägt ganz oft immer noch Maske - selbst beim Sport. Wenn man sich überlegt, dass die Menschen längere Zeit nicht ihre Wohnanlagen und teilweise sogar Wohnungen verlassen durften (was ja in Anbetracht der Menschenmassen auch nachvollziehbar ist), hat das offensichtlich schon manchmal nachhaltige Traumas verursacht!



Oben auf der Hügelkette angelangt, befindet man sich auf dem Wilson Trail. Der ist meist gut ausgebaut und ausgeschildert, hin und wieder gibt es viele kleine Abzweige (z.B. zu den "Privatgeländen" der Einheimischen), die einen gerne mal kurz vom Weg abbringen können. Laut Komoot verläuft der Weg hier recht eintönig, in der Realität geht es aber sehr oft hoch und runter (über die Hügel). Oben hat man dann gerne mal tolle Aussichten, auch wenn die heute ob des Dunstes (auch Smog?) deutlich eingeschränkt waren. Von der Stadt selbst habe ich deshalb meist nur Umrisse gesehen.



Ich hatte die Laufrichtung umgedreht, weil ich am Abend noch auf die Insel fahren wollte (Essen - dafür war es dann aber zu spät). Das war gut, weil ich so am Abend (als die Wolkendecke wieder aufriss - wie auch in den letzten Tagen) noch relativ viel von Hong Kong Island und auch einen Sonnenuntergang mit Aussicht sah. Allerdings musste ich dafür meist gegen die Sonne laufen.



Nach dem Devil's Peak ging es dann durch die letzten verbleibenden Urwald-Reste (im Busch ging die Post ab, extrem viele Vögel - die versteckten sich vor den Dutzenden Raubvögeln, die in der Luft kreisten) in der Dämmerung runter in die nächste Satellitenstadt, auch Endpunkt zweier U-Bahn Linien. Obwohl die schon riesig ist, wird auch hier - wie fast überall in den New Territories - extrem viel gebaut (derzeit insbesondere Brücken, Tunnels und die typischen Freizeiteinrichtungen - Rad- und Joggingautobahnen).



Das gilt auch für den riesigen Friedhof, den man hier durchquert. Ich fand ja immer den New Yorker Zentralfriedhof beeindruckend. Gegen das hier wirkt das aber eher wie ein Dorffriedhof (und ein großer Deutscher Friedhof wie ein Vorgarten)! Die komplette östliche Flanke der Bergkette ist ein riesiger Friedhof. Und weil das nicht reicht, baut man jetzt immer mehr Hochhäuser für Urnengräber! Die bereits existierenden haben "nur" so um die 8-10 Stockwerke, die im Bau befindlichen werden wohl noch höher. Die Eingangsbereiche mancher dieser teils riesigen Anlagen wirken fast wie eine U-Bahn Station (ich habe u.a. auch ganz viele Automaten gesehen, Umkleideräume, Drehkreuze für die Zugangskontrolle). Und die neuen Zugänge (mehr Platz für Fußgänger und ÖPNV, Einschränkungen für Individualverkehr) lassen auch ahnen, wie viele Millionen Menschen hier liegen müssen...



So, 03.12.2023
Hong Kong - Kowloon
Während die Stadt auf der Insel gewachsen und dementsprechend eng und verwinkelt ist, gibt es auf dem Festland mehr Platz und dementsprechend mehr Parks, Prachtbauten usw.. Beim letzten Besuch fand ich insbesondere den westlichen Teil (Kowloon) interessant, auch wenn da sehr viele Baustellen waren. Mal sehen, wie sich das entwickelt hat (unterwegs kann ich auch die Möglichkeiten, nach Macao zu fahren, ausloten)...
Wie geplant war ich heute in Kowloon unterwegs. Das war allerdings teilweise gar nicht so einfach, denn in de Häuserschluchten ging oft der GPS Empfang flöten und Komoot kam damit heute gar nicht zurecht. Deshalb ist die Aufzeichung heute auch zweigeteilt, da es zwischendurch zum Abbruch kam: Teil 1 und Teil 2.
Heute wollte ich Kowloon erkunden, das alte Zentrum (bevor sich dann vieles auf die Insel verlagerte). Die Insel hatte diesem Teil der Stadt etwas den Rang abgelaufen, aber inzwischen rüstet man kräftig nach - überall extreme Bautätigkeit. Zuerst ging es auf den Sky Corridor, eine Aussichtsplattform über einer der U-Bahnstationen (es gibt mehrere hier) und im Schatten des Sky 100 (die Aussichtsplattform auf der 100. Etage). Das Sky 100 ist sicher spektakulär, aber der recht hohe Eintrittspreis ist bei den derzeitigen Lichtverhältnissen nicht gerechtfertigt. Der Sky Corridor bietet ähnliche Ansichten (nur nicht von ganz so hoch), und das ohne Eintritt!



