Urlaub USA 2013

06.04. – 27.04.2013

Zurück zu den Reisetagebüchern

Reisetagebuch - Teil 2 - Glen Canyon (Lake Powell) bis San Francisco

Zurück zu Teil 1 - Los Angeles bis Capitol Reef Nationalpark



Los Angeles (B747-8) - Joshua Tree Nationalpark - Route 66, Kingman - Grand Canyon - Fahrt über Monument Valley und Valley of the Gods - Moab (Canyonlands, Arches Nationalpark) - Capitol Reef Nationalpark - Glen Canyon (Lake Powell) - Zion Nationalpark - Las Vegas - Death Valley - Bodie, Mono Lake - Napa Valley, Healdsburg - Pazifikküste, Route No. 1 - San Francisco - Rückflug (A380) - Zusammenfassung


Di, 16.04.2013
Fahrt über Escalante zum Glen Canyon (Lake Powell)
In dieser Region sind die Rocky Mountains richtig hoch, die Straße führt auf fast 3000 Meter Höhe. Dementsprechend kann es am Morgen empfindlich kalt werden - Impressionen aus dem Mai 2008 (ein Rasensprenger führte zu tollen Eisfiguren):

Im Internet habe ich gesehen, dass diese Straße von einer Sperrung bedroht ist (wg. Schneefällen) - so umfuhren wir den Pass auf einer einfach zu fahrenden Geländestrecke durch den Capitol Reef Nationalpark. Da der größte Teil der Strecke total neu bearbeitet war, lief es sehr gut und wir konnten noch den Abstecher zum Strike Valley Overlook hoch über dem Tal machen. Der ist nur über eine halbwegs schwierige (aber kurze) Geländestrecke erreichbar. Ideal für Einsteiger, die sich an richtig schwierige Strecken herantasten wollen!

Am Ende der Fahrspur läuft man dann noch eine kurze Strecke durch Fels-und Wüstenlandschaft hinauf auf die Kante. Dabei gibt es durchaus interessante Passagen, die bei Nässe durchaus spannend werden könnten!

Oben hat man dann eine geniale Aussicht über den "Waterpocket Fold".

Es gibt bizarre Formationen,die an alles mögliche erinnern: Arches, Mushrooms und noch viel mehr!

Silke wollte ja eigentlich wegen des zwischendurch recht schlechten Wetters gar nicht loslaufen. Hinterher war sie aber doch froh, dass sie sich überreden ließ!
Nach der Kurzwanderung ging es zurück auf den Burr Trail, der kurz darauf wieder asphaltiert ist. Er führt über die wunderschöne Landschaft nach Boulder, wo es wieder auf die Scenic Route 12 geht. Zwischendurch kommt man den verschiedenen bizarren Felsformationen ganz nah!

Die Straße von Boulder zum Escalante River ist eine der schönsten, die ich kenne. Es geht durch eine bizarre Landschaft, zu Beginn auf dem Grat mit -zig Kilometern Aussicht. Später folgt dann eine schöne Abfahrt am Calf Creek entlang zum Escalante River. Es gibt auch ein paar schöne Wasserfälle, Wanderungen und Geländestrecken - dafür hatten wir leider keine Zeit. Da ich gefilmt habe, konnte ich nicht fotografieren. Das alles hier ist eh so groß, dass man das praktisch gar nicht auf Fotos festhalten kann! Am Aussichtspunkt auf der anderen Seite hatten wir besonders interessantes Wetter: Die Sonne schien, gleichzeitig fiel etwas Schnee und es gab einen heftigen Sandsturm!

Eigentlich hatten wir ja geplant, von Henrieville (kurz nach Escalante) aus auf einer leichten Geländestrecke am Paria River entlang zu fahren. Da es aber immer mehr Niederschläge gab, war das unmöglich (die Straße ist wegen dem Bodenbelag, der bei Nässe wie Schmierseife wird, nicht passierbar). So mussten wir einen langen Umweg am Bryce Canyon vorbei machen, zwischendurch ging es auf weit über 2.000 Höhenmeter - mit dicken Minusgraden und teilweise heftigem Schneefall!

Zum Glück gewannen wir heute wegen Zeitverschiebung eine Stunde (das Hotel liegt kurz hinter der Grenze in Arizona). So konnten wir sogar noch in Kanab zur Touristeninfo gehen, wo uns sehr wertvolle tipps für morgen gegeben wurden.
Am Lake Powell wollten wir ja eigentlich einen Abstecher zum Alstrom Point machen, dem vielleicht schönsten Aussichtspunkt am Lake Powell. Zu erreichen ist der nur über eine Geländestrecke (mit Bachdurchquerung), die letzten Kilometer sind recht ruppig! Aus Zeitmangel mussten wir diesen Abstecher leider weglassen, vielleicht klappt das ja morgen noch! Einige Impressionen vom vorigen Besuch:


Mi, 17.04.2013
Glen Canyon (Lake Powell) - The Wave
Ein Permit für The Wave haben wir leider nicht erhalten (es gibt nur ca. zehn pro Tag), wieder einmal blieb uns dieses Highlight verwehrt! Wir haben aber einen Tipp für eine Wanderung gerade nebenan erhalten, dort gibt es einen sehr schönen Slot Canyon! Der kostet nur einen Bruchteil der Upper und Lower Antelope Canyons und bietet ähnliche Anblicke. Zudem kann man hier auch eine kurze Wanderung machen.
So konnten wir es am Morgen ganz gemütlich angehen lassen: Kurz nach sechs Uhr zum Frühstück, erst gegen acht Uhr Aufbruch im Hotel!
Auf dem Weg zur Wanderung machten wir einen kurzen Fotostopp am Lake Powell. Auch hier konnte man sehr gut erkennen, wie stark der Wasserstand inzwischen gesunken ist.

