Urlaub USA Florida 2016

12.11. – 29.11.2016

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Reisetagebuch - Teil 1: Ostküste (Miami, Key West, Orlando, Jacksonville)

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Miami - Orlando - Jacksonville - Tallahassee - Westküste (Steinhatchee, Tampa und Fort Myers) - Everglades - Rückflug - Zusammenfassung


Sa, 12.11.2016
Flug nach Miami
Die Reise begann mit einigen Schwierigkeiten. Zuerst musste ich feststellen, dass mein noch nicht einmal ein Jahr altes Navi den Geist aufgegeben hat. Das ist ein Garantiefall, aber ohne Navi kann man ja schlecht losgehen. Also musste ich am Freitag auch noch ein neues Navi besorgen, einrichten und mit Daten versorgen. Packen war dann in der Nacht angesagt - immerhin hat es noch zu 2 Stunden Schlaf gereicht (2 mehr als gestern)! ;-)
Da das Taxiunternehmen, das wir normalerweise beauftragen, kurzfristig keinen Fahrer für den Samstag morgen fand, musste wir umplanen - Zug war angesagt. Das bedeutet eine Stunde früher losgehen, nicht wirklich schlimm. In der Straßenbahn zum Bahnhof dann der Schock: Das neue Navi und die Kamera hatte ich daheim vergessen!
Also doch wieder Taxi, vom Bahnhof zur Wohnung und dann weiter. Sehr ärgerlich und recht teuer...
Der Flug sollte dann fast pünktlich losgehen. Bis die Piloten feststellten, dass einer der Geschwindigkeitsmesser spinnt. Der Austausch kostete gut eine Stunde. Nur gut, dass wir uns Sitze in der Premium Economy Class gegönnt hatten! Der Sitzkomfort ist tatsächlich nicht viel schlechter als in der Business Class. Die Kosten sind aber deutlich unter 50% davon.


Die gut zehn Stunden Flug waren so relativ erträglich. Unterwegs war es über Land eigentlich immer stark bewölkt und über dem Meer recht klar. So sahen wir nicht allzu viel, nur Island (das seinem Namen derzeit alle Ehre macht), einen einsamen Eisberg und Manhattan aus recht geringer Entfernung.


Die Auto-Auswahl war recht gut, wir haben nun einen VW mit Vierradantrieb. VW kann man nicht allzu oft mieten in der USA...
Die Fahrt zum Hotel, eigentlich nur gut 30 Minuten, dauerte bald zwei Stunden. Und das, obwohl der Verkehr deutlich weniger war als letztes Jahr! Das ist hier in Miami offensichtlich der ganz normale Wahnsinn...
Das Wetter ist gut, um 18 Uhr hatte es noch mehr als 27 Grad. Die nächsten zehn Tage soll es auch weitestgehend so bleiben. Nur ein Tag mit Regen ist in der Zeit angesagt.
Im Fernsehen ist natürlich nach wie vor die Wahl das große Thema. Auch wenn Trump nun anscheinend doch etwas Kreide gefressen hat, ist die Nation extrem gespalten.

So, 13.11.2016
Everglades
Am Morgen ließen wir es ganz ruhig angehen: Ganz gemütlich Reisetagebuch schreiben und etwas Fernsehen (Trump usw.), dann ca. 10 Uhr los zum Frühstück. Wir fanden via TripAdvisor ein authentisches Restaurant. Das war so überfüllt, dass wir einige Zeit auf einen Tisch warten mussten. Das Essen war aber dann wirklich gut und die Wartezeit wert. Ich wollte zum Abschluss deshalb noch eine Kleinigkeit probieren. Da die Bedienung das aber falsch verstanden hatte, bekam ich noch einmal eine volle Portion American Breakfast (Omelett mit Bratkartoffeln)! Da es wirklich gut war, haben wir aber auch das noch geschafft... ;-)
Anschließend ging es in die nahegelegenen Everglades. Das ist im Prinzip ein riesiger Fluss (an der schmalsten Stelle hier "nur" gut 10 Kilometer breit), der aus einem See im Hinterland gespeist wird: Wenn der überläuft, fließt das Wasser nur extrem langsam ab. Die fast 60 Kilometer vom Parkeingang bis zum offenen Wasser hat es praktisch kein Gefälle. Zwischendurch gibt es ein paar per Straßenschild ausgewiesene "Pässe" - Höhe: 3 und 4 Fuß, 90 cm und 1,20m über dem Meeresspiegel! Das Wasser ist meist kristallklar, nur ein paar Zentimeter bis zwei Meter tief. Auf den vielen kleinen "Inseln" dazwischen (mit nur einigen Zentimetern bis ein, zwei Metern über dem Wasser) wächst dann ein subtropischer, fast tropischer Wald oder Mangroven.