Danach ging es dann in den riesigen Komplex mit dem Sky 100. Dort gibt es auch ein Terminal für den Flughafen-Express, wo man früher sein Gepäck einchecken konnte. Da wollte ich auskundschaften (für den Flug nächste Woche), aber derzeit ist das Terminal nicht im Betrieb. Im Einkaufszentrum dominieren die ChiChi Geschäfte (Cartier, Louis Vuitton uvm.), die man in Hong Kong findet wie bei uns Aldi oder Lidl. also schnell raus und zum West Kowloon Cultural District. Hier war vor 5 Jahren eine riesige Baustelle, die Hälfte der Halbinsel war gesperrt. Jetzt sind diverse weitere Gebäude fertig, die damals im Bau waren - und die Baustelle ist etwas weiter gerückt. Das ist noch lange nicht fertig!



Auf der Halbinsel war es dann extrem voll, denn da war ein "WinterFest" (ja, genau so geschrieben - mutmaßlich in Ergänzung oder Konkurrenz zum Oktoberfest, das im November nebenan stattfindet). Das war unter Anderem auch so eine Art Bundesjugendspiele, die Teilnehmer zelteten überall im Park. Vorne am Wasser, wo man wunderschöne Blicke auf Hong Kong Island hat (heute wg. Dunst nur mäßig), war dann alles voll mit Instagram Süchtigen und ganz vielen Brautpaaren. Leider kommt man da dann nicht weiter, denn ab da in Richtung Ocean Terminal ist wieder komplett Baustelle. Es half nichts, ich musste komplett zurücklaufen!



Im Elements (das riesige Einkaufszentrum unterhalb der Hochhäuser und oberhalb von Airport Express und Stadtterminal) wollte ich dann abkürzen - das klappte aber nicht. Stadt dessen landete ich im Park zwischen den Hochhäusern, der eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht (aber auch nicht gesperrt) ist. Interessante Einblicke, aber kein Weg nach draußen! Also wieder zurück in die Mall, da kamen insgesamt einige Kilometer zusammen. Endlich raus aus der Falle, ging es dann in den Kowloon Park. Da war ich beim letzten Besuch oft, da nebenan der Hotelbus startete. Heute (Sonntag) war es da viel zu voll, ich ging gleich weiter zum China Ferry Terminal. Im dortigen Einkaufszentrum startete damals der Hotelbus, daher wusste ich auch, dass man von hier nach Macao kommt. Das war aber alles nicht so einfach, niemand wusste so richtig Bescheid und es gab auch nur ganz wenige Fahrten pro Tag (meist sogar mit dem Bus). Da muss eine andere Lösung her! Vom Dock aus hat man aber eine super Aussicht, eine der Besten bisher!



Ich wollte dann am Wasser entlang zum größten Fähranleger hier, dem Tsim Sha Tsui Pier (wo dann die ganzen Touri Spots beginnen), laufen. Das geht aber nicht, ich habe keinen Weg zur Straße gefunden! Also auf der Hauptstraße runter, mitten durch den Trubel (hier ist die Stadt besonders voll, wieder natürlich mit den ganzen ChiChi Geschäften).



Am Pier dann, wo es wieder irgendwelche Feste gab (und natürlich auch ständig volle Fähren ankommen und es auch noch einen Busbahnhof gibt), war es wirklich unerträglich voll. Fahrten nach Macao gibt es von hier auch nicht. Also schnell weg, zu den Touristen-Spots. Direkt neben dem Pier steigt man eine Treppe hoch, da führt dann eine Promenade rüber zur Avenue of Stars. Das war früher der Spot, um die Lichtspiele zu beobachten. Damals war das ein festes Programm (mit Musik und so) - da war es hier unerträglich voll. Jetzt laufen die Lichtspiele ständig (ab der Dämmerung), ohne Musik - es ist hier deutlich ruhiger.



