Urlaub Asien 2018

31.10. – 15.11.2018

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Reisetagebuch - Teil 1: Hong Kong

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Mi, 31.10.2018
Flug nach Hong Kong
Der Flug ist alles andere als "normal". Ich hatte ihn ja erst am Montag gebucht und es gab jede Menge an Einschränkungen. So wollte ich solch einen langen Flug (über Nacht) natürlich nicht in der Holzklasse machen. Zudem brauche ich noch ein paar Meilen, um meinen wertvollen Status zu behalten. Drittens hatte ich noch zwei wertvolle Upgrade-Gutscheine, die am Jahresende verfallen wärem. Es musste also auch noch ein Upgrade-fähiger Flug sein (bei Lufthansa).
Das alles habe ich unter einen Hut bekommen, dafür musste ich allerdings ein paar Kompromisse eingehen. Der Flug startet und endet in Budapest, nicht in Frankfurt. Dafür ist dann alles Business Class. Von dort geht es dann zurück nach Deutschland und dann nach Hong Kong. Eigentlich wollte ich ja über München fliegen, aber da wäre kein Upgrade möglich gewesen. Von Frankfurt aus habe ich dann ein Upgrade in die erste Klasse, der Hinflug wird also extrem komfortabel.
Für den Flug am Morgen von Frankfurt nach Budapest hatte ich natürlich nur Holzklasse gebucht. Glücklicherweise konnte ich aber meinen Koffer bereits für den Flug am Abend nach Hong Kong einchecken. Sonst hätte ich den in Budapest abholen und gleich wieder aufgeben müssen. Und ich konnte dann auch gemütlich in der First Class Lounge zu Mittag essen. Da möchte ich mich gar nicht beschweren, das Essen am Flughafen kann durchaus akzeptabel sein! ;-)



Unter Anderem gab es Lachs-Tartar, Flusskrebsschwanz-Salat, Octopus-Salat und gegrillten Seeteufel. Dazu erst wirklich edlen Champagner und dann einen VDP Riesling aus dem Rheingau, den wir daheim auch schon hatten (Weil - exzellent). Beim Dessert musste ich mich dann doch sehr zurückhalten, obwohl das extrem lecker war. Insgesamt war das echte Gourmet-Küche!



Wenn man den Trubel aus der Senator oder gar Business Lounge gewohnt ist, ist man hier natürlich sehr angenehm überrascht. Das First Class Terminal ist noch einen Tick besser (dir Räumlichkeiten - Essen und Getränke sind gleich), aber dafür muss man dann doch noch ein ganzes Stück laufen.
Der Flug nach Budapest war dann recht kurz und unspektakulär. Ich verließ dort erst gar nicht den Sicherheitsbereich. Etwas shoppen und dann in die Lounge, warten auf den Rückflug (die längste Wartezeit des gesamten Arrangements, mehr als 3 Stunden).
Dann ging es wieder zurück nach Frankfurt. Totaler Schwachsinn - aber dieser Trick sparte weit über 2000 Euro Flugpreis! In Frankfurt musste ich dann noch das Terminal wechseln (das First Class Terminal war mir zu knapp, ich ging direkt zum Gate) und dort noch durch die Ausweiskontrolle. Dann direkt wieder in die First Class Lounge, die glücklicherweise direkt neben dem Gate liegt. Nach dem Hin und Her war jetzt erst einmal eine Dusche angesagt, bevor das (erste) Abendessen dran kam.



Natürlich nahm ich wieder die Vorpeisen wie vorhin, dazu etwas exzellenten Käse. Zur Hauptspeise (a la carte) nahm ich dann Fleischkäse mit süßem Senf und Brezel - so was erwartet man ja eher nicht in einem Gourmet-Restaurant. Das schmeckte aber tatsächlich um Klassen besser als alles, was man da so "draußen" bekommt...
Nebenher schaute ich noch dem SC Freiburg beim Fußball zu (Pokal in Kiel). Eigentlich hätte der Flug ja um 22:15 Uhr starten sollen, es kam dann aber doch zu einigen Verzögerungen. In dem Fall war ich darüber gar nicht unglücklich, konnte ich doch so das Fußballspiel bis zum Ende sehen (leider mit schlechtem Ausgang). So gegen 23 Uhr ging es dann los mit dem (neuen) Jumbo 747-8.

Do, 01.11.2018
Flug nach Hong Kong
Im Flugzeug gab es natürlich nicht wirklich viel zu mäkeln. Der Platz in der First Class ist gigantisch (wenn auch einen Tick weniger wie in der A380 - das hatte ich ja schon vorletztes Jahr festgestellt). Viel aß ich nicht mehr, nur noch zwei Vorspeisen (Kaviar und Hummer). Dann noch etwas surfen (es gab Gratis Gutscheine) und Reisetagebuch schreiben, bevor mir das Bett zubereitet wurde und ich tatsächlich einige Stunden schlief.



Danach war es schon hell, wir befanden uns bereits über der Wüste Gobi. Da aber alle noch schliefen, konnte ich die Jalousien nicht öffnen. Im Halbdunkel zu arbeiten, ist nicht wirklich prickelnd. Ich verbrachte deshalb mehr Zeit damit, mich (neben einigen Tassen Kaffee) mit dem Personal zu unterhalten (es gab noch einige Tipps zu Bangkok). Dann gab es das richtige Frühstück, und schon waren wir im Anflug auf Hong Kong (der Tunnel auf dem Bild führt zur ganz neuen, längsten Brücke der Welt nach Macao).



Vor der Küste gab es einen Taifun, deshalb war es hier sehr stürmisch. Die Landung war aber unkritisch.
Die Einreise ging maximal schnell, da wir ja das Flugzeug als erste verlassen durften. Nach dem (relativ weiten) Weg zur Immigration, teilweise mit Bahn, ging die eigentliche Einreise mit dem vorausgefüllten Zettel (nur ein Bruchteil der Infos, die man in den USA ausfüllen muss) nur Sekunden! Draußen dann erst mal informieren, Geld wechseln und eine SIM-Karte kaufen. Die ist unschlagbar günstig, weniger als €10 für unbegrenzte Daten und lokale sowie auch ein bisschen internationale Telefonie! Ausweis oder so, das ist hier für eine SIM-Karte nicht nötig. Nach 18 Uhr Ortszeit war das dann alles erledigt.
Mit dem Bus ging es dann zum Hotel. Eine gute Stunde Fahrt ist lang, aber kostet nur €3 (maximal 10% eines Taxis, das auch durch den dichten Verkehr gemusst hätte). Das Hotel-Resort ist schon recht nett, schöne Zimmer mit Blick auf den Jachthafen.