Für die Tierwelt ist das perfekt. Die Fische oben, von denen es sehr viele gibt, dienen vielen Tieren als Nahrung. Vögel, Alligatoren und sogar Krokodile gibt es hier reichlich! Die Krokodile (die es nirgendwo sonst in Amerika gibt) waren fast ausgestorben, nun gibt es wieder einige tausend. Gesehen haben wir heute keines davon, nur Alligatoren. Die Ashingas (die dunklen Vögel) verhalten sich fast genauso wie unsere Kormorane. Sie tauchen nach Fischen und trocknen dann ihr Gefieder, wobei sie mit typisch ausgebreiteten Flügeln dastehen.


Am Ende der Straße sahen wir dann direkt an der Straße einen netten Adlerhorst. So nahe bekommt man den Tieren, von denen es hier extrem viele gibt, normalerweise nicht! Auch Geier sahen wir reichlich. Allerdings nur in der Luft, schwer zu fotografieren.


Dass so viele Vögel hier überwintern, ist kein Wunder. Neben den Fischen gibt es unter anderem auch extrem viele Moskitos. Die stehen so ziemlich am Anfang der Nahrungskette (denkt man). Sobald man aber das Auto verlässt oder auch nur die Tür öffnet, merkt man, dass das dann doch eher ein Kreislauf ist! Innerhalb weniger Sekunden hatten wir ca. 100 der Viecher im Auto. Die stürzten sich auf uns, wir wehrten uns heftig. Viele der Tiere, die wir totschlugen, waren schon voll Blut. Einige erwischten wir auch auf frischer Tat. Unglaublich, was so ein kleiner Vampir an Blut mitnimmt! Nun sind wir richtig zerstochen. Jetzt nur nicht schwach werden und sich kratzen!

Mo, 14.11.2016
Key West
Den Jetlag nutzten wir heute aus: Mitten in der Nacht (2:30) aufstehen, 3 Stunden nach Key West fahren, um zum Sonnenaufgang (6:42) am südlichsten Punkt der USA zu sein. Auf dem Weg konnten wir den derzeit extremen Vollmond, genannt "Supermond" (14% größer als bei minimaler Größe, gut 30% heller - Rekord seit 70 Jahren) voll auskosten. Der Himmel war weitestgehend klar.
Vor Ort entdeckten wir einen Spot, der besser geeignet ist als der, den wir letztes Mal besuchten. Hier kommen viele Menschen her. Auch viele Europäer (die Mädels waren aus der Schweiz).


Einer der Reiher-artigen Vögel ließ uns überraschend nahe an sich heran. Das ergab tolle Nahaufnahmen! Auch die Pelikane gab es wieder reichlich zu sehen.


Schon letztes Jahr hatten wir einige wild lebende Hühner gesehen. Nun waren es noch viel mehr - ganze Familien kann man sehen (übrigens nicht nur hier, sondern auch an vielen anderen Stellen in der Stadt)! Die Viecher schlafen, wie sich das gehört, auf Ästen in den Bäumen.


Von einem Pier nur wenige hundert Meter entfernt konnten wir die Pelikane, Kormorane, Möwen usw. noch besser sehen. Die Pelikane scheinen die meiste Zeit damit zu verbringen, sich zu putzen...


Anschließend ging es zum Frühstück wieder in die Munch Box. Ein unscheinbares Cafe, recht teuer - aber extrem leckere Sachen! Und der kleine Gastraum ist gleichzeitig Museum...


