Urlaub USA 2016, Hawaii

07.03. – 23.03.2016

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Reisetagebuch - Teil 3: Oahu

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Insel Maui - Insel Maui, Road to Hana - Hawaii, große Insel - Oahu - Rückflug (mit San Francisco) - Zusammenfassung


Mi, 16.03.2016
Flug nach Oahu
Der Flieger geht kurz nach ein Uhr, reichlich Zeit für ein gemütliches Frühstück (mit weiterem Gespräch mit den Eigentümern). Fünf Tage lang war ich der einzige Gast, mit echtem Familienanschluß. Mittendrin statt nur dabei... ;-)
Das gilt auch für die Geckos: Nachdem sie die ersten Tage recht scheu waren, haben sie mich nun als Familienmitglied akzeptiert. So gelangen mir richtig schöne Portraits der Kerlchen.

Doch damit nicht genug: Nun trauten sie sich auch an das richtige Essen ran! ;-)

Unglaublich frech, die Kerlchen. Schließlich kletterten sie auch noch auf mir rum und aßen direkt von meinem Finger. Einer versuchte mehrfach, ein Stück von dem fetten Wurm (meinem Finger) abzubeißen. Nur gut, dass die Beißkraft im Gegensatz zur Sprungkraft sehr überschaubar ist (ich sah einige aus dem Stand 40cm springen)!

Aber ganz ehrlich: Kann man diesen kleinen Kerlchen überhaupt böse sein? Wenn sie einen anblicken, ist doch alles andere egal... ;-)

Diese Kerlchen jeden Morgen werde ich schon vermissen. Der zweite war im ersten Leben sicherlich Kermit der Frosch... ;-)
Auf dem Flug konnte ich wegen vieler Wolken wenige Bilder machen. Man kann aber schon gut die Unterschiede zwischen Hawai'i und Oahu erahnen (die Bucht ist Pearl Harbor)!

Die Fahrt zum Hotel war dann schon ein krasser Gegensatz zu Hawai'i. Der Verkehr erinnert an New York, Chicago oder L.A., Stop and Go ist Trumpf. Auch viele Obdachlose sieht man hier. (Auf Hawai'i gibt es zwar sehr viele Hippies und Obdachlose, aber die sieht man eher selten)

Das Hotel war schnell gefunden, aber die Einfahrt zur Garage war auf der falschen Straßenseite - das brachte wg. diverser Einbahnstraßen und Baustellen ein paar Extrarunden. Da auf den Straßen praktisch keine Parkplätze zur Verfügung stehen, kommt man um die $25 Parkgebühr pro Tag nicht herum.
Auch das Hotel steht im krassen Gegensatz zu der Unterkunft der letzten Tage!

Infos zu Honolulu in Wikipedia
Die besonders schönen Resorts außerhalb von Honolulu sind richtig teuer, einige hundert Euro pro Nacht. Dazu kommen noch Resortgebühren, Parkgebühren (oft $30 pro Tag), manchmal Energiegebühren, Internet, ... - die Liste der Extrakosten ist wie auf Maui lang! In Waikiki, dem Strand direkt in Honolulu, ist die Konkurrenz sehr groß. In Randzeiten gibt es hier relativ günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Das Vive Hotel Waikiki ist ein Kompromiss.

Do, 17.03.2016
Oahu
Positiv an diesem Hotel ist, dass das Internet frei ist und es sogar ein einfaches Frühstück gibt.
Später habe ich die erste Rundfahrt gemacht, in den Norden der Insel. Die eigentlich geplanten Haiku Stairs, die wohl spektakulärste Wanderug auf der Insel ('Stairway to Heaven'), gibt es leider nicht mehr. Die Leiter am Anfang wurde während eines Sturms zu schwer beschädigt und abgerissen.
Die Fahrt aus Waikiki und Honolulu heraus ging eine volle Stunde. Zusätzlich zum ganz normalen Wahnsinn gab es noch ein paar Baustellen, zudem war früher am Tag der St. Patricks Day Umzug. Durch das Gebirge ging es dann auf die andere Seite der Insel (osten). Auch dort ist leider sehr dichter Verkehr, aber immerhin einigermaßen fließend. Das Wetter war extrem wechselhaft (Sonne, Regen, Regenbogen) - wie auch die extreme Küstenlinie.