Ich nahm den Beginn der Dunkelheit mit und lief dann zur Avenue of Stars, die noch einmal richtig aufgewertet wurde. Auch hier gibt es schon die volle Weihnachtsdeko (die ausnahmsweise mal nicht von Louis Vuitton kam - hier war Dior am Zug).



Von hier zum Hotel waren es noch weitere fast vier Kilometer, davor wollte ich jetzt etwas Vernünftiges essen. Hier ist aber die Gegend der Luxus-Restaurants, danach war mir nicht und dafür war ich auch nicht richtig gekleidet! Ein vernünftig klingendes Restaurant fand ich nicht, also lief ich doch weiter in Richtung Hotel, wo ich dann bald (nach überqueren des Hung Hom Bypass) eben dort landete - der ersten Sattelitenstadt. Da gab es dann auch gut bewertete Restaurants mit vernünftigen Preisen. Dumm nur, dass da fast niemand Englisch spricht! Ich hatte mir ein Essen mit Gambas ausgesucht, das zwei optionale Komponenten beinhaltet (u.a. eine Indonesische Wurst oder marinierte Austernpilze). Ich hätte natürlich die Austernpilze gewollt, es kam aber die Wurst! Obwohl ich der einzig etwas Englisch sprechenden Angestellten, die versuchte zu übersetzen, mehrfach gesagt hatte, dass ich kein Fleisch esse. Es hieß dann, dass das kein Fleisch sei (irgendwann habe ich es gelassen). Die Gambas waren wenig, aber sehr gut. Das "etwas" würzige Essen war so, dass ich mutmaßlich auch morgen noch einmal etwas davon spüren werde.
Danach dann auf schnellstem Weg zurück ins Hotel, für heute reichte es wirklich (und bald begann das Bundesliga-Spiel "meines" Vereins). Ein sehr langer und anstrengender Tag!

Mo, 04.12.2023
Hong Kong - Straßenbahnfahrt
Da das mit der Organisation der Macao Tour gestern nicht geklappt hatte, musste ich heute noch einmal ran - an einem anderen Fähranleger, auf Hong Kong Island (jetzt weiß ich, wie ich morgen nach Macao komme). Das kombinierte ich dann mit einer Rundfahrt mit der Straßenbahn. Die Straßenbahnen decken fast den kompletten Nordteil von Hong Kong Island ab. Aber nur eine Linie fährt bis in die Sattelitenstädte (wo ich hinwollte). Und die kommt leider reicht selten - ich musste fast eine halbe Stunde warten (dann kamen aber auch gleich zwei Straßenbahnen). Wenn man oben sitzt, hat man einen sehr guten Rundumblick. Allzu weit aus den offenen Fenstern rauslehnen ist keine gute Idee - entgegenkommende Straßenbahnen, Straßenschilder usw. würden einem da recht schnell die Grenzen aufzeigen!



Am Anfang geht es Zick-Zack durch das alte Zentrum, dann durch die Prachtstraßen. Wenn man das Zentrum verlassen hat, kommt man durch sehr wechselhafte Gegenden. Luxuswohngegenden, eher ärmliche Wohngegenden, Schul- und Sportstätten und mehr. Die knappe Stunde Fahrt ist abwechslungsreich (wenn auch wenig komfortabel - die Fahrzeuge sind fast nicht gefedert und die Holzbänke helfen da auch nicht). Aber der Pauschalpreis von HKD3 (€0,40) ist unschlagbar, deshalb nutzen auch Einheimische die Gefährte!