Danach liefen wir noch anderthalb Stunden durch die Stadt. Einer der vielen Vögel hier lief zwischen parkenden Autos herum. Sein Spiegelbild in Stoßstangen, Radkapen usw. machte ihn mächtig aggressiv- Attacke war angesagt!


Im Hafen sind besonders die fetten Boote auffallend. Da gerade kein Kreuzfahrtschiff da war, war alles recht gemütlich.


Auf der Rückfahrt hatten wir dieses Jahr deutlich mehr Zeit. So konnten wir ein paar Mal anhalten. Zum Beispiel auf dem Big Pine Key, wo eine kleine Hirschart lebt - die gibt es nur hier. Wir hatten Glück, gleich drei von denen zu sehen. Eines sogar recht nah und recht relaxed.


Wir machten einen kleinen Spaziergang durch den Busch und kamen zu einem hübschen See. Der ist einer der Gründe, warum es die Hirsche hier gibt. Die Keys haben ja keine Süßwasserquellen. Es gibt aber Blasen von Frischwasser, die auf dem Salzwasser schwimmen. Der See repräsentiert die größte davon!


Am Himmel waren hier hunderte von Adlern, Geiern und anderer Vögel. Die flogen teilweise sehr interessante Formationen. Karnickel und anderes Kleingetier dürften es hier recht schwer haben!
Einen weiteren Spaziergang konnten wir wegen des Wasserstands nicht machen. Auch die Anwohner hier müssen damit umgehen - oder ist die Zufahrt Teil des Sicherheitssystems?


Auf einem anderen Key gibt es schöne Sandbuchten im Mangrovenwald. Mangroven wachsen auch im Brack- und Salzwasser. Sie sind extrem wichtig als Kinderstube für diverses Getier. Exemplarisch Libellen und ein witziger Laufvogel.


Zum Ende des Tages ging es noch in ein nettes Fischrestaurant auf Key Largo. Schön versteckt und deshalb nicht so überlaufen - aber tolles Essen. Und nur noch eine gute halbe Stunde Fahrt ins Hotel - am Ende des Tages und nach 16 Stunden ein echtes Plus...




Di, 15.11.2016
Miami
Nach dem langen Tyg gestern ließen wir es heute ruhig angehen. Schreiben des Reisetagebuchs von gestern, danach zum Frühstück. Das gleiche Restaurant wie vorgestern, aber heute der Hauptsitz. Am Sonntag ließen wir das noch aus, weil es von außen nicht wirklich einladend und auch geschlossen aussah. Heute ließen wir uns nicht abschrecken - und wurden dafür belohnt! Innen ist das Restaurant deutlich größer als gedacht, geht an der Seite weiter. Im Nachbargebäude befindet sich eine Drogerie/Apotheke, deren vorderer Teil auch als Gastraum dient. Der ist ganz typisch eingerichtet, wie man das von einem Amerikanischen Diner erwartet. Das Essen ist noch etwas besser als in der Filiale (die von der Ehefrau des Betreibers betrieben wird).
Nach dem Essen fuhren wir in die Stadt. Auch heute der ganz normale Verkehrs-Wahnsinn. Da machen die eigenen Bustrassen durchaus Sinn!


In der Stadt geht dann teilweise gar nichts mehr. Das ist vergleichbar mit New York, der "ganz normale Wahnsinn". Alle fahren extrem aggressiv, jede noch so kleine Lücke wird genutzt. Immerhin geben die mehr Stopps als Gos genug Zeit, Fotos zu machen!


Da es wie angekündigt am späten Nachmittag zu regnen begann, konnten wir nicht wie geplant herumlaufen. Die Skyline von Miami ist ganz nett, aber nichts Besonderes. Die Kreuzfahrtschiffe vor der Stadt und im Hafen machen schon was her, aber vom Auto aus sieht man das nur bedingt. Aus der Nähe betrachtet, bieten viele Gebäude (auch Baustellen) interessante Details.