Danach fuhren wir zum Parkplatz, an dem auch die Tour zu The Wave startet. Dort muss man ein kleines Formular ausfüllen und die Gebühr ($6 pro Person) in einen Behälter geben. Danach ging es knapp zwei Kilometer durch die Wüste zum Beginn des Slot Canyon (kurz nach dem Wire Pass). Dort folgten drei Abschnitte, in denen man durch teilweise nur schulterbreite Slot Canyons lief.

An einigen Stellen musste man auch etwas kraxeln, das hielt sich aber alles in Grenzen.

Nach dem dritten Abschnitt landet man direkt im Kitchen Corral Wash, der bis hinunter zum Paria River führt. Das ist ein praktisch durchgehender Slot Canyon, nur viel breiter als der zuvor. Von hier aus wandern viele Personen in mehreren Tagen über den Paria River bis zum Colorado, das ultimative Canyon-Erlebnis!

Wir liefen nur recht kurze Strecken in beide Richtungen, bis die ersten Wasserlöcher den Weg versperrten. Der Schlamm hier ist extrem pappig und in nassem Zustand extrem glitschig!

Danach ging es durch den kleinen Slot Canyon zurück zum Auto. Dort aßen wir (wie oft in den letzten Tagen) unsere letzte Portion der sehr guten Sushi, die wir in Moab gekauft hatten. Wir fanden die Wanderung sehr schön, den Slot Canyon sehr interessant. Die Antelope Canyons sind möglicherweise noch etwas schöner, aber dafür sind sie extrem teuer (und manchmal auch überlaufen)! Einige Impressionen aus dem Lower Antelope Canyon von einem vorigen Besuch:

Danach fuhren wir noch nach Paria, einer Geisterstadt weiter oben am Paria River. Hier ist der Weg das Ziel: Man fährt durch eine extrem bizarre Landschaft auf einer nicht asphaltierten Straße fast bis an das Ende des Bryce Canyon.

Normale Autos halten an einem Klohäuschen, Fahrzeuge mit Vierradantrieb können noch zwei Kilometer weiter fahren (durch teilweise tiefen Sand). Gut 30 Jahre gab es hier einen kleinen Ort, ehe die vielen Überschwemmungen die Anwohner vertrieben hatten. Später wurde hier eine Filmstadt aufgebaut, diverse Western gedreht. Aber auch die Filmstadt wurde Opfer der Fluten!

Am Fluss trafen wir noch auf einen Camper, der hier schon ein paar Tage war. Er hat einen Deutschen Vater und sammelt jetzt (als Rentner) u.a. Edelsteine. Mit dem haben wir uns länger nett unterhalten. Er gab uns auch einige Tipps in Sachen Tiere (hier gibt es u.a. viele Berglöwen und Klapperschlangen). Er zeigte uns auch die verschiedene Munition, die er am Gürtel trägt - u.a. auch gegen Klapperschlangen und Bären! Hier draußen in der Wildnis laufen die Dinge anders als in der großen Stadt, hier kann man auch verstehen, warum die Menschen z.B. Waffen und große Pickups haben...
Auf dem Rückweg wollten wir ja eigentlich noch zum Alstom Point. Da wir aber sehr müde waren und das Wetter gerade recht schlecht aussah, ließen wir das sein und waren schon nach 15:30 Uhr im Hotel!

Do, 18.04.2013
Fahrt über den Zion Nationalpark nach Las Vegas
Auch heute lassen wir es ganz gemütlich angehen - Frühstück im Hotel um 6 Uhr, Abfahrt ca. 7:30 Uhr. Wir haben eine etwas längere Fahrtstrecke vor uns, annähernd 500 Kilometer nach Las Vegas (normalerweise wäre das eher eine der kürzesten Tagesetappen). Der erste Teil führt durch Gebirge (zwischendurch sahen wir wieder mal bizarre Eisskulpturen, wieder rund um einen Rasensprenger - dieses Mal auf einem Golfplatz), danach geht es über eine sehr gut ausgebaute Autobahn. Kurz davor ist der Zion Nationalpark, der teils sehr spannende Wanderungen bietet. Wir machen wieder Angel's Landing, eine Wanderung mit zwei kurzen (aber sehr knackigen) Anstiegen plus einem witzigen "klettergarten", insgesamt gut 500 Höhenmeter.

Als "Bonbon" geht es die letzten paar hundert Meter auf dem Grat entlang (links und rechts geht es hunderte Meter fast senkrecht)! Oben waren wir übrigens ziemlich genau am Mittag, die Sonne stand fast senkrecht - der lange Schatten zeigt, wie steil das ist (im Hintergrund sieht man den Talboden, 450 Meter tiefer)!

Klettern darf man auf dem letzten guten Kilometer fast durchgehend, der "Klettergarten" bereitete Silke und anderen Wagemutigen offensichtlich viel Freude! ;-)

Dafür hat man dann vorne einen noch spektakuläreren Ausblick über das Tal des Virgin River (360°-Bild, in der Mitte ist Angel's Landing und außen der letzte Teil des Grats zu sehen).