Im Hotel hatte ich dann noch Zeit, in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum zu gehen und das nötigste einzukaufen (Wasser, etwas Obst usw.). Mit Essen war es nicht so dolle, da gab es nur noch McDonald's.
Der Taifun war deutlich spürbar, der Wind war extrem. Man spürte sogar, wie das Gebäude wackelte (und ich habe ein Zimmer "nur" im 8. Stock)! Die Bäume nehmen das relativ sportlich, da weiß man, warum Palmen so anders geformt sind...

Fr, 02.11.2018
Hong Kong
Auch heute spürt man noch die Auswirkungen des Taifuns gestern. Es ist sehr stürmisch und stark bewölkt, kaum Sicht. Da ist relaxen angesagt!
So war der Plan. Der ging allerdings nicht auf...
Ich hatte schon seit Wochen etwas Probleme mit dem Rücken. So war es dann nicht ganz überraschend, dass ich nach der langen Reise am Morgen fiese Rückenschmerzen hatte. Und die strahlten auch aus, Beine, Magen und Darm waren auch betroffen. Bei jeder Stellungsänderung kam der Schmerz, mit Übungen konnte ich den meist bekämpfen. Aber halt nur bis zur nächsten Bewegung...
Gegen Mittag wurde das dann ein bisschen besser. Endlich konnte ich kurz mal das Hotel verlassen, in der Umgebung herumlaufen (in solchen Fällen hilft Bewegung meist). Aber das brachte leider nichts. Im Gegenteil, Magen und Darm wurden eher schlechter. Bei Google fand ich heraus, dass auch diese vielfältigen Symptome auf eine Lendenwirbel-Blockade zurückgehen können. Ich machte einige der empfohlenen Übungen und konnte dann wenigstens einige Zeit schlafen. Als ich aufwachte, fühlte ich mich etwas besser. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, also war nun Abendessen angesagt. Es war allerdings schon nach 21 Uhr, und die meisten Restaurants hier machen um 22 Uhr zu. Im Hotel ist es recht teuer, das wollte ich nicht (Hunger hatte ich keinen). Also zum kleinen Einkaufzentrum in der Nähe. Da gibt es einen recht gut bewerteten Chinesen, der aber heute etwas früher zumachte - Pech gehabt! Ein anderes empfohlenes Restaurant hätte zu Fuß gut 20 Minuten gedauert. Auch wenn die bis 23 Uhr auf haben (laut Google), war mir da das Risiko, nachher gar nichts mehr zu bekommen, zu hoch. Es musste also etwas vor Ort sein, aber bitte nicht schon wieder McDonalds. Letztlich entschied ich mich für einen Inder. Der wollte auch gerade zumachen, ich bekam aber noch ein Gambas-Curry mit Reis und ein Nan-Brot. Da war nichts sonst dabei (Gemüse oder so), aber was soll's? Ich aß das auf und ging zurück in's Hotel.
Da kamen dann auch ziemlich bald die Rückenschmerzen zurück, und der Rest wurde eher schlimmer. Ich bekam auch noch Fieber und musste mich letztlich sogar übergeben - das hatte ich schon 35 Jahre nicht mehr! Ich machte mir ernsthaft Gedanken, in's Krankenhaus zu gehen. Zum Glück wurde es dann doch noch ein bisschen besser und ich schlief ein.

Sa, 03.11.2018
Hong Kong
Als ich aufwachte, ging es mir zum Glück schon wieder deutlich besser. Die Rückenschmerzen sind wieder nur minimal (wie schon seit Wochen), das Fieber praktisch weg. Etwas Schwindel gab es noch, aber das soll mich jetzt nicht mehr aufhalten!
Ich wollte den Hotel-Shuttle in die Stadt nutzen (der stündlich fährt). Deshalb musste ich mich echt beeilen. Nutzte aber nichts, der Bus war voll! Also doch den öffentlichen Bus. Der fährt recht häufig und kostet nur €2, fährt aber weit über eine Stunde (bis zur Endhaltestelle). Als ich zur Haltestelle kam, wollte einer gerade abfahren. Den erwischte ich noch, und es gab sogar noch einen Platz oben ganz vorne! So hatte ich einen sehr guten Überblick, als wir durch einige Satellitenstädte fuhren.



Schon krass, wie man hier wohnt! Die Häuser direkt an den Autobahnen, teilweise kann man von den Brücken in die Wohn- oder Hotelzimmer hineinsehen.



Die Wettervorhersage hatte Sonne angesagt, die sah ich aber den ganzen Tag nicht. Auf der Fahrt gab es sogar mal etwas leichten Regen. Aber bei 23-24°C (und 80% Luftfeuchtigkeit) ist das schon in Ordnung. Die Endstation dieses Busses liegt auf Hong Kong Island, man fährt also einmal durch die Innenstadt durch.



Am Ziel angekommen, ging es zuerst einmal zu einem Starbucks - der erste Kaffee seit 2 Tagen!
Danach ging es in den Victoria Park. Der ist im vorderen Teil normalerweise primär Sportstätte (nur im hinteren Teil ist es recht ruhig). Joggen geht hier aber nur sehr organisiert auf der eigens dafür angelegten "Jogger-Autobahn" (natürlich Einbahnstraße).



Heute war da aber eine Großveranstaltung. Einige Fußballplätze waren gesperrt (da findet in den nächsten Tagen ein Caritas Basar statt), und es gibt ein zweitägiges Kinderfest. Jede Menge Animation, dazu durchgehend recht professionelle Tanzeinlagen von Amateurteams. Professionelle Kamerateams halten das alles fest und alles wird auch Großleinwände übertragen.



Hinter dem Park ist man dann - nach überqueren der Autobahn - direkt am Wasser. Hier ist fast überall Anlegestelle, teilweise wohnt man auch auf dem Wasser.



Nachdem ich eine Weile am Wasser entlanggelaufen war, ging es zurück in die Straßenschluchten. Dazu musste ich wiederum die Autobahn überqueren. Von der Brücke aus hat man eine gute Übersicht. Wie eng es hier ist, war ja schon in den Suburbs zu sehen. Kein Wunder, dass praktisch überall Baustelle ist!



Das bekommen zuallererst die Fußgänger zu spüren! Schon abenteuerlich, wie man da hoch und runter, über und unter, links und rechts von Straßen herumgeleitet wird (immerhin wird man auf typische Gefahren meist gut hingewiesen)...



Hier zu wohnen ist schon recht speziell! Ich dachte immer, New York und Chicago wären Mega-Cities. Wer das hier gesehen hat, kann da nur noch müde grinsen - und L.A. wirkt wie eine Kleinstadt. Man hat zwar (noch) ein paar weniger Einwohner weniger als New York, aber wahrscheinlich lässt die Topografie (hier gibt es überall Berge) das noch enger wirken (keine Fläche). Wie muss es da erst in Shanghai, Tokio, Peking und einigen anderen Städten mit noch mehr Einwohnern aussehen?