Am interessantesten sind die Wohninseln zwischen Festland und den vorgelagerten Inseln. Da haben viele Häuser ihren eigenen Hafen, die Yachten kosten alle viele Millionen. Mein Haus, mein Auto, mein Boot...
Leider waren da, wo wir fuhren, überall Baustellen; diverse Brücken waren gesperrt. So konnten wir nirgendwo aussteigen und fotografieren.
Da eine Stunde vor Sonnenuntergang der Regen richtig stark wurde, beschlossen wir, aus der Stadt herauszufahren und ein Restaurant zu suchen. Wir nutzten die Mautstraße, um weniger Stau zu haben. Da wir nun vor dem Berufsverkehr waren, gingen wir davon aus, dass es recht entspannt sein sollte. Weit gefehlt! Wieder mal standen wir im Dauerstau, über 2 Stunden für die maximal 50 Kilometer! Wieder der "ganz normale Wahnsinn"... :-(
Wir gingen dann noch in ein empfohlenes Restaurant nicht allzu weit vom Hotel. Das war ein richtig authentischer Mexikaner. Total einfache Einrichtung, aber tolles Essen zu einem sehr vernünftigen Preis!


Mi, 16.11.2016
Fahrt nach Orlando
Da wir wieder einmal ganz früh am Abend eingeschlafen waren, wachten wir noch vor dem Wecker auf - gegen 2:30 Uhr. Da konnte ich ganz gemütlich das Reisetagebuch aktualisieren, dann duschen und ca. 5 Uhr losfahren. Wir dachten, so dem Stau rund um Miami zu entgehen. Das klappte aber nur bedingt - auch um diese Zeit schon ist selbst die Mautstraße total überfüllt! Es passte aber trotzdem, kurz nach Sonnenaufgang waren wir in Fort Lauderdale. Hier gönnten wir uns ein tolles Frühstück in einem Bio-Restaurant.
Danach ging es weiter auf kleinen Sträßchen auf den dem Festland vorgelagerten Inseln. Hier konnten wir einen Nebeneffekt des Super-Vollmonds gestern sehen. Überall waren die nur knapp über dem Meeresspiegel liegenden Straßen überschwemmt! Nur gut, dass wir ein Auto mit mehr Bodenfreiheit haben...


Zwischendurch ging es immer wieder mal an den Strand. Der ist hier oft besonders schön und um diese Zeit des Jahres (bei 25-30 Grad) auch noch recht einsam!


Einen der diversen State Parks auf dem Weg nutzten wir für zwei Stunden Auszeit. Eine nette Brücke führt über das Wasser zur Seefront. Von ihr aus kann man fliegende Fische und jagende Vögel (unter Anderem Fischadler) beobachten. In derartigen "Seen" kann man auch Delfine, Krokodile und Manatees (Seekühe) antreffen. Die konnten wir nicht finden. Auf der Insel am Ende gibt es einen netten Urwald mit Pfad. Auch der Strand ist ganz toll, siehe oben.


Das Highlight hier war aber ein Grüner Leguan (Iguania). Die Tiere sind hier eingewandert, werden über zwei Meter lang. Sie ernähren sich rein vegetarisch. Das Tier lag gemütlich auf einem Baum in der Sonne, kümmerte sich nicht wirklich um uns (obwohl er uns immer im Auge hatte). Gut, dass es hier eine rollstuhlgerechte Rampe am Baum vorbei gibt!


Auf einem Naturpfad scheuchten wir zwei Wasserschlangen auf. Die schlanken, fast schwarzen Tiere verschwanden aber so schnell, dass wir sie nicht fotografieren konnten. Wir sahen auch sehr hübsche Spechte. Bilder konnten wir von den recht faulen Spinnen machen. Auch die Krebse, die sich in den schlammigen Boden hier im Mangrovenwald einbuddeln, sind leichte Beute.


Nach dem Pargingen wir wieder in ein In-Restaurant ganz in der Nähe, in West Palm Beach. Hier ist echtes Show-Cooking angesagt! Die Speisen sind aber auch wirklich lecker. Vor der Tür erwischten wir dann noch eines der vielen Eichhörnchen hier.


Wir fuhren noch ein paar der Inseln ab, dann fuhren wir ob der fortgeschrittenen Zeit die letzten 200 Kilometer auf der Mautstraße.