Am Endpunkt (Shau Kei Wan, große Satellitenstadt an der Engstelle des Kanals zwischen Kowloon und Hong Kong Island) war es dann leider schon dunkel, an die Engstelle laufen lohnte sich nicht mehr (da ist eh auch Gewerbe und ein großes Militärmuseum, deshalb sieht man nicht so viel). Ich schlenderte über den Markt (der hier komplett auf der Straße stattfindet) und wollte dann zu einem guten Thai-Restaurant, das ich letztes Mal besucht hatte. Das fand ich aber nicht mehr, hat wohl zugemacht. Viele mögliche Alternativen hatte das hier ganz typische Problem: Entweder sehr teuer (über €50 pro Person) oder keine (vernünftigen Sitzplätze und/oder keine Englischsprachige Speisekarte. Nach dem mittelprächtigen Erlebnis gestern wollte ich das nicht. So ging ich zu einem Inder, der gut bewertet ist und vernünftig aussah (und die meisten Inder sprechen Englisch!). Die Gerichte sollten da laut Schautafel so um die €10-15 kosten. Der Wirt wollte mich aber partout zur Speisekarte bringen, meinte, dass das andere maximal eine Vorspeise wäre. So nahm ich dann die üblichen Gerichte (Curry mit Gambas, Spinat, Joghurt mit Gurken usw.). Die Gambas waren exzellent (wie eigentlich immer hier, sind ja ganz frisch und werden meist lebend gekauft), der Joghurt eher unterdurchschnittlich - der Rest normal. Aber der Preis war dann, inklusive Service-Pauschale, auch wieder über €50! Das hat mich dann doch geärgert, Restaurantbesuche in Hong Kong sind echt nicht einfach! Mit der U-Bahn ging es dann zurück, für die Straßenbahn war es jetzt zu spät.
Siehe auch die Komoot Aufzeichnung.



Di, 05.12.2023
Ausflug nach Macao
Was ich beim letzten Besuch nicht schaffte, war der Trip nach Macau. Dieses Mal hat es dann letztlich doch geklappt (nach Startschwierigkeiten)!
Im Prinzip ist ein Ausflug nach Macao ganz einfach. Es gibt verschiedene Fähren, und auch Busverbindungen werden angeboten. Der Preis ist erst mal immer fast identisch (man kann aber auch verschiedene Premium Services dazubuchen - was man nicht braucht). Im Prinzip verläuft die Fahrt wie ein Flug. Man checkt ein, geht durch die Passkontrolle (einfach) und fährt rüber. Auch die Einreise nach Macao ist ganz problemlos. Die frühen Fähren (vor 9 Uhr) sind auch angenehm leer, da muss man nicht lange warten. Allerdings ist es gar nicht so einfach, das alles herauszufinden! Fragt man drei Leute, bekommt man vier Varianten (so sie denn genug Englisch sprechen - das ist längst nicht mehr die Regel).
Ursprünglich wollte ich entweder am China Ferry Terminal (Kowloon, näher zum Hotel) oder in Tuen Mun / Butterfly Beach (kürzere Fahrt) starten. Beide Fähren sowie auch die Busverbindungen bieten aber deutlich weniger Verbindungen an - somit wäre man deutlich weniger flexibel. Am Central Ferry Pier, erreichbar mit der Island Line (dunkelblau) in Richtung Kennedy Town (Haltestelle Sheung Wan), gibt es gleich mehrere Anbieter mit diversen Fahrten (mindestens stündlich). Die Preise in der Standardklasse sind alle gleich.
Die Tickets sind immer auf eine Fahrt ausgestellt. Man kann aber auch frühere Fähren nehmen (nur keine späteren). Da die Rückfahrt ab 18 Uhr teurer ist (Night Cruise), sollte man 17 Uhr anpeilen - man kann das Ticket für die Rückfahrt aber auch erst in Macao kaufen (geht schnell). Macao hat drei Fährhäfen. Der alte, Outer Harbour, liegt am nächsten zum Zentrum. Da wollte ich eigentlich hin, aber dieser Hafen war heute geschlossen. Gestern wurde ich darauf nicht hingewiesen, ich dachte schon, jetzt wäre ich ganz umsonst so früh aufgestanden. Aber ich entschied mich dann, statt dessen, zum großen neuen Fährhafen zu fahren - nach Taipa, direkt neben dem Flughafen. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde (das Boot fährt mit fast 80km/h). Das nagelneue Terminal ist hochmodern und wirkt noch mehr als das in Hong Kong wie ein Flughafen. Ich ging nach der Einreise (sehr problemlos) erst einmal zur Tourist Information, wo mir die Möglichkeiten, nach Macao zu kommen, erklärt wurden. Die Gratis Shuttlebusse zu den Hotels/Casinos sind die beste Option, die starten aber erst ab 10:30 Uhr. Also wollte ich den Linienbus nehmen, die Nummer 26. Der kostet nur HKD6, ca. €0,70 (die drei Währungen sind alle 1:1). Was mir nicht gesagt wurde, war, dass man das Geld passend haben muss! Der Fahrer, der kein Wort Englisch sprach, war keine Hilfe (ich hätte gerne HKD10 gegeben und auf das Wechselgeld verzichtet) - ich kam nicht mit, nach fast einer halben Stunde Wartezeit! Jetzt konnte ich auch noch einmal eine knappe halbe Stunde warten und dann den Shuttlebus nehmen. Die Shuttlebusse warten außerhalb des Terminals, Tickets gibt es direkt dort. Erste Anlaufstelle wäre das Grand Lisboa, mitten im Zentrum. Wenn man dafür zu lange warten müsste, könnte man auch das MGM nehmen. Der Bus fährt dann eine Schleife am Flughafen und den neuen Casinos vorbei, da sieht man schon: Das ist das Asiatische Las Vegas! Nach gut 20 Minuten ist man dann mitten im Zentrum. Hinfahrt mit der Fähre