Um die schönsten Bilder zu machen, muss man manchmal auch etwas ins Risiko gehen. Ich hatte mir (ähnlich wie vor ein paar Tagen auf dem Musselman Arch) insgeheim schon mal überlegt, was ich im Zweifelsfall mit den letzten gut 10 Sekunden meines Lebens anfangen würde - so lange dauert der Flug ungefähr... ;-)

Dass das kein Kindergeburtstag ist (nicht nur wegen der Wetterkapriolen), sieht man immer wieder (Bilder aus den Vorjahren):

Es gibt auch T-Shirts mit dem Aufdruck: "I've survived Angel's Landing". Die sind besonders beliebt bei Couch-Potatos, die sich gar nicht über den Grat trauen (das trifft auf die Mehrheit hier zu)... ;-)
Ca. um 17:30 Uhr sind wir dann bereits in Las Vegas. Nach dem einchecken gehen wir gleich los, um das letzte Tageslicht zu nutzen. Der erste Eindruck ist dann gleich recht negativ - hier ist es noch voller geworden als bei den letzten Besuchen! Manches hier ist dann immerhin unfreiwillig komisch - die Menschen sind in aller Regel ziemlich durchgeknallt, man fühlt sich wie im Zoo oder Zirkus. Im Aufzug mit uns war z.B. ein Transvestit, der fast so groß war wie ich - und Stöckelschuhe von über 10cm trug! Elvis-Imitationen usw. sind fast schon Standard, auch sonst wird nichts ausgelassen, was geschmacklos ist. Gerade Personen, die sich das von der Figur her eigentlich gar nicht leisten können, lieben z.B. Kleidung, die tief blicken lässt...
Da die Stadt immer weiter wächst, nimmt auch die Zahl der Obdachlosen zu. Ganz viele Menschen halten sich mit dem verteilen von "Visitenkarten" über Wasser - Peepshows, Striptease, Table Dance usw. - selbst wenn man als Paar vorbeiläuft, wird man überall angehauen. Da nirgendwo mehr Platz ist, braucht es auch für die "kleinen Probleme" Lösungen. Die sind eher ungewöhnlich:

Wir gehen ins Planet Hollywood, wo es aus unserer Sicht das beste Buffet gibt - Spice Market. Der Preis ist deutlich gestiegen (von gut $20 auf ca. $30), dafür hat man uns ein Angebot gemacht, das wir nicht ablehnen konnten: Hier und in diversen anderen Casinos kann man sich für ca. $50 (weniger als €40) 24 Stunden lang durch die Buffets durchkämpfen - All you can eat at it's best! Wir nehmen dieses Angebot an und bekommen unser Armband. Nun heißt es, sich zu beschränken! Beim Abendessen hat das schon mal geklappt, nach der obligatorischen (sehr guten) Tomatensuppe gönnten wir uns etwas Trennkost (Seafood) und dann noch etwas Libanesisches Essen.

Nach dem Essen laufen wir noch etwas am Strip entlang und holen uns erste Impressionen des Nachtlebens.

Die Wasserspiele vor dem Bellagio (fast gegenüber unserem Hotel, dem Harrahs) sind weltberühmt - die Fontänen schießen -zig Meter in die Höhe (auf dem Bild ist das noch lange nicht das Maximum). Morgen werden wir dann noch weitere Animationen ansehen - zum "Pflichtprogramm" gehören u.a. noch das Mirage (Vulkanausbruch) und das Treasure Island (Piraten).
Zum Abschluss gönnen wir uns im Hotel noch etwas Gambling. Das ist hier nicht nur Roulette und Poker, sonder in erster Linie tausende von einarmigen Banditen und anderen kleinen Automaten.

Wir spielen immer nur mit den kleinen Teilen, Poker oder Black Jack. Wenn man das systematisch macht, ist das gar nicht so riskant: Man setzt sich sein persönliches Limit (z.B. $20) und geht mit dem ins Rennen. Die Maschinen sind eigentlich recht fair, der Anteil der Bank ist immer einige (wenige) Prozent. Man kann mit einem Cent Einsatz pro Spiel spielen, aber auch mit diversen Dollars. Wenn man mit z.B. 25 Cent spielt, bräuchte man in der Regel Stunden, um seinen Einsatz zu verspielen. Mit etwas Glück gewinnt man aber auch: Ich hatte gleich drei Mal vier Gleiche, einen recht hohen Gewinn. Dann sollte man sich das Geld auszuahlen lassen und nur noch mit dem Gewinn weiterspielen - so habe ich es tatsächlich geschafft, das Casino mit einem kleinen Gewinn zu verlassen!


Fr, 19.04.2013
Las Vegas
Heute ist ein "Ruhetag" - Las Vegas ansehen, zwischendurch die Buffets unsicher machen (wir haben das ja schließlich bereits bezahlt).
Nachdem wir um 6 Uhr aufstanden und ich das Reisetagebuch von Vortag abgeschlossen hatte, gingen wir gegen 7:30 Uhr zum Essen - extrem spät für unsere Verhältnisse. Aber die Buffets hier machen gar nicht vor 7 Uhr auf, wir waren fast die einzigen Gäste! Danach noch mal kurz auf das Zimmer, bevor wir die Tagrunde durch Las Vegas machten. Es ist schon interessant, wie schnell sich die Dinge hier ändern. Wo vor drei Jahren noch eine große Baulücke klaffte, stehen heute risige Casinos und Ressorts. Andere sind spurlos verschwunden.

Einiges hat sich aber überhaupt nicht geändert: Auf einem Weg von wenigen hundert Metern wird man -zig mal angehauen, meist geht es um Striptease, Escort-Service oder ähnliches. Da ist es dann ganz egal, ob man in Begleitung unterwegs ist. Das reicht aber nicht: An Stellen, wo nicht ganz so viele Menschen vorbeikommen (z.B. an Baustellen) gibt es die entsprechenden Angebote so, wie man in der USA sonst Zeitungen kauft! Besonders beeindruckend ist, wie offenherzig man in den sonst doch so prüden Vereinigten Staaten sein kann. Gerne geht es auch um Fetisch usw., Transvestiten stehen offensichtlich besonders hoch im Kurs!

Im Treasure Island sehen wir etwas, das uns bisher noch nicht untergekommen ist. Rund um eine Gruppe banaler Geldautomaten (einarmige Banditen) wird eine unglaubliche Animation aufgezogen, da geht echt die Post ab! -zig Menschen sind total begeistert und hämmern auf die Teile ein, als ginge es um das eigene Leben...