Im täglichen Leben muss man sich anpassen, nicht nur im Alltag! Auch besondere Tage können hier ganz anders aussehen. Und das anstehen am angesagten Restaurant wird auch noch interessanter (immerhin werden die Bestellungen bereits in der Warteschlange aufgenommen)...



Inzwischen hatte ich auch so ziemlich das Zentrum erreicht. Hier sind die Häuser dann nicht wirklich größer, aber noch ein bisschen enger aufeinander gebaut. Und am Fähranleger gibt es ein großes Veranstaltungszentrum.



Im Fähranleger selbst befindet sich ein Fischmarkt. Es gibt auch ein paar Restaurants und Imbisse, aber die meisten Gäste kaufen für zuhause ein. Würde ich auch machen, wenn ich hier wohnen würde! Für das Abendessen habe ich mir etwas Sushi mitgenommen. Da ich seit dem Reinfall gestern nichts mehr zu mir genommen hatte, durfte es auch etwas mehr sein!



Oben auf dem Fähranleger gibt es ein nettes Observationsdeck, wo man einen guten Überblick hat. Es gibt auch diverse Sitzgelegenheiten. Es ist hier überraschend ruhig, nur wenige Einheimische nutzen das hier, um den Einkauf aus dem Fischmarkt zu essen. Das könnte auch daran liegen, dass die Treppen sehr steil sind. Zudem sind die Stufen gefährlich kurz für jemanden mit großen Füßen!
Von hier oben aus sieht man gut, wie wichtig die Schiffahrt hier ist. Es gibt jede Menge Wassertaxis und Fähren. Dass hier gleich mehrere Kreuzfahrtschiffe liegen, ist keine große Überraschung. Wer etwas auf sich hält, lässt sich mit der eigenen Jacht über das Wasser bringen.



Oder man nutzt den Hubschrauber, das ist noch schneller! Alle paar Minuten kam da einer an, einige pendeln ständig hin und her.



Anschließend ging es mit der Fähre rüber auf das Festland. Die Fähre ist recht groß und uralt. Das Boarding erinnert fast an einen Flughafen, aber die Fahrt kostet gerade mal 40 Cent und dauert nur wenige Minuten!
Direkt neben dem Fähranleger auf der anderen Seite ist einer der Spots, um Hong Kong Island zu sehen. Mit zwei Panoramabildern kann man das halbwegs darstellen:



Nebenan ist ein kleiner Park, wo viele Familien mit Kindern sich treffen. Es gibt einige Imbisse. Hier holte ich mir mein "Frühstück", zwei Maiskolben. Gar nicht schlecht, leicht und lecker!
Ich lief dann noch etwas entlang des Wassers, bis zum Coliseum (Stadion). Da hat man überall einen schönen Blick auf Hong Kong Island. Leider sind die schönsten Stellen gesperrt, auch hier gbt es überall Baustellen! Was mir sehr gut gefällt: In eigentlich allen Gebäuden herrscht Rauchverbot. Nicht nur das: Auch Haltestellen-Bereiche, Parks usw. sind rauchfrei! Da könnten wir Deutschen uns noch einiges abschauen...



Anschließend ging es zur Abfahrtsstelle des Hotelbusses. Ich hatte massig Zeit, musste aber die Einkaufsgegend durchqueren. Da war dann richtig viel los, und an jeder Kreuzung musste man sich erst mal durch die Massen kämpfen (sobald die Ampel auf Grün umschaltet, treffen die Massen von beiden Straßenseiten aufeinander und müssen irgendwie aneinander vorbeikommen). Mit viel Stress schaffte ich es zeitlich gerade so zum Komplex, der u.a. aus einem Hotel, einem Einkaufszentrum und dem Checkin der Fähren bestand. Ein riesiges Chaos auf mehreren Ebenen, kaum Hinweisschilder - keine Chance, schnell den Sammelpunkt zu finden! Hinweise gab es eh nicht. Und die Sicherheitsleute, die ich fragte, konnten nur sehr rudimentär Englisch. So verpasste ich also den Bus und musste noch fast eine Stunde warten. Ich lief noch einmal etwas durch die Umgebung und die Mall und kaufte auch noch etwas ein. Interessant fand ich einen Laden mit sehr hochpreisigen Spezialmitteln - ich würde mich nicht wundern, wenn es da solche Dinge wie Nashornpulver geben würde...



Ich war dann letztlich erst recht spät im Hotel (gegen 22 Uhr) und ganz schön geschafft - 12 Kilometer durch die Stadt zu laufen, ist schon recht anstrengend. Für meine Wirbelsäule war das aber auf jeden Fall hilfreich! So konnte ich mein Sushi genießen und nebenher zusehen, wie mein SC Freiburg den Bayern einen Punkt klaute... ;-)

So, 04.11.2018
Hong Kong
Heute war das Wetter deutlich besser - sogar etwas Sonne hatte es teilweise! Das bedeutet aber nicht, dass die Sicht wirklich besser ist. Tiefhängende Wolken sind hier offensichtlich recht normal. Die letzten Tage hatte es 23°C und gut 80% Luftfeuchtigkeit, heute war es deutlich wärmer und feuchter! Man merkt schon, dass das hier subtropisch ist. Kein Wunder, dass es zwischen all den Häusern immer noch Dschungel gibt.
Ich verpasste knapp den Hotelbus, also wieder den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Wieder bekam ich meinen Platz oben vorne im Doppeldecker-Bus. Ich fuhr aber dieses Mal nur bis Kowloon (Western Harbour Crossing Toll Plaza), dem letzten Halt vor dem Tunnel nach Hong Kong Island. Da gibt es unter Anderem eine riesige Mall, den Hauptbahnhof, den Innenstadt-Checkin der Fluglinien und eines der höchsten Gebäude der Welt (Sky 100, 100 Stockwerke).
Der Checkin ist praktisch und beeindruckend: Man gibt sein Gepäck auf und fährt mit dem Express-Bus zum Flughafen. Um Zugang zum Bereich zu erhalten, braucht man eine Fahrkarte oder nutzt die Octopus Card (das allgemeingültige Zahlungsmittel hier - Voraussetzung für sinnvolle Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, aber auch Zahlungsmittel in Geschäften, für Automaten, ...). Mit der wird das Geld für das Ticket zum Flughafen abgebucht, aber dafür kann man dann irgendwann am selben Tag gratis zum Flughafen fahren. Wer ein zentral gelegenes Hotel hat, kann damit zum Beispiel auch das Gepäck am Morgen einchecken und dann noch den Tag in der Stadt verbringen, bevor es dann in der Nacht zurück nach Europa geht!