Das letzte Bild ist übrigens ein Wimmelbild: Wer findet mich? ;-)
Ich drehte meine Runde durch Macao wie geplant, die bei der Tourist Information erhaltene Broschüre (mit auf Karte eingezeichneten Highlights, Bildern und Hintergrund-Infos zu jedem Highlight) leistete dabei gute Dienste. Während es auf der Südseite überraschend ruhig war (keine Touris), änderte sich das Bild dann ab dem A-Ma Tempel. Auch hier kommen die Einheimischen mit ihren Wünschen, zünden dafür etwas an. Aber nicht - wie in Hong Kong üblich - Bambusstangen oder so, nein: Hier kauft man teils kunstvolle Wachsfackeln!



Durch alte Wohngebiete (ältester Teil der Stadt) ging es dann in Richtung Zentrum. Auf Plätzen sieht man gerne mal Kioske, wie man sie aus Portugal kennt (klar, war ja Portugiesische Kolonie). Ich sah dann den Espresso und freute mich schon - hier heißt das aber: Ein Nespresso aus der Dose! Die Innenstadt war dann extrem überlaufen. Interessant, dass auch hier Weihnacht ein großes Thema ist.



Auch das alte Castillo war sehr stark besucht (witzig die weißen Tauben auf den Kanonen). Da hielt ich mich so kurz wie möglich auf, auf dem Weg da hoch gab es noch ganz interessante EInblicke - die Balkone sind hier eher Möbellager oder Speicher.



Oben am alten Leuchtturm war es dann wieder besser (der Weg da hoch war in der Mittagssonne aber durchaus anstrengend, trotz meist Schatten). Die Aussicht war leider auch hier ziemlich eingeschränkt, es war weiterhin dunstig!



Von da musste ich dann relativ schnell zurück zum Grand Lisboa, um rechtzeitig zum Hafen zu kommen - die Fähre um 17 Uhr ist die letzte mit normalen Preisen, danach wird es teurer! Unter dem Strich ist das Weltkulturerbe definitiv sehenswert. Die Fahrt dahin ist, wenn man sie selbst organisiert, gar nicht so teuer (gut €40) und recht schnell (gesamter Transfer gut 2 Stunden pro Richtung, wenn man alles optimiert). Jedes Mal bräuchte ich das nicht, aber hin und wieder ist das definitiv eine Option bei Besuchen in Hong Kong! Und da Macao ja eine Spielerstadt (wie Las Vegas) ist, könnte man auch mal prüfen, was die Hotels hier bieten und kosten...
Siehe auch die Komoot Aufzeichnung. Im Gegensatz zur Hinfahrt gibt es die Tickets für die Rückfahrt nicht direkt am Bus. Und auch die Abfahrt ist an einer anderen Stelle wie die Hinfahrt! Das herauszufinden, hat eine ganze Weile gedauert (viele Fragen). Man geht in das Casino des Grand Lisboa (das riesige Gebäude) hinein und dort per Rolltreppe in das Untergeschoss, ab dort findet man auch vereinzelte Hinweise auf die Ticketvergabe (die selbst ist ganz form- und problemlos). Die Abfahrt der Busse ist dann hinter dem Gebäude (einmal rechts herumlaufen)! Es gibt da diverse Transfers, aber das Ticket ist nur für den einen Bus gültig (erst fragen, dann anstehen).
Der Bus fährt dann noch kurz zum Hotel Lisboa und dann direkt zum Terminal. Da es die Schleife am Flughafen nicht braucht, geht das ein bisschen schneller als die Hinfahrt. Man sollte eine halbe Stunde vor Abfahrt am Terminal sein, um ganz sicher zu sein (20 Minuten sollten meist auch ausreichen). Die 17 Uhr Fahrt ist aber beliebt, da sollte man nicht allzu viel riskieren! Spätestens 16 Uhr sollte man im sein Busticket haben, sonst wird das nichts mehr (Berufsverkehr) - besser 15:45.
Der Bus bringt einen wieder an den Parkplatz, von da sind es gut 200 Meter zum Checkin. Die Fahrkarten gibt es aber im Obergeschoss, noch einmal 300-400 Meter! Und nach dem Checkin geht es zur Passkontrolle und zum Gate, noch einmal einige hundert Meter. Wie schon erwähnt ist das neue Terminal riesig...
Über seinen Sitzplatz muss man sich übrigens keine Gedanken machen. Der wird einem - wie im Flugzeug - am Gate fest zugewiesen. Die Rückfahrt geht dann wieder knapp eine Stunde. In Hong Kong hat man wieder eine Einreise exakt wie am Flughafen - man muss also wieder das kleine Blättchen ausfüllen! Achtung, da gibt es nur vier Plätze mit Schreibutensilien (wer einen Kugelschreiber dabei hat, kann Zeit sparen)! Siehe auch die Komoot Aufzeichnung.