Zum Mittagessen wollen wir eigentlich nur eine Kleinigkeit essen, da wir dann am Abend recht früh essen gehen müssen (unsere "Flatrate" gilt ja genau 24 Stunden und läuft damit bereits kurz nach 19 Uhr aus). Also wählen wir bewusst eines der kleineren Hotels, das Paris. Das war aber keine gute Idee, denn u.a. wegen ganz schlechter Organisation (diverse Tische bleiben trotz über 50 wartender Menschen unbesetzt) stehen wir beinahe eine Stunde an! Möglicherweise spielt auch eine Rolle, dass es bei Groupon für dieses Buffet Rabatte gibt? Immerhin schmeckt das Essen ganz passabel.
Nachdem wir uns kurz auf dem Zimmer ausgeruht haben, geht es schon wieder los - bald sind die 24 Stunden abgelaufen. Auf dem Weg zum Buffet begegnen uns wieder diverse seltsame Menschen. Heute, am Freitag, ist vor den Checkin-Schaltern die Hölle los, die neuen Gäste müssen offensichtlich teilweise stundenlang warten.
Beim Essen sind wir dann ganz genügsam - ich mache echte Trennkost, Snow Crab-Beine und Salat. Silke isst ebenfalls nur ein paar Krabbenbeine plus Prime Rib.

Nach dem Essen machen wir noch eine Runde über den nächtlichen Strip. Dabei gibt es jede Menge zu sehen - in einigen Bereichen könnte man fast meinen, man wäre in New York am Times Square!


Bunt ist es eigentlich überall, die Farben und Formen sind schon recht beeindruckend.

Ein Highlight sind die Wasserfontänen vor dem Bellagio.

Zurück im Hotel, können wir einige Spieler und ihr Verhalten beobachten. Besonders interessant ist, wie sie auf zwei GoGo-Tänzerinnen anspringen, die sie ablenken sollen - mit Erfolg! Auch wenn sie zwischendurch mal echte Glückssträhnen haben, verlieren sie letztlich doch - und fühlen sich sogar gut dabei!

Ich versuche mein Glück auch noch einmal, heute mit weniger Erfolg. Immerhin habe ich (im Gegensatz zu den meisten anderen Spielern) kein Problem damit, rechtzeitig mit dem Spielen aufzuhören - so verbleibt unter dem Strich ein zwar sehr kleiner, aber immerhin existierender Gewinn! ;-)
Vom Zimmer aus können wir uns zum Abschluss dann noch den "Vulkanausbruch" beim Mirage ansehen.



Sa, 20.04.2013
Death Valley
Wir stehen recht spät auf, erst gegen 6 Uhr (die Frühstücksbuffets beginnen hier nicht vor 7 Uhr). Es geht noch einmal zu unserem Lieblingsbuffet im Planet Hollywood, dem Spice Market Buffet. Auf dem Weg aus Las Vegas heraus fahren wir zu einer Filiale des genialen Mexikanischen Supermarkts in Indio (Cardenas). In den nächsten Tagen wollen wir uns noch einmal richtig Mexikanisch ernähren (das Angebot im Death Valley ist sehr überschaubar)!
Die Fahrt in das Death Valley ist recht kurz - beim letzten Mal hatten wir in Las Vegas noch sehr viele Baustellen, jetzt konnten wir dafür auf einer nagelneuen Autobahn viel Zeit sparen. Zuerst fuhren wir nach Ankunft am Nationalpark kurz durch Rhyolite, eine Geisterstadt, die wir schon mehrfach besucht hatten. Inzwischen gibt es hier deutlich mehr Infrastruktur, z.B. ein Klohäuschen und viele Hinweisschilder. Das geht aber etwas auf Kosten des morbiden Charmes...
Danach wollten wir auf einer Geländestrecke in das Tal einfahren. Da es aber keine Möglichkeit gab, die Ranger nach der Wegbeschaffenheit zu fragen, ließen wir das dann doch sein. So waren wir bereits zum Mittag im Death Valley - wo die Sonne nahezu senkrecht stand und Temperaturen um 40°C erzeugte. Wir hatten im Juni auch schon mal 51°C erlebt, trotzdem schlaucht das ganz schön. Schon der kleine Rundgang um eine ehemalige Borax-Mine ist richtige Anstrengung. Dos was sollten erst die Arbeiter sagen? Mit den riesigen Wagen wurde damals das Borsalz zur über 200km entfernten Eisenbahn gebracht, 20 Maultiere mussten die Teile ziehen.

Wir checkten im Hotel ein und ruhten uns eine Stunde auf dem Zimmer aus. Anschließend fuhren wir dann noch die üblichen Aussichtspunkte im Tal an, z.B. Badwater (tiefster Punkt der westlichen Hämisphere - die Markierung auf halber Höhe zeigt den Meeresspielgel an), die Natural Bridge, Devils Golf Course und Artist's Palette. Die Sanddünen ließen wir aus, da haben wir ja morgen deutlich schönere.

Danach ging es zum Sonnenuntergang zu einem Aussichtspunktim Gebirge, das das Death Valley umgibt. Dantes View liegt über 1.700 Meter über dem Talgrund - von hier aus kann man das gesamte Death Valley überblicken.

Auf dem Zimmer hatten wir dann leckeres Mexikanisches Fingerfood und etwas Sushi - eine spannende Kombination, aber viel Besser als das Restaurantangebot hier.

So, 21.04.2013
Bodie, Mono Lake
Auch die Ausfahrt aus dem Death Valley machten wir nicht auf einer normalen Straße. Ganz im Norden gibt es eine schöne Bergstraße durch ein Minengebiet (Bild 2 vom letzten Besuch).