Eigentlich ist die Küstenform nicht viel anders als auf Maui. Im Gegensatz zu Maui gibt es hier aber einen schmalen Streifen zwischen Berg und Meer, auf dem die Straße verläuft. So sieht man den Berg.

Zwischendurch gibt es immer mal wieder Täler mit Bächen und tolle Strände.

Nach umrunden des Nordzipfels wurde die Landschaft etwas weniger spektakulär, dazu die Strände noch etwas breiter.

Die Surfer lieben das! Schwimmen ist hier oben aber in der Regel zumindest deerzeit verboten. Kein Wunder, wenn man die Wellen beachtet! Die kleinen Punkte auf zwei der Bilder sind ein Surfer und ein Wellenreiter!

Einer der letzten Strände war der Turtle Beach. Leider gab es keine Schildkröten zu sehen (falsche Jahreszeit)...
Bei Dunkelheit ging es dann zurück nach Waikiki.

Fr, 18.03.2016
Oahu
Heute fuhr ich den südöstlichen Zipfel ab. Wieder ging es auf die andere Seite der Insel (einmal durch Honolulu), wieder brauchte ich weit über eine Stunde für die 20 Kilometer! Schrecklich, ständig im Stau zu stehen... :-(
Auf der anderen Seite fand ich dann den wohl schönsten Strand der gesamten Insel - Kailua Beach. Der Strand ist besonders lang, in einer schönen U-Form. Es gibt viel Wind, aber wenige Wellen (vorgelagerte Riffs halten Strömung und Wellen weitestgehend ab). Ideal für u.a. Kite-Surfer und Schwimmer!

Der Strand ist frei zugänglich, es gibt auch größere Parkplätze. Auch hier, wie so oft auf der Insel, eine Bucht ohne dauerhafte Anbindung ans Meer. Heute mal ohne Kanus oder die Wasserläufer.

Direkt angrenzend dann der Lanikai Beach. Der erinnert stark an Santa Monica in Los Angeles, hier wohnen die Reichen.

Ein "Vogelmann" erinnerte mich an den Film "Kevin allein in New York", wo eine Frau mit den Vögeln spielte. Er rannte den Strand entlang, die Vögel auf ihm sitzend. Manchmal riss er die Arme hoch, die Vögel flogen kurz hoch und kamen dann zurück.

Weiter in Richtung Süden gab es noch weitere Strände, doch keinen solch spektakulären. Auch die Anzahl der Hotels ist dementsprechend deutlich geringer. Am Zipfel dann ein schöner Aussichtspunkt, wo man bei gutem Wetter einen Großteil der Ostseite der Insel sehen kann. Man erkennt ganz gut die vorgelagerten Riffs.

Auf der Westseite ist die Küstenlinie dann deutlich weniger spektakulär. Man ist auch gleich schon wieder in Honolulu. Dementsprechend steht man weitestgehend im Stop and Go Verkehr. Auch hier ein Vorort der Reichen, der aber deutlich mehr auch auf die "normalen" Touristen abzielt.

Schließlich ging es zurück nach Waikiki, eine kleine Insel direkt vor Honolulu (etwas mit Manhattan vergleichbar).