Danach reichte es dann auch, noch etwas Sushi kaufen und zurück ins Hotel - das war ein langer Tag!

Mi, 06.12.2023
Hong Kong - Ruhetag
Nach den anstrengenden letzten Tagen war heute Ruhetag angesagt: Bilder sortieren, Reisetagebuch voranbringen, die Komoot Touren abschließen usw.. Danach dann am Abend noch eine kleine Tour durch den Stadtteil, um ein Abendessen zu organisieren. Da war jetzt, im Feierabendverkehr, doch eine ganze Menge los. Das mit den Restaurants war aber wieder einmal nicht so einfach wie gedacht! In den Satelitenstädten spricht kaum mehr jemand Englisch. Touris kommen hier nicht her, dementsprechend sind die Restaurants voll auf die Einheimischen ausgerichtet. Das macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar - da bleibt man gerne mal unter €10! Allerdings gibt es Speisekarten nur in Chinesisch und übersetzen kann niemand. Zudem sitzt hier kaum jemand ins Restaurant - das ist alles To Go. Nach mehreren "Fehlversuchen" (Bei Google Maps hoch bewertete Restaurants gab es nicht mehr oder sonstige der oben beschriebenen Probleme) habe ich dann auch einmal ein To Go Essen genommen, unter anderem Dumplings (die ganz große Nummer hier, im Prinzip so etwas wie Ravioli - aber mit mehr Füllung). Und ich muss sagen, das war eine sehr positive Überraschung! Für €7 bekam ich ein richtig leckeres, authentisches Essen (das genauso gut schmeckte wie das €50 Essen vorgestern)!
Interessant auch: Zwischen all der Armut und etwas Mittelstand findet man dann auch Läden, in denen die allerteuersten Sportwagen stehen. Meist sind das Hinterhof-Garagen, manchmal stehen die Autos aber auch im Schaufenster.
Siehe auch die Komoot Tour.



Do, 07.12.2023
Hong Kong - The Peak und "Zoo"
Heute war endlich einmal etwas besseres Wetter - nicht ganz klar, aber blauer Himmel und deutlich weniger dunstig als die letzte Woche. Dementsprehend war heute der richtige Zeitpunkt, noch einmal auf The Peak hochzufahren (dieses Mal auch mit der Bahn und Besuch des Aussichtspunkts)! Danach dann noch u.a. Zoo/Botanischer Garten und ehemaliges Gefängnis, noch einmal volles Programm. Die Bilder dauern noch etwas, erste Eindrücke gibt es bei Komoot. Da die Aufzeichnung abbrach, auch heute in zwei Teilen: Teil 1 und Teil 2. Auf dem Weg von der U-Bahn zum Startpunkt der Bahn lief ich noch durch einen wirklich schönen Park, den Hong Kong Park. Hinter den ganzen Prachtbauten gibt es hier eine sehr gepflegte grüne Oase, auch diversen Tieren (wie Schildkröten) gefällt das gut. Bei der Bahn war ich dann kurz vor 10 Uhr, da gab es noch keine Wartezeiten (wenn man nach 10 Uhr kommt, kann es schon mal sehr lange Schlangen geben - vorher ist der Aussichtspunkt noch nicht auf).