Früher war diese Straße (nicht asphaltiert, weit über 2.000 Höhenmeter hoch und über einen Kilometer runter) echt anspruchsvoll, jetzt war sie ganz neu gemacht. Nach dem Minengebiet kommt man an Kaliforniens höchsten Sanddünen vorbei - den Eureka Dunes. Mit ca. 200 Metern sind die weit über dreimal so hoch wie die höchste Düne auf Sylt, dazu mehrere Kilometer lang. Und man darf sie betreten, eine Wanderung hier ist einfach Klasse! Die Stichstraße zu den Dünen (fast 20 Kilometer) war früher für normale Autos kaum zu machen, heute ist auch die total entschärft. So waren wir schon um 9 Uhr an den Dünen.

Beim letzten Besuch waren wir die einzigen Menschen. Nun war "unser" Platz von mehreren Campern belegt. Wir fuhren noch ein Stück weiter und liefen die Dünen hoch. Das war an dieser Stelle extrem anstrengend - die über 200 Höhenmeter waren hier unmöglich zu schaffen! So mussten wir auf gut halbem Weg umkehren. Trotzdem hatten wir grandiose Ausblicke, die auf Fotos kaum darzustellen sind.

Letztes Mal hatten wir diverse Tiere gesehen, z.B. einen Gecko, der sich wie ein Skorpion verhielt. Heute war das deutlich weniger. Ein paar Vögel und ein Skorpion, der aber blitzschnell die Dünen hinauflief - keine Chance, ihn zu fotografieren. Immerhin sahen wir interessante Spuren ohne Ende!

Nach den Wanderdünen geht es dann noch einmal auf Schotter richtig den Berg hinauf (auf fast 2.400 Höhenmeter), bevor eine (asphaltierte) Abfahrt folgt. Die liebe ich, massig Kurven und viel Gefälle! Heute hatte ich hier aber keinen Spaß: Kurz nach der Abfahrt bei den Dünen meldete sich das Warnsystem des Autos, zu wenig Reifendruck links hinten. Ich schaute mir das über den Seitenspiegel an, nichts zu sehen. Der Luftdruck nahm mehr und mehr ab, so musste ich in Rechtskurven extrem langsam fahren. Ich wollte aber noch zur nächsten Tankstelle, gut 50 Kilometer entfernt, kommen. So war das ein echter "Ritt auf der Rasierklinge", mit einem Viertel des Normaldrucks kamen wir an der Tankstelle an. Es war gar nicht hilfreich, dass die Luftspender in der USA meist kein Manometer haben. So musste ich immer etwas einfüllen und die Anzeige des Autos prüfen. Dumm nur, dass das Problem gar nicht links hinten war - sondern links vorne! Dort hatte der schon stark abgefahrene Reifen (keine 2 mm Profil mehr) ein Loch, durch das hörbar Luft entwich. Also musste ich schon wieder einen Reifen wechseln! Auch dieses Auto hat LKW-Reifen (17 Zoll Radius statt der bei uns üblichen 13-15 Zoll; 270mm Breite), das Reserverad ist unter dem Auto angebracht, das Werkzeug gut versteckt. Dass ich einmal für einen Reifenwechsel das Handbuch benötigen würde, hätte ich auch nicht gedacht!
Der Reifenwechsel funktionierte letztlich gut. Dumm nur dass jetzt immer noch das Warnsystem anschlägt. Nun kommen immer gleich zwei nervende Warnungen (Ölwechsel und Reifenpanne)!
Wir kamen dann natürlich später als geplant am Mono Lake an. Dafür hatten wir da ganz nettes Licht. Da die Berge in der Umgebung noch mit Schnee bedeckt sind (sie sind teilweise weit über 4.000 Meter hoch), hatten wir auch einen genialen Hintergrund!

Wir trafen jede Menge Vögel an, u.a. auch zwei Adler. Einige Tiere konnten wir auch fotografieren, einen Adler sogar auf seinem Horst.

Einige der Adler konnten wir sogar im Flug gut erwischen!

Interessant ist der Vergleich mit Bildern aus den Vorjahren - da war der Wasserspiegel noch deutlich höher. Die filigranen Strukturen, die wir damals angetroffen hatten, existieren heute schon gar nicht mehr!

Zum Abschluß (gegen 15:30 Uhr) wollten wir dann noch nach Bodie, der Geisterstadt. Dumm nur, dass die inzwischen um 15 Uhr schließt! Deshalb kann ich hier nur Bilder aus den Vorjahren zeigen:
Die Geisterstadt Bodie ist sehr gut erhalten und zeigt sehr gut, wie man vor gut 100 Jahren - auf dem Höhepunkt des Goldrausches hier - lebte.

Auch das Innere der Häuser ist äußerst interessant, man sieht so ziemlich alles (Schlafzimmer, Schule, Krämer, Sargmacher, Bar, ...)!


Mo, 22.04.2013
Napa Valley, Sonoma Country, Healdsburg
Wir standen wieder um 4:45 Uhr auf, um 6 Uhr ging es dann los. Das Wetter war sehr schön, auf schon wieder fast 2.000 Metern Höhe hatten wir aber einige Minusgrade. Die Straßen hatten wir fast für uns alleine, nur einige Tiere kamen uns sehr nahe.

Gegen acht Uhr waren wir dann in Carson City, der Hauptstadt von Nevada. Dort gibt es diverse historische Häuser (was hier heißt: 100 Jahre oder so alt). Interessant, wie volksnah die Volksvertreter hier noch sind: Der Gebäude wie der Regierungssitz und der Wohnsitz des Gouverneurs sind kaum gesichert, angeblich kann jeder einen Termin bei ihm erhalten. Er und viele Abgeordnete gehen häufig in das Comma Cafe, das wir auch aufsuchten. Wir sahen diverse Abgeordnete und/oder höhere Staatsangestellte, aber heute nicht den Gouverneur (Bilder von ihm im Cafe gibt es aber viele).