Do, 17.11.2016
Orlando, Universal Studios
Heute ein Tag in den Universal Studios, zum entspannen. Wobei das mit der Entspannung immer relativ ist - solche Parks sind nichts für schwache Nerven. Universal hat hier zwei benachbarte Parks. Einer ist eher auf den Thrill spezialisiert (Achterbahnen usw.), der andere eher auf Simulationen und Shows. Unverschämt teuer sind beide - $140 pro Person (noch mehr als Kombination), und das ist noch nicht einmal der maximale Preis. Ab dem Wochenende ist Hauptsaison, die Preise steigen deutlich. Die Wartezeiten an den einzelnen Fahrgeschäften können dann schon mal zwei Stunden sein. Entsprechend kauft man sich den VIP Pass, der kürzere Schlangen verspricht. Unter dem Strich kostet ein Besuch hier dann locker weit über $200 (auch das Esssen und trinken ist natürlich nicht umsonst), unfassbar! Da sieht man dann erst, was man am Europapark in Rust hat... ;-)
Wir hatten ziemliches Glück. Das Wetter war perfekt (sonnig, aber nicht zu heiß) und wir kamen eine halbe Stunde vor der Öffnung der Fahrgeschäfte. Der Park war schon geöffnet, so konten wir uns gut orientieren. Die ersten Fahrgeschäfte konnten wir dann ganz ohne Warteschlangen machen. Als es dann gegen Mittag voll wurde, waren wir schon bald durch. Danach konnten wir uns gemütlich auf die Shows und Ausstellungen konzentrieren.


Die Blues Brothers, die eine gute Viertelstunde Show und Musik zeigten, sind schon wirklich gut. Auch der Rest ist gut gemacht. Die Simulatoren sind schon ganz was anderes als noch vor 10, 20 Jahren! Wer braucht da noch reale Achterbahnen? ;-)
Es wird immer größerer Wert gelegt auf Themenwelten. Die Simpsons und natürlich Harry Potter sind da ganz vorne. Man findet alle wichtigen Punkte aus den Filmen, für Fans ein absolutes Muss! Kein Wunder, dass Hunderte mit Kostümen herumlaufen.


Nach 17 Uhr waren wir komplett durch. Wir entschlossen uns, die drei Kilometer zurück zum Hotel zu laufen. Unterwegs, an einem der vielen Teiche hier, lief ein Ibis oben auf einer Hecke entlang und schaute immer wieder interessiert in das Gebüsch. Anscheinend frisst der doch nicht nur Fisch, da schien was Interessantes zum fressen zu lauern...
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Unterwegs kehrten wir dann noch in einem Red Lobster ein und ließen es uns gut gehen. Schon nach 20 Uhr waren wir zurück im Hotel, gemütlich!

Fr, 18.11.2016
Fahrt nach Jacksonville
Heute ließen wir es recht gemütlich angehen. Aufstehen erst gegen 4 Uhr, gemütlich duschen und dann nach 5 Uhr das Hotel verlassen. Bei Starbucks noch etwas Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen geholt, dann auf die Autobahn. Um 5:30 Uhr war da schon überraschend viel los, aber wir kamen noch problemlos durch den Großraum Orlando durch. Im Morgengrauen erreichten wir dann Daytona, wo es eine bekannte rennstrecke gibt (die behaupten von sich selbst, die größte der Welt zu sein).


In Daytona Beach suchten wir dann einen Diner für ein ausgiebiges Frühstück. Das war aber gar nicht so einfach - zwei gut eingestufte Restaurants waren nicht mehr vorhanden. Wir fanden schließlich doch noch eines und konnten einen gemütlichen Brunch zu uns nehmen. Danach ging es die Küste entlang in Richtung Norden. Wir stiegen an einigen schönen Stränden aus, ansonsten war das eine ganz geruhsame Fahrt ohne große Highlights. Bei bestem Wetter, strahlendem Sonnenschein und ca. 29°C waren die Strände total leer. Seltsam...