Eigentlich nur noch wenige Kilometer. 500 Meter Luftlinie vom Hotel ging aber dann der Frust los: Auf der sechsspurigen Straße sind eigentlich je drei Fahrspuren, die linke ist Linksabbiegespur (die ich nehmen wollte). Am Abend im Berufsverkehr ist diese Spur aber per Verkehrshütchen abgesperrt und für den Gegenverkehr freigegeben! Man kann dann einfach nicht mehr links abbiegen, worauf nirgendwo hingewiesen wurde. Also immer weiter geradeaus, an der gesamten Insel vorbei. Weit dahinter ging es dann per Schleichwege nach links, und ich durfte im Berufsverkehr von der anderen Seite die gesamte Insel im Berufsverkehr durchfahren! 10 Kilometer und eine Stunde wegen einer total schwachsinnigen Verkehrsführung - dämlicher habe ich das wirklich noch nicht erlebt...
Aus Freiburg kenne ich ja das Konzept, das Autofahren unattraktiv zu machen. Dabei wird aber nicht zusätzlicher verkehr verursacht. Hier wird man immer wieder wegen schlecht geplanter Baustellen oder anderer Verkehrshindernise zu kilometerlangen Umwegen mitten durch den Berufsverkehr gezwungen, womit man das Problem noch massiv verstärkt... :-(
Hier auf der Insel scheint das leider eher die Regel zu sein, immer wieder wundert man sich über wirklich selten dämliche Verkehrsführungen. Man fragt sich wirklich, ob Planer wirklich so blöd sein können (und wird immer wieder davon überzeugt)...

Sa, 19.03.2016
Oahu
Heute fuhr ich die westliche Küste in Richtung Norden. Wieder dauerte es bald eine Stunde, aus dem Moloch Honolulu herauszukommen - und das am Samstag, ohne Berufsverkehr. Heute waren es die Strandbesucher... :-(
Nach dem Flughafen und der Bucht von Pearl Harbor, die Straße war immer noch eine Autobahn, wurde das dann erst einmal besser. Zuerst wollte ich mir eine Touristensiedlung ansehen, die rund um drei künstliche Lagunen angelegt wurde. Die ideale Hochzeitslocation...

Erinnert ja schon mal stark an die Anlage im Oman. Leider fand ich an keiner der Lagunen einen freien Parkplatz, alle Parkplätze waren wegen Überfüllung geschlossen! Gegenüber gab es ein kleines Einkaufszentrum mit diversen Restaurants und Geschäften, das einen recht großen Parkplatz hat. Ideal zum Mittagessen. Aber auch hier ging nichts, nach einer halben Stunde vergeblicher Wartere ind Suche zog ich unverrichteter Dinge wieder ab... :-(
Nun wollte ich eine empfohlene Wanderung in dem Küstengebirge hier machen. Kurz nach den künstlichen Lagunen wurde die Straße jetzt aber deutlich schmaler, es gab wieder viel Stau.
Dies lag zum Einen an einer größeren Ansiedlung hier. Die total bescheuerte Lösung mit den Linksabbiegern, die immer wieder die linke Spur blockieren (rechts stören haltende Busse und Parkplatzsucher) sowie die perfekte rote Welle sorgen ganz zuverlässig für Staus! Als dann auch noch ein Feuerwehrwagen vorbeikam, wurde klar: Es brennt irgendwo. Dummerweise war das genau da, wo ich wandern wollte!

Also wieder keine Wanderung, dumm gelaufen...
Ich fuhr weiter zu einigen Stränden. Meist ist hier Steilküste, mit schönen Sandbuchten zwischendurch. In den Buchten wird gerne auch mal im kristallklaren Wasser geschnorchelt. man muss aber auf die starke Strömung und den Seegang achten.

Da es hier keine vorgelagerten Kliffs gibt, sind Brandung und Strömung ganz deutlich. Gut für Surfrer und Wellenreiter, schlecht für Schwimmer (Schwimmen ist oft verboten)! Die Wellen sind aber schon der Hammer. Der Wind vom Land her sorgt für tolle Gischt, das sieht einfach klasse aus!

Auf der Rückfahrt dann wieder der unvermeidliche zähflüssige Verkehr, mit immer mal wieder Stau. Immerhin gab es mal wieder diverse ganz tolle, teils doppelte Regenbogen zu sehen.

Ich wollte zum Abschluss wenigstens einmal zu Red Lobster, Hummer usw. essen. Gestern Abend ging nichts, die nahmen nicht mal mehr Einträge für die Warteliste an. Jetzt, vor 18 Uhr, konnte ich auch schon nicht mehr reservieren. Es hieß aber, dass man vor 18 Uhr auch so noch einen Platz bekommen könnte. Also musste ich auf dem Rückweg mit dem Auto da vorbei (es sind nur 2 Kilometer zum Hotel, ich wollte eigentlich laufen). Ärgerlich, kostet doch schon die ermäßigte Parkgebühr $5. Aber was soll es - immerhin keine lange Sucherei. Es gab schon eine lange Warteschlange, aber als Einzelperson kann man auch an der Bar essen. Das machte ich dann auch. Alles, was man so kennt: Lobster-Pizza, einen Teller mit zwei Hummerschwänzen und Hummer-Scampi-Nudeln und als Dessert noch Snow Crabs.