Ich schaute mir noch das riesige Einkaufszentrum an und ging dann zum Sky 100, um mich zu erkundigen. Der Besuch der Aussichtsplattform (mit unter anderem Virtual Reality) ist relativ teuer - für hiesige Verhältnisse. Es gibt aber einige Haken: Die Sicht hier ist offensichtlich nicht immer wirklich klar, man sollte also das Wetter beachten. Zudem sind oft Teile der Plattform (oder auch alles) für private Veranstaltungen gesperrt. Dann sieht man gar nicht Honk Kong Island, sondern nur ein paar Vororte. Heute war es zu früh (ich wollte natürlich die Lightshow von hier oben sehen), die nächsten drei tage ist zu. Mal sehen, ob das noch klappt...
Danach ging es raus ins inzwischen wirklich schwül-warme Freie. Ich wollte zuerst einmal zum Wasser - das Gebäude ist "nur" von einer Straße vom Park getrennt. Heute, am Sonntag, war da noch recht wenig los. Aber für Fußgänger ist das schon eine Herausforderung! Wie schon gestern gesehen, wird man auch hier hoch und runter, unter und über Strßen geführt. Und man muss erst mal den "Einstieg" finden, es gibt nicht wirklich viele Schilder für Fußgänger!



Auf der anderen Seite gibt es dann rechts den ersten größeren Hafen (es gibt hier sehr viele Häfen, das ist ja eine Handelsstadt) - hier "Typhoon Shelter" genannt - und links einen Park. Darunter führt die Straße in einen Tunnel und dann rüber nach Hong Kong Island. Früher waren hier wohl die Fähranleger. Von hier aus kan man dann den Gebäudekomplex mit Sky 100 in seiner vollen Größe betrachten.



Im Park werden Fahrräder vermietet, in meiner Größe war aber gerade keines verfügbar. Das ist aber in Ordnung, man kann eh nicht mehr als maximal einen Kilometer fahren! danach ist man dann am Zipfel angelangt, wo man einen sehr guten Blick auf Hong Kong Island hat. Allerdings sind die schönsten Stellen gesperrt, Baustelle!



Ich lief dann wieder zurück, aber nicht zum "offiziellen" Ausgang. Es gibt noch einen Seiteneingang, der allerdings vor lauter Baustelle kaum zu finden oder zu sehen ist. Da wird man dann wirklich gut in die Irre geführt! Ohne Navi wäre man da ziemlich verloren. Und Rollstuhlfahrer oder sonstwie gehbehindert will man hier auch nicht sein! Ach ja, Kinderwagen wären auch ein Problem...



Wenn man sich dann den mindestens einen Kilometer durch Baustellen gekämpft hat, kommt man endlich mal wieder in eine Hochglanz-Gegend. Hier, am Rande des riesigen Einkaufszentrums und über einem sehr großen Bahnhof gelegen (der tief in der Erde versteckt ist), ist alles neu; die Gebäude sind auf Hochglanz getrimmt.



"The Arch" ist besonders nett, da man hier auf verschiedenen (schmalen) Pfaden das Gebäude hinauflaufen kann, wo man einen schönen Überblick hat. Es gibt auch viel Grün und Sitzgelegenheiten. Dementsprechend beliebt ist das hier - und recht überlaufen!



Jetzt wollte ich erst mal ein bisschen Ruhe, bevor es in's Getümmel geht. Ich musste ja gleich noch durch die Einkaufsmeile, die mich schon gestern gut fertiggemacht hatte. Also ging ich in den Kowloon Park, den ich gestern bei Dunkelheit durchquert hatte. Da war es recht ruhig, nun (am Sonntag) nicht mehr! Das Schwimmbad mitten in der Stadt hatte zu, aber es gibt hier noch viel mehr zu sehen. Unter anderem Exotische Bäume, Springbrunnen, ein Labyrinth.



Es ist aber gleichzeitig auch ein kleiner Tierpark. So gibt es jede Menge Papageien, die recht viel Platz und auch das richtige Klima haben. Dementsprechend verhalten die sich deutlich weniger gestört als die meisten Tiere in Europa (ein paar Dinge gibt es aber natürlich schon).



Auch die Flamingos sind recht schick!



Es war jetzt nicht mehr allzu lange bis zur Dämmerung, und nachher wollte ich ja noch zur Lightshow. So langsam wurde es Zeit für das "Frühstück", seit gestern Abend hatte ich nichts mehr gegessen. Hunger hatte ich noch nicht wirklich, aber immerhin etwas Appetit. So quälte ich mich durch die innenstadt zu einem Restaurant, das ich schon gestern bei TripAdvisor gefunden hatte. Da hat aber das Timing nicht gepasst. Heute war ich da pünktlich zur Dämmerung, so dass ich eine Stunde für ein Essen hatte. Das Französische Restaurant (auch die Angestellten haben meist einen Französischen Akzent) gehört zu einem Hotel und ist spezialisiert auf Austern und andere Meeresfrüchte. Dementsprechend nicht wirklich günstig, aber wirklich gut! Ich hatte Krabbenfleisch mit Blätterteig. Eigentlich für mich viel zu wenig, aber heute wohl genau richtig. Ich saß an der Bar und kam mit den Tischnachbarn ins Gespräch (beide von hier). Es ging um Politik (die Sorgen der Einheimischen mit den Chinesen, Trump usw.) - aber nicht nur. Sie ist Headhunterin und wollte gleich meine Karte haben (ich hatte aber keine dabei)... ;-)



Da wir uns recht lange unterhalten hatten, musste ich im Anschluß sehr schnell runter zum Wasser. Ich schaffte es rechtzeitig zur Lightshow und bekam sogar noch (mit etwas Durchsetzungsvermögen) einen Platz in der ersten Reihe. Ich drehte einen Film, den ich aber erst noch bearbeiten muss. Deshalb heute nur wenige Bilder (da bräuchte man eh ein Stativ). Generell ist zu sagen, dass das schon nett anzusehen ist. Es ist aber nicht vergleichbar zu dem, was ich aus Singapur kenne! Da die halbe Stadt beteiligt ist, ist alles weniger komprimiert. Die Musik kann man nur erahnen (es gibt eine App, um die Musik hören zu können). Und die Sicht war heute auch nicht perfekt.



Die Show geht nur vielleicht 10 Minuten. Danach strömen viele hundert Zuschauer durch die wenigen Zugänge (die besten Spots für die Show sind derzeit alle wegen - klar - Baustellen gesperrt, weshalb sich alles an wenigen Spots knubbelt). Deshalb wurde es dann wieder recht knapp mit dem Hotelbus (ich musste wiederum einen guten Kilometer durch die Innenstadt), aber heute habe ich es geschafft!

Mo, 05.11.2018
Hong Kong
Heute ging es nach Hong Kong Island, zu Fuß durch die alte Stadt und in einige Wohngebiete. Dabei ging es u.a. auch in den Botanischen Garten.