Schließlich kamen wir nach St. Augustine, Amerikas älteste Stadt. Bei Jacksonville gibt es eine Stelle, wo die Franzosen noch etwas früher eine Stadt gegründet hatten - die existiert aber schon lange nicht mehr. Die Spanier (die als erste Florida besucht hatten) gründeten diese Stadt als Reaktion und zerstörten die Französische Stadt. Florida war bis weit ins 19. Jahrhundert spanisch. Das sieht man schon, die Stadt ist anders als das, was man hier üblicherweise sieht.


Da die Kolonien hier heftig umkämpft waren, gibt es auch jede Menge militärischer Anlagen, Forts usw..


Von da aus war es nicht mehr sehr weit nach Jacksonville. Wir checkten ins Hotel ein und besuchten eine Hausbrauerei ganz in der Nähe. Eine Bierprobe mit sechs verschiedenen Bieren (es gibt mehr als zehn Sorten) und gutes Essen, ein schöner Abschluss des Tages!


Sa, 19.11.2016
Abstecher nach Savannah
Eigentlich wollten wir ja heute in den Norden fahren, nach Savannah in Georgia. Aber da es auch in Jacksonville jede Menge zu sehen gibt, ließen wir das dann doch sein (es wären über 500 Kilometer Fahrt gewesen). Statt dessen gingen wir ganz gemütlich zum Brunch in ein Diner in der Nähe, das bei TripAdvisor gut bewertet war. Und das war eine gute Entscheidung! Wir mussten eine Weile warten, da das Diner total überlaufen war. Dann bekamen wir richtig leckeres Essen zu einem sehr vernünftigen Preis - sehr empfehlenswert!
Anschließend ging es zu der Stelle, wo die älteste Europäische Siedlung in Nordamerika stand (die gestern erwähnte Französische Siedlung Fort Caroline). Man hat versucht, sie zu rekonstruieren - es gibt aber keine Baupläne, das ist eigentlich nur Fantasie.


Es gibt auch einen schönen Nature Trail, der durch den typischen Wald hier - fast alle Bäume total behängt mit Spanischem Moos - führt. Da es auch hier reichlich Moskitos gibt, mussten wir recht zügig laufen - was mir entgegenkam. Wir wollten ja noch ein paar andere Orte anfahren.


Mit der Fähre ging es über den großen Fluss (eher schon Meerbusen) zur Kingsley Plantation. Von der Fähre aus konnten wir wunderbar die Pelikane im Flug beobachten und fotografieren.


Auf der Kingsley Plantation gibt es eine Audio-Tour (gratis), die alles genau erklärt. Dafür waren wir aber zu spät. So liefen wir so herum, die Hinweisschilder lieferten auch schon jede Menge Geschichte (Sklaverei usw.). Unter Französischer und Spanischer Herrschaft hatten die Sklaven recht viele Rechte, es gab auch viele freie Afro-Amerikaner. Als Florida dann 1821 zu den USA kam, änderte sich das - die Rechte wurden eingeschränkt, den freien Afro-Amerikanern drohte die Versklavung für selbst kleine Delikte und sie wurden auch deportiert. Viele flohen nach Haiti, damals das einzige von Schwarzen kontrollierte freie Land.
Die Plantagenbesitzer ließen es sich natürlich gut gehen. Vergnügungen wie Pfauen waren damals durchaus nicht ungewöhnlich. Die Gürteltiere (eng verwandt mit Ameisenbären und Faultieren), die wir auch schon in Louisiana häufig sahen, sind aber erst in den letzten Jahrhunderten aus Südamerika hierher eingeschleppt worden.


Diese beiden Exemplare sind alles andere als scheu. Eines kann man sogar anfassen. Ich erwischte das falsche, das bei Berührung heftig nach oben sprang. Die Tiere sind wendiger als man denkt... ;-)
Die Baracken der Sklaven zeigen dann die andere Seite der Medallie.


Im Anschluß an die Plantage ging es nach Jacksonville. Beim Wissenschaftsmuseum gibt es einen Springbrunnen am Flussufer, von dem aus man einen schönen Blick auf die (eigentlich nicht außergewöhnliche) Skyline von Jacksonville hat.


Zum Abendessen gingen wir nochmals in das Diner vom Morgen. Das Metro Diner befindet sich ganz in der Nähe des Springbrunnens.

Weiter mit Teil 2 - Westküste



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