Ich war dann pünktlich zur Öffnung des Aussichtspunkts oben, wo es dann schon sehr voll war (aber das ist hier durchaus der Normalfall) - allzu lange anstehen musste ich aber nicht.



Nach einer ausgiebigen Fotosession (nicht ganz perfektes Licht, aber viel besser als vor einer Woche) lief ich dann auf der Lugar Road um den Berg herum - das ist hier oben absolute Pflicht! Man läuft weitestgehend eben und im Schatten, auf einer kleinen Straße (nur ganz wenige Anwohner dürfen hier fahren) um den Berg herum. Man sieht die Stadt (und später auch die Rückseite der Insel) von allen Perspektiven, immer wiedr schön. Viele Schmetterlinge gibt es auch, aber die wollen sich nicht fotografieren lassen.



Nach The Peak ging es unten erst mal auf Hong Kong Island weiter. Der "Zoo und Botanische Garten" ist ein großer Park, in dem es auch einige nette Tiere gibt - Zoo ist etwas übertrieben. Zwei kleine Kängurus (eines davon Albino), viele für uns exotische Vögel (u.a. diverse Flamingo- und Kranicharten), ein sehr putziger Otter und diverse Affen waren die interessantesten Tiere.



Vom Zoo ging es dann durch einige Wohngebiete. Hier oben tendenziell eher luxuriös; etwas verstörend, wenn man z.B. an einem Lotus vorbeiläuft, in dem zwei nicht mal 20 Jahre alte Jungs saßen - andere hatten "nur" Ferraris oder Lambirghinis, ansonsten habe ich auch einen McLaren gesehen (Porsche&Co. fällt hier gar nicht auf). Etwas weiter unten sieht das dann gleich mal anders aus. Wer auf die riesigen Rolltreppen angewiesen ist, kann nicht schön am Waldrand wohnen und sich chauffieren lassen oder tolle Autos fahren. Hier ist auch das alte Gefängnis, heute Museum (wie fast alle Sehenswürdigkeiten ohne Eintritt).



Danach ging es dann noch zu meiner "Kantine" - eines der wenigen Restaurants, wo man sitzen kann (wenn auch mit anderen am Tisch), tolles Essen und trotzdem gute Preise bekommt (ich habe hier immer Nudelsuppe mit Gamba-Dumplings, den hier typischen Kohl mit Austernsoße und eine Cola - in einem seit Jahrzehnten von Michelin ausgezeichneten Restaurant kostet das mit viel Trinkgeld nur €9)! Danach ging es dann durch den Straßenmarkt und dann die Hochglanz-Viertel runter zur Fähre, auf der ich auch den Sonnenuntergang mitbekam - auf der anderen Seite (Kowloon) noch einmal die Lichtspiele bestaunt (heute bei besserem Licht), dann war es wirklich genug für einen Tag.





Fr, 08.12.2023
Hong Kong - Wanderung auf Lantau
Da das Wetter auch heute noch recht gut war, machte ich zum Abschluss meiner Zeit in Hong Kong doch noch die Wanderung auf Lantau (die Insel mit Flughafen und Disneyland) - hoch zum Kloster und der Buddha-Statue mit der Seilbahn, dann die Wanderung hinunter. Das lief nicht alles wie geplant, aber ich habe es geschafft (trotz fieser Erkältung)! Einen Überblick gibt es in der Komoot Aufzeichnung.
Mit der Planung tat ich mich schwer, denn es sind doch viele Höhenmeter und der Zustand der Wanderwege war mir nicht bekannt. Dazu kam noch, dass ich seit gestern eine fiese (hoffentlich nur) Erkältung habe, mit tropfender Nase und so (allzu viel Anstrengung sollte es deshalb am Tag vor den Flügen nach Vietnam auch nicht sein). Ich fand aber schließlich eine Route, die machbar schien.
Die Hochfahrt dauerte lange, weit über eine Stunde Wartezeit (obwohl ich Online ein Ticket gekauft hatte - sonst noch mehr). Dementsprechend war ich relativ spät oben, wo schon echt viel los war.