Den wirklich hübschen Ort kann man in kurzer Zeit zu Fuß erkunden. Man könnte aber auch deutlich mehr Zeit hier verbringen - vielleicht beim nächsten Besuch! Am Lake Tahoe vorbei ging es nach Eldorado. Hier gibt es sehr schöne Landschaft, die zu einem Wanderurlaub einlädt. Allerdings gibt es hier auch viele Moskitos...
Eigentlich wollten wir ja noch einen Spaziergang durch Sacromento (die Hauptstadt Kaliforniens) machen. Dort gab es aber zu viel Verkehr, so fuhren wir weiter ins Napa Valley.
Auf den Hauptstraßen ist das Napa Valley eigentlich recht langweilig - der übermäßige Verkehr ist nervig. Es gibt aber schöne Seitensträßchen, die viel angenehmer sind. Man sieht hier sehr schön, wie der Weinbau gefördert wird: Riesige Rotoren zerstäuben Wasser, um die Nebelschwaden vom Meer zu simulieren. Einige der Weingüter hier sind weltberühmt - und teilweise richtig auffällig (man könnte auch von protzig reden). Opus One (Kooperation von Mondavi mit Mouton Rothschild) gehört z.B. zu den teuersten Weinen der Welt.

Da wir auf dem Weingut Nalle in Sonoma Country keinen Termin bekamen (Doug Nalle war außerhalb unterwegs), schauten wir noch auf dem Spitzen-Weingut von Francis Coppola vorbei - Niebaum. Das Weingut selbst ist bereits weit über 100 Jahre alt, die Familie Coppola übernahm es vor bald 40 Jahren. Hier gibt es ein kleines Museum mit Exponaten zum Thema Wein, Laterna Magica (einem Steckenpferd von Coppola), dem Leben Coppolas und der Geschichte des Weinguts. Anschließend kann man die Weine probieren (gegen Bezahlung) und kaufen. Die Weine hier spielen sowohl im Geschmack wie auch im Preis in der selben Liga wie die teuren Bordeaux-Weine!

Man machte uns ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte - ich kaufte insgesamt fünf der sehr guten Weine und bezahlte diverse hundert Dollar... ;-)
Wir fuhren noch auf gut Glück beim Weingut Nalle vorbei, doch ohne Erfolg. Wenn man die Weinstöcke sieht, weiß man schon, woher die Qualität kommt - die sind -zig Jahre alt!

Am Abend gingen wir noch in ein Restaurant, das uns empfohlen wurde. Willy's Seafood Bar macht ihrem Namen alle Ehre - da ist ja wohl klar, was wir aßen! ;-)


Di, 23.04.2013
Fahrt entlang der Pazifikküste (Route No. 1, Point Reyes, Muir Woods) nach San Francisco
Wir starteten kurz nach sechs Uhr im Hotel. Dort gab es um diese Zeit nur Kaffee auf dem Zimmer. Darum kauften wir im Ort in einer Europäisch angehauchten Bäckerei noch ein paar Teile für das Frühstück ein: Quiche, Croissants usw..
Danach ging es entlang dem Russian River direkt an die Küste. Immer wieder fuhren wir durch Redwood-Haine mit mächtigen Mammut-Bäumen. Die letzten Kilometer weitete der Fluss sich zu einem kleinen Fjord, bei Jenner erreichten wir den Pazifik. Zuerst liefen wir in einer recht einsamen Bucht hinunter zum Strand. Dazu muss man erst mal einige hundert Meter durch "Urwald" laufen! Der Strand selbst war dann hübsch, aber nicht spektakulär.

Etwas weiter südlich hatten wir dann einen schönen Blick auf die Steilküste. Im Wasser sah man einige Bewegung - zuerst sah das wie Delfine aus. Später konnte ich mit maximalem Zoom aber erkennen, dass das Robben waren.


Direkt vor dem Ort hatten wir dann einen wunderschönen Ausblick über den kleinen Fjord.

Was wir zuerst für Treibholz hielten, stelte sich recht bald als Seelöwen heraus. Hier ziehen sie ihre Jungen auf, die gerade geboren wurden! Überall in der recht einsamen Bucht lagen die Tiere. Die jungen Tiere machten ihre ersten Erfahrungen mit rauen Bedingungen (als die Flut begann, gab es im Durchbruch eine sehr starke Strömung - einige Jungtiere nutzten diesen "Strömungskanal" für intensive Schwimmversuche). Witzig war, wie viele Vögel sich mitten zwischen den recht großen Tieren tummelten - wir identifizierten zuerst diverse Möwen, Raben und Kormorane.

Einige große Vögel flogen diverse Male ganz dicht über uns bzw. über dem Wasser herum. Im Flug sahen sie aus wie die vielen Adler, die wir hir tagtäglich sehen. Bei genauerem hinsehen stellten wir aber fest, dass es sich um Geier handelte! Ob die auf sterbende Robben-Babys lauern?

Neben den ganzen Möven, Geiern, Kormoranen, Seelöwen usw. gibt es hier noch diverse andere Tiere. Ein Falke flog mehrmals ganz nah an uns vorbei, zwei Rehe kamen zum trinken an den Fjord. Die Landung eines Vogels (Kormoran?) auf dem Wasser habe ich perfekt erwischt.