So, der Hunger nach Hummer ist wieder für ein paar Tage gestillt! Bei der Rückkehr zum Auto dann die nächste unschöne Überraschung. In der ziemlich leeren Garage gab es einige Plätze "Reserved for Red Lobster". Ich nahm an, dass dies die Gästeparkplätze wären (es gibt einen Sondertarif). Niemand sagte etwas, als ich mich da hinstellte. Aber nein, das sind Parkplätze für das Personal! Ein Angestellter kam zu mir und faselte was von Problemen, dass er dem Manager einen anderen Parkplatz geben musste und der deshalb wohl eine Anzeige gemacht hat. Wahrscheinlich hat mir das einen Strafzettel eingebracht. Dazu dann noch die Gebühren des Autovermieters, das wird teuer werden. Warum können diese I... hier nicht mal lernen, vernünftige Ankündigungen zu machen???
Oahu scheint mich nicht zu mögen - und ich kann mich mit dieser Insel auch nicht mehr anfreunden!!!

So, 20.03.2016
Oahu
Der Abflug der Maschine am Abend nach San Francisco war gegen 23 Uhr, da wollte ich gegen 20 Uhr am Flughafen sein. Also gemütlich im Hotel frühstücken, dann gegen 12 Uhr Checkout und nach Pearl Harbor (Museen und Gedenkstätten). Von da zum Flughafen ist es dann nur noch ein Katzensprung.
In der Hochsaison muss es hier echt übel sein. Es gibt riesige Parkplätze (überraschenderweise ohne Parkgebühr), die glücklicherweise nur zu einem kleinen Teil besetzt waren. Man darf keine Taschen mit hineinnehmen, nicht einmal eine Kameratasche. Immerhin kann man Taschen und Rucksäcke deponieren.
Man hat dann diverse Optionen, u.a. die Missouri (ein Schlachtschiff) oder die Bowfin (ein U-Boot) oder die Gedenkstätte über dem Wrack der Arizona. Das ist dann alles recht teuer, die Missouri z.B. $27. Das Pearl Harbor Museum ist überraschenderweise frei. Da die Gedenkstätte (die man nur per Boot erreicht) wegen des starken Windes nicht angefahren wurde, entschied ich mich für die Arizona und das Museum. Mit dem Bus wird man dann auf die andere Seite der Bucht gefahren, wo es auf das Schiff geht. Von dort hat man einen schönen Ausblick über die Bucht auf die Insel.

Auf dem Schiff sind eindeutig die riesigen Kanonen dominant. Sie verschießen Geschosse mit gut 40 Zentimetern Durchmesser, die weit über eine Tonne wieden können. Ich war ja bei der Bundeswehr bei der Artillerie, wir hatten die größten Kanonen an Land - die hatten nur den halben Durchmesser, die Geschosse wogen um die 100 Kilogramm...

Aber eigentlich war diese Art Schiffe schon im zweiten Weltkrieg überholt, die Flugzeugträger entschieden die Schlachten. Deshalb ist es kein Wunder, dass das Schiff nach dem Weltkrieg (und Korea) recht bald stillgelegt wurde. Später wurde es mit Raketen (Tomahawks) nachgerüstet und hatte noch einige Einsätze im Irak (u.a. Desert Storm), bevor es hier endgültig zur Ruhe kam. Aber die mächtigen Kanonen machen schon Eindruck. So ist es kein Wunder, dass die Kapitulation Japans in Tokio just auf diesem Schiff unterzeichnet wurde!

Im Inneren des Schiffs erhält man viele Einblicke in das tägliche Leben der Matrosen. Beim Essen gibt es - nicht überraschend - eine Mehrklassengesellschaft.