Wie gestern bekam ich im Bus "meinen" Platz, oben ganz vorne. Das ist einer der wenigen Sitze, wo ich gerade sitzen kann (Beinfreiheit) und bietet mit Abstand die beste Aussicht - seltsam, aber gut für mich!
Dieses Mal stieg ich bei der ersten Haltestelle auf Hong Kong Island aus, so ging die Fahrt deutlich kürzer (nicht einmal eine dreiviertel Stunde).
Auf der Fahrt gab es erst einmal das gestern erwähnte Hotel, wo man in die Zimmer hineinsehen kann, bei gutem Licht.



Im Gegensatz zu gestern war ich heute mitten im alten Zentrum. Hier ist alles noch gedrängter und überlaufener, jeder noch so kleine winkel wird genutzt. Dadurch wird gerne mal aus einer vielleicht drei Meter breiten Gasse ein Fußpfad von maximal 80 Zentimetern...



Bevor ich mich so richtig ins Getümmel stürzte, war es Zeit für den Brunch. Auf TripAdvisor fand ich einen kleinen Thai-Imbiss, der schon seit vielen Jahren von Michelin als bestes Nudelrestaurant ausgezeichnet wurde. Genauer gesagt, gibt es hier eigentlich nur Dim Sum: Eine Nudelsuppe mit Fisch- Fleisch- oder Gambabällchen. Aber die sind konkurrenzlos gut und günstig! Ich hatte das teuerste Gericht, mit Fisch- und Gamba-Bällchen. Das kostet gerade einmal €4, das Gemüse dazu noch einmal knapp €2!



Da muss ich auf jeden Fall wieder kommen!
Direkt daneben war eine der größeren "Straßen" den Berg hoch. Das sind ja alles nur Gassen. Hier erschloß sich mir aber endlich das "Geheimnis" von Hong Kong: Niemand (außer ein paar idiotischen Touris oder Anwohnern) läuft hier entlang der Hauptstraßen! Es gibt ein weites Netz von "Hochstraßen" für Fußgänger, teilweise durch Gebäude hindurch und teilweise sogar klimatisiert.
Die Gasse hier wartet mit einer anderen Besonderheit auf, ein guter Teil besteht aus Rolltreppen und teilweise Laufbändern (allerdings nur bergauf)! Da immer auch einige Rolltreppen ausfallen und man erst mal in das System reinkommen muss, ist das aber dennoch eine sportliche Angelegenheit.



Irgendwann wird es dann selbst für Hong Kong Verhältnisse zu steil für eine weitere Bebauung. Hier lief ich dann einige Kilometer quer, in Richtung Botanischem Garten. dabei kann man schon sehen, dass hier normalerweise Dschungel wäre! Mit Erdbeben und Steinschlägen scheint man hier keine besonderen Probleme zu haben, aber herunterstürzende Bäume und Wassermassen können schon mal Schaden anrichten. Wahrscheinlich auch deshalb gibt es immer wieder spezielle Treppen für die "Gärtner".



Hier oben lebt es sich natürlich deutlich ruhiger als unten am Wasser, auch das Klima ist deutlich angenehmer (etwas kühler und weniger feucht). Dafür muss man aber in Kauf nehmen, dass das hierherkommen durchaus eine Herausforderung ist, auch einkaufen wird nicht ganz einfach sein! Die Autofahrer müssen das anfahren am Berg sehr gut beherrschen!
Auch hier gibt es immer wieder Baustellen. Beeindruckend: Selbst bei den höchsten Gebäuden setzt man beim Gerüstbau auf Bambus!



Kurz vor der Dämmerung erreichte ich dann den Botanischen Garten. Viele Fotos waren da nicht mehr möglich, da es oft schon zu dunkel war. Aber einige brauchbare Schnappschüsse sind mir doch gelungen (Lemuren und Ibisse)!



Ich schaute mir dann noch "vor Ort" einen der Hot Spots für Touris an, die Bergbahn auf den Peak. Da muss man oft Stunden warten, und das ist für morgen geplant. Mit dem Insider-Wissen der Mitarbeiter bin ich nun dafür gut vorbereitet! ;-)
Dann ging es runter zum Fähranleger. Dabei ging es wirklich mitten durch's Herz der Stadt. Hier sind die "Fußgänger-Autobahnen" noch etwas größer und führen meist durch Gebäude oder Einkaufszentren hindurch. Da man oft keinen GPS-Empfang hat und die Beschilderung nicht wirklich hilft (es sind meist nur Gebäudenamen angegeben), braucht man schon einen guten Orientierungssinn! Hier kann man die Gebäude, die bei der Lightshow mitmachen, dann auch mal aus der Nähe ansehen.



Ich fuhr dann wieder mit der Fähre rüber auf's Festland. Eigentlich wollte ich ja zum Hotelbus laufen, aber über einen Kilometer durch den Trubel (mit der Gefahr, den Bus zu verpassen und eine Stunde warten zu müssen), das war mir dann doch zu blöd. Ich beschloss, eine Alternative auszuprobieren. Es gibt eine U-Bahn, die ca. drei Kilometer vom Hotel in einer Satellitenstadt endet. Auf ungefähr halbem Weg zwischen U-Bahn und Hotel ist das Fischrestaurant, das ich vorgestern gefunden hatte (aber mir dann doch zu weit weg war). Das wollte ich heute mal ausprobieren. Die U-Bahn hier ist (ähnlich wie in Singapur) sehr gut organisiert und äüßerst sauber. Auf rauchen und Müll wegschmeißen, aber auch auf essen und drinken stehen recht hohe Strafen! Die Fahrzeuge sind modern und schnell. In der Satellitenstadt angekommen, war es dann doch schon wieder recht spät. Da in der Station ein Sushi-Stand extrem frequentiert war, beschloss ich, den auch mal auszuprobieren. Ich kaufte kräftig ein (für einen extrem günstigen Preis) und beschloss, ins Hotel zu laufen (es gäbe Busse, aber da müsste man trotzdem noch ein Stück laufen und man bräuchte auch deutlich über eine halbe Stunde).
Das war eine wirklich interessante Erfahrung! Erst mal durch einen Stadtpark (der selbst um 22 Uhr noch gut besucht war) und einige Hochhaussiedlungen vergleichbar mit Haslach-Weingarten oder Landwasser Wirthstr. in Freiburg oder Vogelstang in Mannheim (nur viel größer), später an einem Strand entlang (der erste künstlich angelegte Strand in Hong Kong). Da gibt es einen ganz tollen Fußweg (gut gepflegt und beleuchtet), den man am Anfang (kein Strand, links Dschungel und rechts Wasser) praktisch ganz für sich alleine hat! Am Strand gibt es dann u.a. sehr viele Grillplätze (sehr organisiert), wo zugereiste Bevölkerungsminderheiten eine große Party veranstalteten. Einige Einheimische wagten es, FKK zu machen (was hier eigentlich verboten ist). Ansonsten noch ein paar Jogger und Liebespäärchen, insgesamt ein sehr buntes Bild und äußerst abwechslungsreich! ;-)
Kurz nach 22 Uhr war ich dann im Hotel. Ein sehr langer, aber abwechslungsreicher Tag. Ich war ganz schön fertig, aber gesundheitlich scheint alles wieder in Ordnung zu sein!