Insgesamt verbrachten wir an diesem Mini-Fjord Stunden - und hätten gerne noch viel länger bleiben können. Hier werden wir sicher wieder herkommen!
Von Jenner ging es auf der Route No. 1 in Richtung Süden. Diese Straße ist legendär - aber alle verstehen darunter die Straße zwischen Los Angeles und San Francisco. Die war früher genial - heute ist sie aber viel zu gut ausgebaut und meist recht eintönig. Hier findet man aber noch die Straße vor, die ich so liebe - massig Kurven, Engstellen, Auf- und Abstiege in einer extrem abwechslungsvollen Landschaft mit Redwood-Wäldern, Fjorden, Steilküste usw.! Man wird abwechselnd an Schottland und Wales erinnert - kein Wunder, dass es hier Orte mit entsprechenden Namen (wie Inverness) gibt...
Hier macht das fahren noch richtig Spaß - kostet aber extrem viel Zeit (man ist quasi gezwungen, alle paar Kilometer für ein Foto anzuhalten)!

Wir fuhren weiter nach Point Reyes, wo wir eigentlich einige Stunden verbringen wollten. Da wir aber so oft angehalten und so lange fotografiert haben, lassen wir diesen schönen Park (wo der San Andreas-Graben beginnt) heute aus. Im Ort gehen wir in einen Deli-Laden, wo wir sehr leckere Sandwiches essen. Schöner Nebeneffekt: Hier läuft gerade das Champions League Halbfinale München gegen Barcelona (mit Spanischen Kommentaren)! So kann ich die Lehrstunde für die "Übermannschaft" live miterleben! ;-)
Weil uns die Sandwiches so gut geschmeckt haben, nehmen wir gleich noch ein paar für das Abendessen mit - damit sparen wir dann eine Stunde oder so.
Von Point Ryes aus geht es weiter auf der Route No. 1 zur Golden Gate Brücke. Am Anfang ist die hier noch total geniale Straße noch wenig befahren (wenn auch schon nicht mehr so einsam wie weiter im Norden), je weiter man sich San Francisco nähert, desto ätzender wird es: 55 Meilen pro Stunde sind erlaubt, die "Sonntagsfahrer" fahren mit oft unter 30 Meilen und ignorieren geflissentlich die häufigen Hinweise zur Nutzung der Ausweichstellen. Da diese Hindernisse leider in der massiven Überzahl sind, ist auch das überholen absolut unmöglich - eine Qual, so eine tolle Straße so zu "verschenken"... :-(
Vor der Golden Gate-Brücke suchen wir dann einige Aussichtspunkte, überwiegend ehemalige Artilleriestellungen. Von hier aus sollte die Bucht gegen Angriffe beschützt werden. Teilweise sieht man noch die recht gut erhaltenen Reste der Befestigungsanlagen. Uns interessiert aber natürlich viel mehr die Brücke und die Bucht.

Danach fahren wir noch etwas durch die Innenstadt, u.a. die Lombard Street. Die wirklich extrem steilen Straßen (oft deutlich über 20% Steigung) mit den Sprungrampen-artigen Querstraßen sind eine echte Herausforderung für jedes Auto. Es gibt einige große Baustellen, was die Fahrerei deutlich erschwert. Früher war Auto fahren hier total entspannt, heute gibt es kaum mehr Unterschiede zu Los Angeles, Chicago oder New York!


Mi, 24.04.2013
San Francisco
Heute klapperten wir die typischen Highlights San Franciscos ab - u.a. die Cable Cars, Fisherman's Wharf, die Lombard Street und Chinatown. Wir fuhren mit dem Zug in die Stadt - recht komfortabel und mit $3 (für ca. eine Viertelstunde Zugfahrt) recht günstig. Vom Bahnhof ging es knapp zwei Kilometer bis zur Wendestelle der berühmten Cable Cars. Dort holten wir uns erst einmal eine Tageskarte für San Francisco und fotografierten die nach wie vor rein manuellen Wendemanöver (auch auf der Fahrt wird außer Funkgeräten keine Elektronik eingesetzt). Danach ging es (nach recht langer Wartezeit) mit dem Cable Car quer durch San Francisco, was schöne Ausblicke u.a. auf Alcatraz bietet.

Am Fisherman's Wharf gingen wir zuerst einmal zu den vielen historischen Schiffen. Die kosten normalerweise Eintritt, heute nicht! Dementsprechend verbrachten wir dort deutlich mehr Zeit als geplant. Die alte Fähre war früher Teil der Route 101 (Hauptstraße in Nord-Süd-Richtung), ehe vor dem 2. Weltkrieg die Golden Gate Brücke eröffnet wurde. Auch Züge wurden hier früher übergesetzt. Innen sind diverse alte Autos ausgestellt.

Die anderen Schiffe boten interessante Einblicke - unglaublich, unter welchen Bedingungen die Menschen früher leben und arbeiten mussten (nur der Kapitän hatte es etwas besser)!

Danach ging es noch zu den vielen Restaurants und Imbissständen, wo man wunderbare Gerichte für einen recht günstigen Preis essen kann. Wir hatten je ein riesiges Brötchen mit Krebs- und Hummerfleisch sowie eine Clam Chowder (Muschel- und Kartoffelsuppe). Die kam - wie hier üblich - in einer "Schale" aus Brot. Die Reste fanden später schnell dankbare Abnehmer!

Die Seelöwen, die sich hier herumtreiben, fanden wir ja früher ganz toll. Nachdem wir aber gestern so viele der Tiere in freier Natur gesehen haben, interessieren die uns nicht mehr wirklich!
Eigentlich wollten wir die kurze (aber extrem steile) Strecke vom Fisherman's Wharf zur Lombard Street ja mit dem Cable Car fahren. Allerdings hätten wir schon wieder warten müssen, geschätzt eine Stunde (die Wagen standen alle immer eine Ewigkeit herum, inclusive Personal). Letztlich entschieden wir uns dann doch, zu laufen. Das sind weit über 20% Steigung, echte Arbeit! Dafür hat man dann sehr schöne Aussichten, u.a. auch auf Alcatraz und die Oakland Bridge.