Beim schlafen sieht es ähnlich aus. Für die Mannschaftsdienstgrade wird jedes freie Eck mit Kojen zugepflastert. Die Spezialisten haben ihre Koje in ihrem Büro, während die Offiziere 'Einzelzimmer' haben. Das letzte Bild zeigt das Schlafzimmer des ersten Offiziers (der hat auch noch nen Vorraum).


Auf der Brücke findet man einen riesigen 'Tresor', wo das Schiff gesteuert wird. Nebenan die Kabine des Kapitäns, ebenfalls extrem gesichert (ohne Foto).

Küche, Bäckerei, Werkstatt (mit Drehbank) usw. ergeben interessante Einblicke. Der Zahnarzt war sicher der Lieblingsort der Matrosen, spontan musste ich an den Film 'Der kleine Horrorladen' denken... ;-)
Das alles brauchte relativ lange (alleine die Führung dauerte eine gute halbe Stunde, der Veteran war sehr erzählfreudig! ;-)
Mit dem letzten Bus ging es dann zurück, das Museum hat eine Stunde länger geöffnet. Von dort sieht man das U-Boot recht gut.

Als dann um 17 Uhr alles geschlossen wurde, leerten sich die Parkplätze recht schnell. So konnte ich in aller Ruhe mich umziehen und die Koffer umpacken. Danach dann zu einem Chinesischen Restaurant in der Nähe, tanken und zum Flughafen.
Der Checkin ging recht schnell, leider konnte ich das Gepäck nicht bis Frankfurt einchecken (mehr als 12 Stunden Pause in San Francisco). Die Sicherheitskontrolle ging auch schnell (hier gab es dann wieder eine 'Fast Lane' für First Class Passagiere). Aber auch hier wieder das Problem, dass United den Zugang zu den Launges nur Passagieren mit Status gewährt! Das ist in Anbetracht des Preises und der minimalen Vorteile im Flugzeug schon echt heftig. In Europa erhält jeder Passagier mit Business Class Ticket selbstverständlich Zugang zu den Launges - Servicewüste USA???
Der Flieger ging dann beinahe pünktlich los, ca. 23 Uhr Ortszeit. Von oben sieht man recht gut, wie stark die Insel zersiedelt ist. Honolulu selbst mit der vorgelagerten Insel Waikiki (links vom als dunklen Kreis erkennbaren kleinen Berg) ist eine Stadt von ungefähr der Größe Mannheims. Klar, dass es da etwas beengt ist. Aber rings herum ist so ziemlich jeder freie Fleck mit Hotels oder Häusern zugepflastert!

Der Flieger war dieses Mal kein Langstreckenflugzeug. Das bedeutet zwar recht bequeme Sitze (wie man sie aus vielen US-Filmen kennt) - aber keinen Monitor und keine Möglichkeit zu schlafen (die Lehnen können nur um vielleicht 10° geneigt werden)! Zum Glück war die Nacht dank der drei Stunden Zeitverschiebung nur gut vier Stunden lang. Um 6:30 Uhr Ortszeit (3:30 Uhr nach Hawaii-Zeit) waren wir schon in San Francisco.

Mo, 21.03.2016
Ein Tag in San Francisco, Nachtflug über München nach Frankfurt
Geplant hatte ich ja einen Tag in der Stadt. Aber dazu hätte ich das Gepäck loswerden müssen. Da der Aufenthalt mehr als 12 Stunden dauert, konnte ich nicht bis Deutschland einchecken. Am Flughafen gibt es schon lange keine Schließfächer mehr (Bombengefahr). Einzige Möglichkeit wäre eine 'Travel Agency', die das Gepäck (nach durchleuchten) einlagert. Das kostet allerdings $30 pro Koffer und $25 für den Rucksack - $85 war mir dann doch etwas zu heftig. Für dieses Geld bekommt man auch einen Mietwagen plus Benzin!
Das machte ich dann auch. Ich brauchte recht lange, denn das buchen über eine der Apps ging nicht: Wenn ich 8 Uhr als Startzeit angab, wurde der Termin in der Vergangenheit angemahnt. Wenn ich die neun Stunden Zeitverschiebung berücksichtigte, wurde die geschlossene Rückgabestation angemahnt. Tja, die durch unerfahrene Programmierer und Softwarearchitekten verursachten Problemchen (kosteten mich über eine Stunde)... Ich bekam dann letztlich auch vor Ort den deutlich günstigeren Tarif, den ich über die Apps bekommen hätte. Allerdings war das dann komplett ohne Versicherungspaket. Na ja, passiert ja eh nix... Zuerst einmal brauchte ich einen sehr starken Kaffee und ein kleines Frühstück. Danach ging es zur und über die Golden Gate Bridge. Leider war das Wetter nicht ganz so toll, immer wieder Regen. Trotzdem ist diese Aussicht immer wieder wunderschön!