Di, 06.11.2018
Hong Kong
Auch heute war Hong Kong Island auf dem Programm, aber primär der "Peak" - der Berg über der Stadt. Da führt eine sehr steile Bahn mit Zugseilen hoch, oben hat man eine sehr schöne Aussicht. Das Wetter hat zum Glück mitgepielt, Sonnenschein und halbwegs klar!
Da die Schlangen an der Bergbahn, die hinauf zum Peak führt, ab ca. 10 Uhr sehr lang werden (gerne auch mal deutlich über eine Stunde), war heute früh aufstehen angesagt. Da es mit dem Bus gut klappte, war ich rechtzeitig in der Stadt. Dank der Erkundung gestern war es auch kein großes Problem, sich im Labyrinth dder Fußgängerwege hier zurechtzufinden. So war ich dann nach gut zehm Minuten durch mit Ticketkauf und einsteigen! Dann ging es gleich richtig steil den Berg hinauf, auf den Bildern kann man das nur ahnen! Insgesamt sind es ca. 400 Höhenmeter bis zum Gipfel, die Bahn schafft das in deutlich unter 10 Minuten.



Oben gibt es als Bergstation ein sehr modernes Gebäude mit diversen Stockwerken. Im "Peak Tower" (der sich eigentlich auf einem Sattel befindet) befinden sich sehr viele Touristenfallen, dazu auch noch u.a. Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Auf dem Dach ist eine Aussichtsplattform, die einen Überblick über die gesamte Insel erlaubt (auf der Rückseite gibt es primär Industrie). Die Bilder der Vorderseite kennt man natürlich...



Am Besten gibt die Szene, die 180 Grad in Anspruch nimmt, natürlich ein Panoramabild (etwas größer als gewöhnlich):



Das Bild ist aus diversen Einzelbildern zusammengesetzt. Die Software macht das gut, hat aber einen kleinen Fehler eingebaut - nicht wundern... ;-)
Hier gibt es jetzt auch mal mich zu sehen, ein Selfie und eine Aufnahme einer anderen Person.



Anschließend ging es auf einen Rundweg um den eigentlichen Gipfel herum. Den schafft man locker in einer Stunde, und der ist äußerst bequem: Weitestgehend flach und überwiegend im Schatten. Die Ausblicke gerade auf der Nordseite sind grandios, teilweise besser als vom Peak Tower! Achtung, dieses Panorama ist recht groß (ich habe weniger reduziert wie üblich) - Position und Licht waren da nahezu perfekt!



Wenn man etwas links und rechts des Zentrums schaut, sieht man schnell, was die Haupteinnahmequelle der Stadt ist - die Häfen (Handel)! Die sind so ziemlich überall, nur nicht (mehr) im Zentrum...



Man sieht hier sehr gut, dass man eigentlich im Dschungel ist. Hinter dem Gipfel führen dann Wanderwege hinunter in die Stadt oder zu historischen Militäranlagen. Dort gibt es einen kleinen Park, Picknick und so. Einer der diversen Spots, wo extrem viele Schmetterlinge herumfliegen!
Der Rückweg auf der Südseite ist dann nicht mehr ganz so spannend. Ein Trimmdich-Pfad begleitet das Sträßchen und man kommt an einem kleinen (zu dieser Jahreszeit praktisch trockenen) Wasserfall vorbei.



Mit der Bergbahn ging es dann vor dem großen Andrang wieder runter in die Stadt. Dort wollte ich wieder zum Nudelrestaurant von gestern, Zeit für einen Brunch (um 15 Uhr war ich dort)! Anschließend holte ich etwas nach, das ich gestern übersehen hatte. Ganz in der Nähe gibt es das alte Gefängnis, in dem unter Anderem Ho Chi Minh (der aus Vietnam) eingesessen hatte. Das ist nun ein Museum. Krass, wenn man sich vorstellt, unter welchen Bedingungen die Gefangenen hier überleben mussten! Die Zellen sind ja selbst für eine Person sehr klein. Später mussten sich dann aber bis zu drei Personen solch eine Zelle teilen!
Schön ist, dass diese kleine Attraktion (wie Vieles hier in Hong Kong) keinen Eintritt kostet. Anschließend ging es wieder runter zur Fähre und mit der rüber zum Festland.



Wieder fuhr ich mit der U-Bahn und wieder kaufte ich mir an der Endstation Sushi. Dieses Mal nutzte ich aber den Bus, um ins Hotel zu kommen. So kam ich dort schon kurz nach 20 Uhr an, total entspannt!

Mi, 07.11.2018
Hong Kong
Wegen Sicherheitsproblemen war mein Server für einige Tage abgeschaltet - eine Altlast der Angriffe auf mich in den letzten Wochen. Blöder Zeitpunkt, das hat ganz schön Zeit gekostet! Heute habe ich das Problem erkannt, die Lösung wird aber noch etwas Zeit brauchen. Ich bin dran, das schnellstens zu beheben!

Nach mehreren Tagen mit recht viel Action musste ich es heute mal etwas langsamer angehen lassen - insofern war das mit dem Server nicht ganz so schlimm. Da ich am Abend noch einmal die Lightshow besuchen wollte (mit Stativ), konnte ich eh nicht schon am frühen Morgen los. So ging es am frühen Nachmittag in einen etwas außerhalb gelegenen Teil Hong Kongs, wo es einen wunderschönen Garten (Park) gibt. Der liegt mitten in einem großen Wohngebiet, das aber auch sehr viel Grün bietet. Der Park ist im Prinzip ein riesiger Japanischer Garten (aber mehrere Hektar groß und mit überdimensionierten Bonsai-Bäumen).




Er liegt direkt bei einem Kloster, das aber leider jetzt schon geschlossen war. Dort gibt es jede Menge Bonsai-Bäume in "normaler" Größe.



Im Park selbst gibt es zentral eine Pagode (die fast wie eine Windmühle aussieht) und einen kleinen See. Das alles wirkt schon bei Tageslicht recht exotisch.




Eine Mühle und ein Restaurant hinter einem "Wasserfall" verstärken diesen Eindruck noch.



So richtig exotisch wird es aber dann bei Nacht! Die Bäume und Gebäude sind sehr vorteilhaft von unten beleuchtet, das sieht schon richtig Klasse aus! Man könnte hier auch ein Picknick machen, es gibt diverse Plätze dafür. Oder man läuft einfach rum und genießt...