Die steile Treppe zum Buddha hoch ist natürlich Pflicht, auch wenn es da oben schon extrem voll war (einige Baustellen vergrößern das Problem).



Danach kurz zum Kloster, in dem ich ob der nun schon fortgeschrittenen Zeit nicht sehr viel Zeit verbrachte.



Dann ging es los mit der Wanderung - erst mal raus aus der Siedlung. Auch dabei stören diverse Baustellen. Komoot kannte einige Pfade, die zu den kleinen Häuschen hier oben führen. Viele Menschen laufen hier definitiv nicht. Eine Meute von Straßenhunden versperrte mir den Weg, aber eigentlich haten sie mehr Angst als Mut - Hunde, die bellen, beißen nicht (und sie zogen sich auch zurück, als ich näher kam - das Gebell wurde aber eher mehr). Kurz danach war aber dann der Wald erreicht, und da war kein Weg mehr! Ich versuchte es ein paar Meter querfeldein, aber in diesem Dschungel, steil den Berg hoch, ist das keine Option. Ich lief dann ein paar andere Pfade hinein, wo ich auf diverse Ruinen stieß, und fand dann doch noch einen Zugang zum "Pfad" (der wirklich keine Touristenautobahn ist). So kam ich dann nach wenigen hundert Metern Anstieg oben auf den gut ausgebauten offiziellen Wanderweg. Dem folgte ich (weitestgehend gut ausgebaut und gepflegt, aber teils fiese Stufen und Steigungen). Unterhalb der Seilbahn läuft man den Berg hinunter - na ja, erst mal durch eine Senke (und dann sehr steil auf den nächsten Hügel hoch).



Bei der Zwischenstation fing es dann an mit den Problemen. Laut Komoot sollte man weiter unter der Seilbahn laufen, der offizielle Wanderweg verlief aber etwas abseits. Da der deutlich besser ausgebaut war, folgte ich dem - etwas weiter sollten dann zwei Pfade wieder auf die von Komoot geplante Tour führen. Einer existierte allerdings gar nicht (und das Gelände war auch nicht so, dass man da querfeldein gehen will), einer führte extrem steil den Berg hinunter - viel zu gefährlich mit meinen leichten Wandersandalen. So lief ich weiter auf dem offiziellen Wanderweg, der aber (hier recht alpin) nur einmal rund um den Berg führt (meist im Urwald, wo man hin und wieder auch größere Tiere hörte)! Am Ende landete ich fast wieder am Ausgangspunkt, und es war nur noch eine Stunde bis zur Dämmerung. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich jetzt zur Bergstation zurück muss und entweder einen Bus finde oder noch einmal den teuren Fahrpreis für die Seilbahn (deutlich über €20 für eine Einzelfahrt) bezahle.



Ich traf aber zum ersten Mal hier oben auf einen Menschen, ein hier lebender junger Mönch. Der sagte mir, dass man auf dem hier startenden Weg in 2 Stunden runter kommt - der Weg ist steil, aber gut ausgebaut. Da die letzte halbe Stunde ja dann unten im Ort ist, war das plötzlich wieder machbar! Ich entschloss mich, das Risiko einzugehen und hechelte im höchstmöglichen Tempo den Berg runter. Ich schaffte es so tatsächlich, bis zur Dämmerung fast runter zu kommen. Hier im Wald leben überraschend viele Menschen, immer wieder stößt man auf kleine Siedlungen (offensichtlicheinige Aussteiger, die den Traum der Selbstversorgung leben). Unten am Ortsrand gibt es dann ein paar eher luxuriöse Wohnsiedlungen (neben auch vielen Ruinen), wo dann der Tesla oder Porsche als Zweitwagen steht. Im Ort selbst wird kräftig gebaut, da entsteht die nächste Sattelitenstadt! Schon extrem, wie Hong Kong wächst (wir sind hier bald eine Stunde U-Bahn Fahrt vom Stadtzentrum entfernt).



Als ich dann unten angekommen war, reichte es wirklich. Annähernd 1000 Höhenmeter runter, meist im Höchsttempo - das geht echt in die Beine! Schön war es aber trotzdem...

Weiter mit Teil 2 - Hanoi (Vietnam)

Weiter mit Teil 3 - Bangkok (Thailand) und Rückflug

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