In teilweise sehr starkem Regen ging es dan nach Norden, zum Beginn des San Andreasgrabens. Hier findet man einen recht interessanten State Park, Point Reyes. Bevor ich in den Park fuhr, machte ich Mittagspause. In einem kleinen Laden, den wir schon 2013 besuchten, gibt es extrem leckere Crab Cakes. Hier sahen wir das Champions League Halbfinale 2013 zwischen Bayern München und Barcelona. Barca wurde 4:0 zerlegt, der Grundstein für den späteren Finalsieg gegen Dortmund. Besonders denkwürdig war, das Spiel in einem Mexikanischen Laden mit Spanischen Kommentaren zu sehen. Und auch heute lief wieder Fußball... ;-)

Die Halbinsel Point Reyes ist kaum besiedelt. Denn hier lebt man nicht nur mit dem ständigen Risiko von Erdbeben oder noch extremeren Naturereignisse. Hier herrschen auch extreme Wetterverhältnisse. Der einzige Ort hier heißt Inverness, das passt sehr gut. Am Leuchtturm weht ständig ein extremer Wind, 50 Kilometer Windgeschwindigkeit sind hier eher ein laues Lüftchen (der Punkt gilt als der windreichste an der Pazifikküste). Das sieht man auch an den Bäumen, die extrem krumm gewachsen sind.

Die dünne Besiedlung (hier gibt es nur ganz wenige Farmen) macht die Halbinsel zum idealen Lebensraum für Rotwild, Raubvögel usw.. Auf dem Rückweg kam ich einigen der Viecher ganz nah.

Wegen der vielen Tiere muss man auf der hier meist einspurigen Straße recht langsam fahren. Spätestens jetzt musste ich stark gegen die Müdigkeit ankämpfen. Mehrere Male musste ich anhalten und die Augen ein paar Minuten schließen.
Man muss sich aber immer auch klar machen, dass man hier ganz schnell von der Außenwelt abgeschnitten ist. In Niederungen ist die Straße schon einmal überflutet. Die Schilder zeigen allerdings, dass man damit auch auf der Hauptstraße rechnen muss...

Die Route No. 1, die hier ihren Namen auch noch verdient, führt zuerst diverse Kilometer durch herrliche Regenwälder. Die Bäume, u.a. die Redwoods, die man auch aus den Muir Woods kennt, wirken durch den dichten Moosgewuchs absolut märchenhaft.

Die Straße, folgt der Geländeform, sehr kurvig und auf und ab. Da es teilweise wieder stark regnete und die Straße leer war, machte das besonders viel Spaß. Nun war das mit der Müdigkeit kein Thema mehr, plötzlich war ich wieder hellwach! ;-)
Später, auf der Höhe von Bolinas, fährt man dann diverse Kilometer an einer Meeresbucht entlang. Straße und Geländeform erinnern stark an Schottland, das könnte auch am Loch Ness sein (bei Inverness). Der Name des Ortes in der Nähe ist also absolut kein falsches Versprechen!