Anschließend ging es dann mit dem Linienbus hinunter zur Bucht. Eine Stunde für nicht einmal zehn Kilometer, das übliche Verkehrschaos in Großstädten. Ich aß eine Kleinigkeit und ging dann zum Kreuzfahrtschiff-Anleger. Dort gibt es jede Menge Touristenfallen und oben auf dem Dach Parkdecks. Ideal, um die Lightshow zu beobachten! Ich konnte in aller Ruhe das Stativ aufbauen. Ich drehte zwar ein Video, aber das machte wenig Sinn. Hinter mir gab es eine große Gaststätte, die gerade Oktoberfest veranstaltete! Mehrere Wochen Deutsches Bier und Deutsches Brauchtum. Spätestens als es dann los ging mit "Es gibt kein Bier in Hong Kong" (auf Deutsch), wurde das dann doch etwas lästig! Deshalb zeige ich hier ein paar animierte Photos, das macht mehr Sinn...



Im Anschluss ging es dann wieder mit der U-Bahn zurück. Heute lief ich aber nicht, sondern benutzte den Linienbus. Und das war jetzt nicht einer der recht komfortablen Langstrecken-Busse, sondern ein Kleinfahrzeug für lokale Fahrten. Recht interessant, die Fahrt!
Im Hotel gab es dann noch einen kleinen Snack, leckere Mini-Bananen und eine Trinkkokosnuss.



Do, 08.11.2018
Hong Kong
Heute war eigentlich eine Wanderung auf Lantau vorgesehen. Allerdings sah das Wetter dann am Morgen gar nicht gut aus! So wartete ich erst mal ab und fuhr dann wieder auf Hong Kong Island, wa ich kreuz und quer mit den Straßenbahnen herumfuhr. Dabei ging es auch mal so richtig weit raus aus der Stadt, in eine Wohngegend, wo man gemeinhin keine Europäer antrifft.

Die Straßenbahnen hier sind schon recht spannend. Natürlich sind das Doppeldecker. Die fahren auf teilweise sehr alten Schienen und haben keine moderne Federung. Da spürt man jedes Staubkorn auf der Schiene, insbesondere oben! Da die Fahrzeuge (in allen möglichen Farben) in sehr enger Taktung fahren, dominieren sie das Stadtbild schon etwas.



Man sitzt schon recht eng aufeinander, und die Fahrzeuge berühren sich an den Haltestellen fast (das gilt übrigens ganz genauso für die Busse hier). da kann man dann schon sagen: Mitten drin statt nur dabei!



Die Strecke führt durch das Herz der Stadt, vorbei an den großen Hochhäusern. Wenn man dann etwas aus der Stadt rauskommt, wandelt sich das Bild etwas - Wohn- statt Geschäftshäuser (leicht zu erkennen unter Anderem an den kunterbunten Klimaanlagen und der Wäsche vor den Fenstern).



Ich fuhr bis zur Endhaltestelle, so ziemlich am Ende der Insel. Da es auch eine U-Bahn gibt, sind die Straßenbahnen (die im dichten Verkehr natürlich recht lange brauchen) gar nicht so voll, und das sind praktisch nur Einheimische.
An der Endhaltestelle gibt es eine große Satellitenstadt, die teilweise schon etwas in die Jahre gekommen ist. hier ist es so, wie man das von Asien eigentlich erwartet. Nett fand ich vor Allem den Straßenmarkt, und da wiederum insbesondere die Obst- und Fleischverkäufer.



An der Hauptstraße gibt es relativ moderne Häuser, allerdings lebt man halt immer im Schatten der Autobahn. Das Leben spielt sich trotzdem auf der Straße ab, das eigentliche Wohnzimmer! In den Seitenstraßen gibt es dann ältere Häuser oder Baracken und eine Mischung aus wohnen und Gewerbe.



Die Schulen hier sind auffällig: Gerne mal ein Hochhaus (ich habe schon deutlich größere als diese hier gesehen), in angrenzenden Gebäuden wird offensichtlich verzweifelt nach mehr Fläche gesucht. Sport gibt es, wenn überhaupt, auf dem Dach oder in der "Tiefgarage"...



Eigentlich wollte ich ja zum Museum der Küstenverteidigung. Hier, an der engsten Stelle der Meerespassage, gab es mal große Verteidigungsanlagen. Das Museum hat allerdings für Jahre geschlossen, Umbau... :-(
Statt dessen ging ich dann in ein Thai-Restaurant, das hier ganz neu aufgemacht und schon recht gute Bewertungen bekommen hat. Ich gönnte mir das erste wirklich richtige Essen seit vielen Tagen, eine Vorspeisen-Platte und eine Krabbe. Die sah erst mal ganz schön klein aus (für einen relativ hohen Preis), die leckeren Teile waren aber nur unter den Glasnudeln versteckt - ich kam auf meine Kosten! ;-)



Auf dem Rückweg benutzte ich zuerst wieder die Tram. Ich hatte auf dem Hinweg einen großen Lebensmittelladen gesehen, den ich jetzt besuchte (bisher hatte ich immer nur kleine "Tante-Emma-Läden" gefunden). der hier bietet auf mehreren Etagen ein Einkaufserlebnis, wie man es aus den großen Märkten hier oder in den USA kennt.
Danach ging es dann zurück ins Hotel - so früh und entspannt, das ist man gar nicht mehr gewohnt!

Fr, 09.11.2018
Hong Kong
Heute ging es auf die Insel Lantau (die mit dem Flughafen), dort mit der Seilbahn (die längste Umlauf-Seilbahn Asiens) auf den Berg zum Kloster Ngong Ping. Die weltweit erste Seilbahn dieser Art, die ausschließlich für den Personenverkehr konzipiert wurde, ist übrigens die 1930 eröffnete Schauinslandbahn in Freiburg - immer noch die längste Deutschlands!

Unten, direkt beim Flughafen, gibt es eine recht große Satellitenstadt. Von oben wirkt das alles recht putzig, aber die Häuser sind (wie so oft hier) riesig!



Die Seilbahn führt erst mal zu einer kleinen vorgelagerten Insel und macht da einen 90°-Schwenk. Sehr interessant!