Die Lombard Street selber ist nur ein Abschnitt einer der üblichen Straßen hier, der aber in Sachen Steilheit doch zu extrem ist - deshalb hat man ein paar Serpentinen eingebaut. Weil alles so schön begrünt wurde, sieht das wirklich attraktiv aus. Hier fahren täglich X Touristen durch (echte Verkehrshindernisse), die Fußgänger werden in Bussen hergekarrt (noch schlimmere Hindernisse)!

Danach wollten wir noch zu den Hochhäusern in der Innenstadt und nach Chinatown. Wir mussten aber so lange warten, bis wir endlich in ein Cable Car einsteigen konnten (vier davon waren zu voll), dass wir die Innenstadt auslassen mussten. Wir schauten uns kurz um (es hat sich kaum etwas geändert) und gingen in ein Chinesisches Restaurant, das recht bekannt ist (u.a. kommt Chackie Chan gerne hier her). Fisch und Seafood wird teilweise aus frisch geschlachteten Tieren zubereitet. Da es gerade frische Krebse gab, holten wir uns (nach dem leckeren Essen wenige Stunden zuvor am Hafen) einen "kleinen" Nachschlag.. ;-)

Danach konnten wir nur noch ein paar nette Straßen und Häuser fotografieren, da es dämmerte.

Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich mit dem Bus bis zum Bahnhof fahren (wir hatten ja schließlich eine Tageskarte und die 1,5 Kilometer durch diverse Baustellen braucht man kein zweites Mal zu haben). Dumm nur, dass die Busse wegen der Baustellen umgeleitet waren! So hatten wir schon wieder Pech und mussten auch hier wieder laufen. Was lernt man daraus: Die Tageskarte (für $14) wirklich auszunutzen, scheint praktisch unmöglich! Lieber ein einziges Mal mit dem Cable Car fahren ($6) und ansonsten laufen oder die Busse nutzen!
Mit einem der letzten Züge des Tages ging es dann zurück nach San Bruno - der Zug war sehr gut gefüllt, im Gegensatz zum Hinweg. Eine gute Gelegenheit, sich die Menschen hier mal aus nächster Nähe anzusehen!
Auf dem Zimmer gönnen wir uns dann noch eine der Flaschen aus dem Napa Valley - das war so vorgesehen, denn mehr als vier Flaschen können wir nicht sicher transportieren. Das ist einer der günstigsten Weine, die Inglenook (Coppola) anbietet - "nur" ca. €30. Dafür hatten wir einen Zinfandel, wie man ihn besser kaum machen kann!

Do, 25.04.2013
San Francisco
Am letzten vollen Tag unserer Reise erkundeten wir noch einmal die Umgebung San Franciscos - u.a. die Bay Area und die Twin Peaks. Eigentlich wollten wir ja zu den Muir Woods, aber ein Tunnel war geschlossen - so landeten wir ungeplant am Horseshoe Bay, eine kleine Landzunge direkt neben der Golden Gate Brücke. Von da aus hat man eine andere Aussicht auf die Brücke. Wenn man eines der riesigen Schiffe unter der Brücke sieht, kann man erst erkennen, wie riesig das Bauwerk ist!

Wir konnten auch sehr lange Zeit diverse Delfine betrachten, die in nächster Nähe (oft weniger als 50 Meter) herumschwammen! Leider waren die so schnell, dass man sie kaum fotografieren konnte.

Danach fuhren wir durch Sausalito (sehr bekannt). In Richards Bay dahinter (eher unbekannt) gerieten wir eher zufällig in eine Marina. Dort gibt es eine größere Siedlung von hübschen Hausbooten.

Angelockt hatte uns ein Schild, auf dem von einem "Deli" die Rede war. Nach einigem suchen fanden wir dann das Bayside Cafe. Das sah nicht wirklich vielversprechend aus, auch die Preise schienen recht hoch. Wir erhielten aber extrem leckere Sandwiches und Salat aus absolut frischen Zutaten und waren höchst zufrieden!
Danach ging es einmal komplett um die nördliche Bay Area, an Oakland vorbei über die Oakland Bridge (viel größer als die Golden Gate Bridge). Wie ein paar andere Brücken hier ist sie zweistöckig, pro Richtung ein Stockwerk (zweimal fünf Fahrbahnen, die Golden Gate hat insgesamt nur sechs). Das erste Bild stammt vom letzten Besuch.

Unser letztes Ziel waren die Twin Peaks, die Gipfel hoch über San Francisco. Von hier aus hat man noch einmal einen schönen Blick über die Stadt - auch wenn die Sicht nicht absolut perfekt war.

Interessant ist, wie statisch die Wolke bei der Golden Gate Brücke war (obwohl vom Meer her starker Wind wehte). Am Anfang der Bucht bildete sich die Wolke ständig nach, nach der Brücke löste sie sich wieder auf!
Der Weg zurück zum Hotel wurde noch einmal etwas spannend. Der Autovermieter hatte automatisch die erste Betankung abgerechnet (was nicht Standard ist), so dass ich das Auto morgen leer abgeben kann / sollte. Ich habe natürlich so ziemlich mit dem letzten Tropfen kalkuliert, die Nadel ist am Anschlag und die Reichweiten-Anzeige zeigt nur noch "Empty"! Aber zum Hotel ging es ja ständig bergab (und morgen sind es nur noch drei oder vier Kilometer)! ;-)

Fr, 26.04.2013
Rückflug (in der A 380)
Die A380 ist ja immer noch recht neu - wir sind aber schon diverse Male damit geflogen! Dieses Flugzeug setzt definitiv Maßstäbe in Sachen Komfort. Gestern konnte ich noch einen Notausgang-Platz ergattern, so dass der Flug wieder so angenehm wie möglich wird. Abflug ist um 14:45, wir haben also einen ganz geruhsamen Vormittag.



Weiter mit der Zusammenfassung



Zurück zu den Reisetagebüchern

Zurück zur Homepage