Danach wird es dann wieder bergiger, bis zu den Muir Woods führt die Straße durch das Küstengebirge. Sie wird tatsächlich noch kurviger, heißt für mich, noch mehr Spaß (und herrliche Ausblicke! ;-)

Ein paar Kilometer vor der Golden Gate Bridge, nach den Muir Woods, ist es dann vorbei mit der Einsamkeit. Die Touristen, die mit dieser Art von Straße absolut überfordert sind, blockieren die Straße und nutzen auch nicht (wie auch per Verkehrsschilder gefordert) die Ausweichstellen, um schnellere Autos vorbeizulassen.
Auch jetzt regnete es wieder, die Golden Gate Bridge war wolkenverhangen. Auf der anderen Seite wurde es dann aber besser, am Lands End (die Stelle, wo die Bay den Pazifik erreicht) kam sogar teilweise etwas Sonne heraus!

An der Pazifikküste gibt es hier einen breiten Strand, die Stadt reicht bis hierher. Aber zum Glück gibt es hier keine Hochhäuser, sondern nur die typischen kleinen Häuschen und sogar große Windmühlen.

Auf dem letzten Bild oben flog mir zufällig ein Vogel rein (den ich gerade noch erwischte). Das animierte mich, danach zu 'jagen' - mit Erfolg... ;-)

Ich hatte nun noch etwas Luft (ca. eine Stunde). Eigentlich wollte ich ja noch durch die Stadt (Chinatown) fahren, aber das war jetzt (zur Rush Hour) zu riskant. Als Alternative fuhr ich hoch zu den Twin Peaks - zwei Hügel hoch über der Stadt (mit vielen Antennen), die schöne Ausblicke auf die Stadt und auch die Golden Gate Bridge erlauben. Leider zog der Himmel aber wieder zu, die Golden Gate Bridge war gar nicht mehr sichtbar (erstes Bild, links).

Die Strecke von den Twin Peaks zum Flughafen ist nicht mehr weit, man kann das in einer halben Stunde schaffen. Kurz vor erreichen des Flughafens, vielleicht zwei Kilometer davor, machte es auf der Autobahn ein lautes Geräusch - ein kleiner Stein schlug seitlich in die Windschutzscheibe ein. Mist, ohne Versicherungspaket ist das natürlich ganz schlecht! Ich versuchte, beim tanken durch geschicktes putzen der Windschutzscheibe das kleine Loch zu tarnen. Mit Erfolg, der Schaden blieb unentdeckt...
Am Flughafen dann der Checkin, wo ich dann gleich wieder von einer persönlichen Betreuerin in Empfang genommen wurde. Auch hier ging es sehr schnell mit der Security, man wird an allen Warteschlangen vorbeigeführt. Hier war ich nun einmal einer von denen, die mich als normaler Fluggast immer so aufregen... ;-)
Hier hatte ich nun auch endlich Zugang in die United Launge, die nicht ganz dem Standard in Deutschland entspricht. Aber das Essen ist in Ordnung (ich hatte vor Allem Sushi) und ich nahm zuerst einmal eine Dusche (sehr praktisch nach den langen zwei Tagen). Danach noch ein bisschen an den Bildern arbeiten, und schon ging es los.
Auch hier flog ich First Class. Geplant war der A380, es wurde dann aber doch nur eine A340. Die Sitze sind dieselben, auch das Essen. Allerdings muss man hier auf den 'persönlichen' Kleiderschrank verzichten, auch der riesige Waschraum ist hier eine nur minimal größere Toilette. Dementsprechend fallen Kleinigkeiten wie Rasier- oder Zahnputz-Zubehör weg. Auch der Stauraum am Platz ist etwas weniger großzügig. Aber das ist definitiv keine schlimme Einschränkung, auch dieser Flug war absolut fehlerfrei!
Die anderthalb Strunden in München hatte ich fast komplett zur Verfügung. Die Passkontrolle in der First Class Lounge (mit eigenem Grenzschutzbeamten) dauerte nur Sekunden, dann konnte ich mich dem Buffet und der Speisekarte widmen. Drei Sorten teure Champagner, da muss man sich natürlich durchprobieren. Dazu noch einmal Sushi und andere Kleinigkeiten vom Buffet. Danach noch die paar Minuten bis Frankfurt, und schon war der Urlaub zu Ende...

Weiter mit Teil 1 - Maui

Weiter mit Teil 2 - Hawaii, große Insel



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