Insbesondere, wenn man die "Crystal Cabins" bucht! Die haben einen Glas- (bzw. Kunststoff-) Boden, was über dem Wasser wirklich nett ist. Weiter oben geht es dann recht unspektakulär den Berg hinauf. Der Grund für das (deutlich teurere) Update war aber auch nicht die Aussicht! Mit zwei Tricks habe ich mir weit über eine Stunde Wartezeit gespart. Das geht so: Wenn man an der Talstation ankommt, sieht man schon eine Monsterschlange für die Ticket-Counter. Wenn man einfach Online bucht, bekommt man sofort eine "Order Number". Wenn man die vorzeigt, kann man diese Schlange sofort umgehen (Ersparnis heute: sicher mindestens eine Stunde). Beim Einstieg gibt es dann diverse Schlangen. Neben der "normalen" (wiederum sehr langen) noch eine für Gruppen (die, wenn angemeldet, vorbeigeschleust werden) und eine für die teureren Luxuskabinen. Da die Gruppen in aller Regel die normalen Kabinen nehmen, braucht man statt mindestens einer Stunde wiederum nur ganz wenige Minuten!



Oben kommt man dann zuerst einmal in so eine Art Disneyland. Hier tummeln sich nicht nur die Touris aus der Seilbahn, sondern auch noch jede Menge Busladungen!



Wenn man dann weiter in Richtung Tempel geht, verteilt sich das Ganze ein bisschen. Trotzdem ist es immer noch richtig voll. Die Besucher wollen natürlich alle ein Bild mit einer der heiligen Kühe. Während einige davon recht entspannt sind, verteidigen andere ihr Revier (die kleine Rasenfläche) - da wird schon mal ein Touri mehr oder weniger sanft weggeschubst... ;-)



Der Tempel (der noch gar nicht so alt ist) ist dann schon recht prachtvoll. Das Licht war alles andere als perfekt, aber trotzdem sind die Farben schon recht beeindruckend.



Innen herrscht in aller Regel Fotografierverbot (was viele nicht einhalten). ich habe in den Fällen nur Aufnahmen von außen gemacht, was aber auch schon einen ganz guten Eindruck hinterlässt.



Ich lief dann weiter in Richtung Berg, und plötzlich war es vorbei mit den Menschenmassen. Im feuchtwarmen Klima hier (heute gut 28°C und fast 100% Luftfeuchtigkeit) läuft man halt nicht so gerne mehr als ein paar Meter.
Andere Lebewesel lieben wiederum dieses Klima, unter Anderem die Schmetterlinge! Auch hier fand ich einen Spot, wo die zu Dutzenden um einen herumschwirrten. Fotografieren ist nicht ganz einfach, da die Kerlchen einfach nicht ruhig sitzen wollen. Und wenn das doch mal passiert, erschwert der Wind die Aufgabe - oder die Kerlchen klappen die Flügel zu...



Am Ende des noch recht bequemen Fahrwegs gibt es dann einige Wanderwege, teilweise richtig groß aufgemacht. Der eine führt sehr steil den Berg hinauf, bei diesen Klimaverhältnissen nicht wirklich eine Option (ich musste ja auch den Fahrplan der Seilbahn im Auge haben, letzte Fahrt um 17 Uhr). Andere führen hinunter ins Tal das wäre eine Option gewesen (hätte aber mehr Vorbereitung und andere Schuhe gebraucht). Und dann gibt es noch den Wisdom Path (Pfad der Weisheit). Sehr kurze Strecke, aber offensichtlich Vielen hier heilig.



Ich lief dann auf einem Rundweg zurück zum Kloster. Es stand ja auch noch der Buddha an, die zweite Hauptattraktion hier oben. Bei Ankunft stand die Sonne ganz schlecht, jetzt war es immerhin etwas besser. Eine sehr steile Treppe führt hinauf zur Statue, ganze Menschenmassen machen das. Man hat auch die Option, unten ein Ticket für ein kleines Essen (vegetarisches Buffet) oben in der Statue zu kaufen. Das kostet nicht viel, aber ich hatte schon gegessen. Sonst hätte ich das gemacht, denn das Essen bringt einen in die Statue hinein und kostet genauso viel wie der Eintritt oben...
Die Statue, erst wenige Jahrzehnte alt, ist schon recht beeindruckend. Rundum hat man auch eine sehr gute Übersicht, aber man sieht halt vor Allem Berge und Dschungel. Aber lohnenswert ist das allemal!



Zurück unten auf dem großen Platz vor dem Kloster war es jetzt etwas weniger überlaufen. Man konnte jetzt etwas ungestörter den Kühen auf die Pelle rücken. Und da waren noch zwei Hunde, die in einen heftigen Kampf verwickelt waren. Ich filmte das, stellte dann aber fest, dass das "Beste Freunde" sind und einfach nur viel Spaß am Kampf haben!



Es ging dann zurück zur Seilbahn, ich wollte deutlich vor der letzten Fahrt dort sein. Aber bereits jetzt stand am Ende der schon langen Schlange ein Mitarbeiter mit einem Schild, das eine Wartezeit von 75-90 Minuten ankündigte! Es gibt aber auch hier einen Trick: Man geht vor zum Kassenhäuschen und holt sich einen "Warteschein". man wird dann einer Kabine zugewiesen, die nach ungefähr einer halben Stunde (wenn sich genug Personen gefunden haben plus etwas Wartezeit) abfährt - und man muss nicht in der Schlange stehen, sonder kann durch die Geschäfte bummeln! Auf dem Registrierungsschein ist ein Barcode, der einen zu einer Site führt, die den Status anzeigt. Sehr modern und praktisch!

Am Abend war ich dann schon deutlich vor 19 Uhr wieder im Hotel. Direkt davor lief mir eine hübsche Kröte über den Weg, die ich dan doch noch etwas belästigen musste.
Im Anschluss gönnte ich mir dann zum ersten Mal das Buffet hier im Hotel, das recht teuer ist (fast €70). Es gab aber einen Rabatt von 25% (also nur noch ca. €50) und ich hatte endlich wieder mal Hunger (mein Essen heute waren bisher drei Zwergbananen).
Das Buffet hat meine Erwartungen deutlich übertroffen und war sein Geld definitiv wert! Nicht nur wegen der Snow Crab Legs (wie in Las Vegas). Gerade die Gambas sind hier so unglaublich frisch und gut, dazu noch riesengroß! Frisch vom Grill oder gedünstet, einfach nur lecker! Auch die vegetarischen Gerichte (sehr Pilz-lastig mit viel Knoblauch, wie ich es mag) waren sehr gut, die diversen Käsesorten sogar ganz hervorragend. Im Preis inbegriffen war (neben der üblichen Softdrinks) auch noch Belgisches Weißbier und Tee, den ich hier natürlich unbedingt probieren musste! Hat sich gelohnt...



Als ich zum Flug morgen einchecken wollte, ging das nicht. Ich machte mir schon etwas Sorgen. Aber es war nur ein Problem mit dem reservierten Platz, da es zu einem Flugzeugwechsel kam. Nun wird für den kurzen Flug ein A380 eingesetzt, meine Lieblingsmaschine! Und da alle Reservierungen ungültig sind, konnte ich mir gleich einen schönen Notausgang-Platz in der ersten Reihe sichern...


Weiter mit Teil 2 - Bangkok



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